Kläranlage mit Membran-Bio-Reaktor-Technik
Die europaweit erste und bisher einzige Kläranlage, mit der Abwässer etwa aus Krankenhäusern mit Hilfe der Ultrafiltration gereinigt und von Spurenstoffen befreit werden, wurde Mitte 2011 am Marienhospital Gelsenkirchen in Betrieb genommen. Die Anlage ist im Rahmen des EU-Projekts „PILLS“ (Pharmaceutical Input and Elimination from Local Sources) unter Federführung der Emschergenossenschaft gebaut worden. Das Ziel des Projektes ist es, Spurenstoffe im Abwasser, wie sie besonders in Krankenhäusern als Rückstände von Arzneimitteln und Röntgenkontrastmitteln anfallen, dezentral am Entstehungsort zu eliminieren. Im Marienhospital werden rund 75.000 Patienten pro Jahr von etwa 1200 Mitarbeitern versorgt. Dabei fallen rund 200 m³/d Abwasser an. Die neue Kläranlage verfügt neben einer mechanischen und biologischen Klärung über weitere Reinigungsstufen wie eine Ultrafiltration mit getauchten Modulen, eine Ozonierung und eine Aktivkohlefiltration.
Zur Ultrafiltration sind drei getauchte Module vom Typ BC400 von Microdyn-Nadir installiert. Sie verfügen über insgesamt 1200 m² Membranfläche, durch die das biologisch gereinigte Abwasser aus dem Belebungsbecken abgezogen wird. Das Permeat der Ultrafiltration, das frei ist von Partikeln und Bakterien, wird anschließend einer Ozonierung und einer Aktivkohlefiltration zugeführt. Ozon bewirkt als starkes Oxidationsmittel das Aufbrechen der gelösten Spurenstoffmoleküle und wandelt sie in unbedenkliche Stoffe um. Alternativ dazu werden Spurenschadstoffe an pulverisierter Aktivkohle adsorbiert, die mitsamt diesen Stoffen abfiltriert wird. Die Membran-Bio-Reaktor-Technik (MBR) mit ihren qualitativ hochwertigen Abwässern ist auch eine sehr willkommene Lösung für Abwasseranlagen in der Chemischen Industrie.
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