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Neuer ProcessNet-Arbeitskreis „Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft“

26.09.2014 -

Nach Schätzungen von Experten liegen in Deutschland rund 250.000 t Seltenerdmetalle in Form von Schlacken auf Deponien; gleichzeitig ist das Land in vielen Bereichen zu 100 % von Rohstoffimporten abhängig. Der neue ProcessNet-Arbeitskreis „Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft" will diesen Widerspruch angehen. Im Rahmen eines zunächst auf zwei Jahre angelegten Arbeitsprogramms wollen die Experten Sachanalysen durchführen und daraus Empfehlungen für Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ableiten.

Innerhalb von nur zehn Jahren hat sich der Wert der deutschen Rohstoffeinfuhren verdreifacht. In vielen Bereichen ist Deutschland zu 100 % von Importen abhängig. Gleichzeitig werden bisher nur Kupfer, Aluminium und Stahl in nennenswertem Umfang recycelt. Zwar ist in den letzten Jahren das Bewusstsein dafür gewachsen, dass die Schließung von Stoffkreisläufen nicht nur zu mehr Nachhaltigkeit, sondern auch zu geringeren wirtschaftlichen Abhängigkeiten beitragen könnte. Doch bisher fehlen viele Voraussetzungen, um die deponierten Rohstoffe besser zu nutzen. Das reicht von fehlenden Katastern, die überhaupt erst die nutzbaren Rohstoffvorkommen ausweisen würden, über politische Rahmenbedingungen bis zum Fehlen von Technologien, um vor allem rohstoffreiche, aber schwer aufzuschließende Sekundärquellen wie Aschen oder Schlacken auszubeuten.

Der temporäre ProcessNet-Arbeitskreis „Rohstoffe und Kreislaufwirtschaft" will sich nicht nur auf wissenschaftlich-technische Fragestellungen konzentrieren, sondern auch die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen berücksichtigen. In enger Abstimmung mit thematisch verwandten bestehenden Gremien, aber auch mit Industrieverbänden, Umweltverbänden und Behörden wollen die Experten Konzepte für eine bessere Sekundärnutzung von metallischen und mineralischen Rohstoffen entwickeln.

Sechs Handlungsfelder mit unterschiedlichem Zeithorizont sind bereits umrissen. Dazu gehören Sammelsysteme und Logistik, die erst die Voraussetzung dafür schaffen, Stoffströme für das Recycling zugänglich zu machen, ebenso wie die Entwicklung neuer Trenntechnologien und die Erfassung der Wertstoffvorkommen in Deutschland.