Anlagenbau / Komponenten

IMCD: 4 Wege zur CO2-Reduktion im Trockenmörtel-Sektor

Die steigende Nachfrage nach Baustoffen mit geringem CO2-Fußabdruck stellt auch Trockenmörtelhersteller vor die Herausforderung, Emissionen zu reduzieren. Doch welches CO2 Einsparungspotential bietet der Trockenmörtelsektor?

Der CO2-Fußabdruck in der Trockenmörtelproduktion wird maßgeblich durch den Zementanteil im Mörtel bestimmt. Dieser findet sich als Fundament der Bauindustrie in nahezu allen Gebäuden und Infrastrukturen wieder. Doch die Herstellung von Zement ist ein energieintensiver Prozess und verantwortlich für rund acht Prozent der globalen CO2-Emissionen, die vor allem während der Klinkerherstellung entstehen.

IMCD Coatings & Construction stellt hier vier Ansätze vor, wie die Zementindustrie mit den Herausforderungen umgeht und Trockenmörtelhersteller die CO2-Emissionen verringern können. Dabei werden sowohl direkte Emissionen aus eigenen oder kontrollierten Quellen (Scope 1) als auch die indirekten durch Energieverbrauch (Scope 2) berücksichtigt.
 

1) Zementwahl: Klinkerreduzierter Zement

Eine zentrale Maßnahme zur Senkung des CO2-Fußabdrucks in der Zementproduktion ist die Reduktion des Klinkeranteils durch die Verwendung von Klinkerersatzstoffen (SCM). Die Klinkerreduzierung fällt unter direkte Emissionen (Scope 1), da hierbei die CO2-Emissionen aus dem Ofen durch das Umgehen der Kalzinierung gesenkt werden. Daher bietet ein Umstieg von CEM I auf Zemente wie CEM II und CEM III, die einen höheren Zumahlstoffanteil wie Hochofenschlacke oder Flugasche enthalten, großes Potenzial für Emissionseinsparungen. Während der Einsatz dieser Zemente in der Betonindustrie bereits seit Jahren etabliert ist, gewinnen SCM in der Bauchemie erst jetzt zunehmend an Bedeutung. Allerdings stellen die Frischmörteleigenschaften eine technische Herausforderung dar, da diese maßgeblich von der Reaktivität und dem Zusammenspiel des Zements mit anderen Inhaltsstoffen abhängen.

IMCD Coatings & Construction konzentriert sich auf die Bereitstellung zukunftsorientierter und nachhaltiger Lösungen. Mit umfangreichen Produktportfolio und  tiefgreifender technischer Expertise unterstützen sie Partner bei Formulierungsherausforderungen.
 

2) Alternative und erneuerbare Energien

Für die Zementproduktion werden enorme Energiemengen benötigt, hauptsächlich aus fossilen Brennstoffen, die etwa 40 % der Emissionen verursachen. Eine Umstellung auf erneuerbare Energien und alternative Brennstoffe wie Biomasse könnte die CO2-Emissionen direkt senken und gleichzeitig die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern. Auch die Elektrifizierung von Zementöfen mit Strom aus erneuerbaren Quellen, gewinnt an Bedeutung, um die indirekten Emissionen (Scope 2) zu reduzieren. Diese Ansätze können die Energieeffizienz verbessern, auch wenn nach wie vor Herausforderungen beim Preis und der Verfügbarkeit alternativer Energiequellen bestehen.
 

3) Massenbilanz-zertifizierte Rohstoffe

Bauchemische Additive und Zusatzstoffe spielen eine zentrale Rolle bei der Verarbeitung und Erhärtung von Baustoffen. Sie sind daher besonders wichtig für die Bauchemie. Mit dem Massenbilanzansatz können Hersteller fossile Rohstoffe durch nachhaltige Alternativen aus Biomasse oder Abfällen ersetzt werden, ohne den Produktionsprozess zu verändern oder die Anwendungseigenschaften zu beeinträchtigen. Dabei wird transparent und nachvollziehbar dokumentiert, wie viel nachhaltiges Material im Endprodukt enthalten ist. Damit kann der Massenbilanz-Ansatz als sinnvolle Ergänzung zur Senkung der CO2-Emissionen beitragen.
 

4) Kohlenstoffabscheidung und -speicherung (Carbon Capture & Storage)

Carbon Capture & Storage (CCS) ist ein Sammelbegriff für verschiedene Technologien, die nicht die CO2-Erzeugung in Zementwerken vermeiden, sondern die Freisetzung von CO2 in die Atmosphäre verhindern sollen. Da der Fokus auf den direkten Emissionen (Scope 1) innerhalb des Werks liegt, zählt die Kohlenstoffabscheidung zu den Maßnahmen, bei der diese Emissionen aufgefangen, komprimiert und entweder unterirdisch gespeichert oder weiterverwertet werden können. Etwa 60 % der Emissionen entstehen bei der Klinkerherstellung. Theoretisch könnten diese Technologien die Kalzinierung vollständig dekarbonisieren oder sogar zu einem kohlenstoffnegativen Prozess machen, bei dem mehr CO2 gebunden als erzeugt wird. Doch trotz vielversprechender Ansätze befinden sich viele dieser Technologien noch in der Pilotphase und sind aktuell kommerziell schwer umsetzbar.
 

Jetzt mehr erfahren

Die CO2-Reduzierung in der Trockenmörtelindustrie ist sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Die vorgestellten Ansätze bieten wertvolle Impulse für CO2-Einsparungen.

IMCD unterstützt mit umfassendem Produktportfolio und technischemKnow-how, zukunftsorientierte Formulierungslösungen zu entwickeln.

Erfahren Sie jetzt mehr und kontaktieren Sie die IMCD Experten.

 

Über die Experten

Manuel Baumann, Global Director of Construction bei IMCD Coatings & Construction, ist verantwortlich für den Ausbau des weltweiten Baugeschäfts und für Strategien in Zusammenarbeit mit Partnern und Kunden.

Olaf Hetche, Global Technical Manager Construction bei IMCD Coatings & Construction, leitet das weltweite Construction-Labor-Netzwerk und den technischen Support.

 

 

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