Lanxess baut neues Werk in Bitterfeld
Der Spezialchemiekonzern Lanxess steigt in ein neues Geschäftsfeld zur Wasseraufbereitung ein und errichtet dafür am Standort Bitterfeld ein neues Chemiewerk. Das Investitionsvolumen für das Projekt, das Ende Januar mit der Grundsteinlegung offiziell begonnen wurde, liegt bei insgesamt rund 30 Mio. €. Lanxess wird in Bitterfeld eine Membranfiltrationstechnologie entwickeln und produzieren. Die neue Anlage soll Ende dieses Jahres für eine Pilotierungs- und Entwicklungsphase angefahren werden, langfristig sollen dadurch 200 neue Arbeitsplätze entstehen. Im Jahr 2011 werden nach derzeitiger Planung die ersten Produkte auf den Markt kommen.
Mit der Membrantechnologie werden unerwünschte Stoffe aus dem Wasser gefiltert. Durch diese für Lanxess neue Technologie erschließt der Konzern weitere Anwendungsgebiete in der Wasseraufbereitung. Allein das Volumen für den globalen Membranmarkt wird derzeit auf rund eine Milliarde Euro geschätzt - Tendenz steigend.
„Nutzbares Wasser wird weltweit zu einer knappen und damit immer kostbareren Ressource. Durch diese für Lanxess wegweisende Investition in Bitterfeld können wir nun zusätzliche Produkte für die Wasseraufbereitung anbieten und damit unsere jetzt schon starke Marktposition weiter ausbauen", sagte der Vorstandsvorsitzende von Lanxess, Axel C. Heitmann.
Lanxess besitzt in Bitterfeld bereits einen hochmodernen Standort mit bester Infrastruktur. Der Neubau des Werks geht Hand in Hand mit einem intensiven Forschungs- und Entwicklungsprogramm. „Die guten Rahmenbedingungen sowie die geplanten Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten in der Region haben im internationalen Wettbewerb gegen andere Standorte wie etwa in Spanien oder Singapur den Ausschlag für Bitterfeld gegeben", erklärte Heitmann. „Die Entscheidung für Bitterfeld unterstreicht, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Wettbewerb vor allem mit Know-how und Hochleistungs-Technologien bestehen kann. Mit dieser Investition setzen wir ein weiteres Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der chemischen Industrie in Deutschland. Allein in diesem Jahr will Lanxess rund 150 Mio. € an seinen deutschen Standorten investieren.
Lanxess verfügt mit seinen Ionenaustauscherharzen, Adsorbern und Funktionspolymeren über eine mehr als 70 Jahre lange Erfahrung im Bereich Wasseraufbereitung. Mit dem neuen Projekt in Bitterfeld baut Lanxess das Portfolio seines Geschäftsbereichs Ion Exchange Resins (ION) und des Segments Performance Chemicals weiter aus. Der globale Markt für Wasseraufbereitung wird auf ein Volumen von 315 bis 330 Mrd. € mit jährlichen Wachstumsraten von 10 % geschätzt. „Wir stärken unsere Aktivitäten auf diesem Gebiet weltweit deutlich und werden das Potenzial dieses Marktes nutzen", so Heitmann. Derzeit baut Lanxess ein zusätzliches Werk für Ionenaustauscher im indischen Jhagadia, das noch in diesem Jahr in Betrieb genommen wird.