BASF schließt EPS-Recyclingkreislauf
BASF erweitert ihr Portfolio für graphithaltiges expandierbares Polystyrol-Granulat (EPS). Neopor F 5 Mcycled enthält 10% Rezyklat und eignet sich für zahlreiche Anwendungen im Gebäude, insbesondere für die Fassadendämmung. Der neue Rohstoff wird im Extrusionsverfahren produziert und bietet die gleichen bewährten mechanischen Eigenschaften und optimierte Dämmwirkung wie Neopor F 5200 Plus.
BASF hat gemeinsam mit Karl Bachl den neuen Rohstoff entwickelt und zur Marktreife gebracht. Die Qualität des verwendeten Rezyklats spielt eine zentrale Rolle, um die hohen Produktansprüche in den verschiedenen Bauanwendungen zu erfüllen. Dieser hohe Qualitätsstandard ist ein entscheidender Erfolgsfaktor in der Zusammenarbeit zwischen BASF und Bachl. Sowohl das eingesetzte Rezyklat als auch der Dämmrohstoff sind REDcert2-zertifiziert. Das Rezyklat stammt aus mechanisch recycelten EPS-Abfällen. Aktuell (Conversio Studie von 2019) werden in Deutschland mindestens 42% der EPS-Verpackungsabfälle recycelt. „Heutige EPS-Dämmstoffe aus dem Bau- und Verpackungsbereich können vollständig recycelt werden. Momentan stammt das hochwertige Rezyklat hauptsächlich aus Abfallströmen im Verpackungsbereich. Hier können wir die benötigte hohe Qualität des Rezyklats bereits sicherstellen“, erklärt Michael Küblbeck, Geschäftsführer der Karl Bachl.
Ohne EPS lassen sich Klimaziele nicht erreichen
Ohne eine energieeffiziente Gebäudehülle können die ambitionierten Klimaziele nicht erreicht werden. Sowohl im Neubau als auch in der Sanierung sind Dämmstoffe aus Neopor heute Standard in der Fassadendämmung. Während ihrer jahrzehntelangen Nutzungsphase verringern sie die CO2-Emissionen des Gebäudes deutlich. „Stoffkreisläufe zu schließen und CO2-Emissionen zu reduzieren sind zwei Schwerpunkte der aktuellen Klimapolitik. Unsere nachhaltigen Neopor-Dämmrohstoffe zahlen genau darauf ein. Mit Neopor F 5 Mcycled bietet BASF erstmalig einen Dämmrohstoff mit einem geschlossenen EPS-Recyclingkreislauf. Momentan ist hochwertiges EPS-Rezyklat noch ein knappes Gut. In den kommenden Jahren möchten wir das EPS-Recycling mit unseren europäischen Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette steigern und auf andere Abfallströme ausweiten, um so den Einsatz von mechanisch recyceltem EPS in hochwertigen Anwendungen weiter auszubauen“, sagt Klaus Ries, Vice President Business Management Styrenics Europe der BASF.
Mechanisches Recycling ergänzt chemisches Recycling und Biomassenbilanz-Verfahren
Mit Neopor F 5 Mcycled erweitert BASF ihr EPS-Portfolio mit verbessertem Nachhaltigkeitsprofil. Der neue Rohstoff ergänzt die massenbilanzierten Produkte Styropor Ccycled und Neopor BMB, die auf Basis alternativer Rohstoffe hergestellt werden. Für die Produktion von Styropor Ccycled werden fossile Rohstoffe durch sogenanntes Pyrolyseöl ersetzt, welches aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen gewonnen wird. Über einen zertifizierten Massenbilanzansatz wird das Pyrolyseöl dem späteren Endprodukt rechnerisch zugeordnet. Styropor Ccycled verfügt so über einen deutlich verbesserten CO2-Fußabdruck und trägt zur Kreislaufwirtschaft bei. Bei der Produktion des Dämmrohstoffs Neopor BMB werden fossile Rohstoffe mittels Biomassenbilanz-Verfahren (BMB) durch erneuerbare ersetzt. Hierdurch wird der CO2-Fußabdruck des Dämmrohstoffs im Vergleich zu traditionell hergestelltem Neopor bereits in der Produktionsphase um bis zu 90% gesenkt. Gleichzeitig bleiben alle bewährten Produkteigenschaften des Dämmstoffs erhalten.