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Von der Normenarbeitsgemeinschaft zur Interessengemeinschaft

Die „NAMUR - Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie“ feiert ihren 75. Geburtstag

16.10.2024 - Die NAMUR wird 75 Jahre alt. Sichere Produktionsprozesse durch Automatisierungskompetenz unter Berücksichtigung von Umweltschutz und Gesundheit ist eines ihrer wichtigen Ziele.

Bundesrepublik und Grundgesetz, NATO und NAMUR und der Autor dieses Artikels haben eines gemeinsam: Sie begehen in diesem Jahr ihren 75. Geburtstag. So wichtig die beiden Ersteren für unser Leben in Freiheit, Demokratie und Selbstbestimmung sind, so groß die Bedeutung der Dritten für unsere Sicherheit – hier soll es um die NAMUR gehen aus der durchaus subjektiven Sicht eines Gleichaltrigen, der über die zweite Hälfte dieser Zeit mit der NAMUR in engem Kontakt stand und steht.

„Die Besprechung wurde von den Farbenfabriken Bayer angeregt. Sie ist als Einleitung einer ständigen gemeinsamen Arbeit gedacht. Das Hauptgewicht dieser Arbeit liegt auf der Messgerätenorm.“ Und ein paar Zeilen später: „Auf diese Weise wird angestrebt, die Interessen der chemischen Industrie in einem Umfang durchzusetzen, wie dies ihrer Bedeutung als Messgeräteverbraucher entspricht.“ So steht es im Protokoll der „Besprechung über Messgeräte am 3. November 1949 in Leverkusen“, an der sich 20 Teilnehmende (14 Doktoren, drei Dipl.-­Ing, ein Oberingenieur, ein Direktor (ztw.) und eine weitere Person ohne Titel – vermeldet das Protokoll) der Firmen Farbenfabriken Bayer, Chemische Werke Hüls, BASF, Henkel, DAG Troisdorf, UK Wesseling, Ruhrchemie und Glanzstoff-Courtaulds über Temperatur-, Druck- und Mengenmessung, Absperrorgane, Regler und Regelventile aussprachen. Auch die wirtschaftlichen Interessen beim Einkauf von Messgeräten und Kleinarmaturen sowie Typenbeschränkungen standen auf der Tagesordnung. Und es wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Bernhard Sturm von Bayer wurde zum vorläufigen Geschäftsführer ernannt, Otto Winkler von Chemische Werke Hüls als sein Stellvertreter. Auf der zweiten Sitzung am 12. Dezember 1949 wurde der Gemeinschaft ein Name gegeben: „Normenarbeitsgemeinschaft für Meß- und Regeltechnik in der Chemischen Industrie – NAMUR.“
Die ersten 50 Jahre der NAMUR haben Bernhard Will und Hasso Drathen in einer 15-seitigen Festschrift „50 Jahre NAMUR – eine Erfolgsstory“ beschrieben. Darin berichten sie auch über eine Grundsatzdiskussion aus dem Jahr 1983 zu den zukünftigen Schwerpunkten der NAMUR-Arbeit: „Das Vordringen der Digitaltechnik in Automatisierungs- und Sensorsystemen, die Verschmelzung der E- und MSR-Technik in den Mitgliedsfirmen und die zunehmende Bedeutung der Informatik.“ In diese Phase fällt auch mein erster persönlicher Kontakt zur NAMUR – doch dazu später mehr.

 

H. Drathen © Drathen Hasso Drathen, langjähriger GF der NAMUR

„Nach dem Umbruch in der Chemieindustrie stellte sich die Frage, wer Mitglied sein kann und wer nicht?“

 

Etablierung und Öffnung der NAMUR

1987 wurde Martin Polke, ein Physiker und Pionier der Prozessleittechnik, Vorsitzender der NAMUR. Zeitgleich übernahm Hasso Drathen die Geschäftsführung. Mit dem Ebenenmodell als Ordnungsstruktur in der Produktion und dem Phasenmodell für den Produktionsablauf hat Polke die Grundlagen für das leittechnische Rahmenkonzept bei Bayer geschaffen. Über die NAMUR konnten dann auch andere Unternehmen diese Erfahrungen nutzen und für ihre Betriebe solche Rahmenkonzepte der Prozessleittechnik erarbeiten und anwenden. Drathen erinnert sich: „Das wurden turbulente Zeiten. Einen Büro PC gab es noch nicht. Die Mitgliederlisten wurden auf Karteikarten geführt. Und so kam eines Tages Polke mit einem Apple PC ins Büro und meinte, dass die Verwaltung in Zukunft darüber geführt werden müsste. Excel, Word und Power Point gab es damals noch nicht und so musste vieles mühsam erarbeitet werden.“

Entscheidender noch als die technischen Ziele der NAMUR wurde in den 90er Jahren das sich ändernde Umfeld. Die Umorganisationen in den Mitgliedsfirmen änderten auch die Blickrichtung der Prozessleittechniker: Ganzheitliche Betrachtungen rückten in den Vordergrund, Fragen der Wirtschaftlichkeit wurden nicht mehr singulär an einzelnen Geräten, sondern über die ganze Anlage und den ganzen Lebenszyklus diskutiert. Die „Cost of Owner­ship“ wurde zum neuen Schlagwort. In diese Zeit fällt auch die Verstärkung der Öffentlichkeitsarbeit der NAMUR – ein neues Logo, die Internetpräsenz und die Entscheidung, Journalisten aller Fachmedien zur Hauptsitzung einzuladen, gehören dazu ebenso wie die Entscheidung, dass in Zukunft ein Sponsor die Kosten der NAMUR Hauptsitzung übernahm. Dafür darf dieser exklusiv einen Plenarvortrag halten, um seine Automatisierungsphilosophie zu präsentieren und auf einer kleinen Ausstellung Produkte, Systeme und Lösungen präsentieren.  

Monika Reek, die viele Jahre lang die organisatorischen Fäden in der Geschäftsstelle zusammenhielt, berichtet dazu mit einem Schmunzeln: „Aus Sicht der Geschäftsstelle war die Zusammenarbeit mit den Sponsoren der Hauptsitzung manchmal recht schwierig. Die exotischsten Wünsche der Sponsoren waren, das Logo des Sponsors auf den Schürzen und Oberteilen der Angestellten des Hotels zu platzieren, oder die Fahnen der NAMUR abzuhängen und stattdessen nur die des Sponsors aufzuhängen.“
Dem Stand der Technik entsprechend wurde 1996 der Untertitel der NAMUR in „Interessengemeinschaft Prozessleittechnik der chemischen und pharmazeutischen Industrie“ und am 9.11.2005 in „Interessengemeinschaft Automatisierungstechnik der Prozessindustrie“ geändert.

In den Jahren um die Jahrtausendwende kam der große Umbruch in der Chemie- und Pharmaindus­trie. Hasso Drathen rekapituliert: „Als erstes wurde die Hoechst AG zerlegt. Aus einer Firma wurden viele. Andere Chemieunternehmen folgten dem Beispiel und für die NAMUR stellte sich die Frage, wer ist Mitglied, wer kann Mitglied sein und wer nicht? Wieder war eine Satzungsänderung notwendig, um die Ingenieurabteilungen, die nun eigene Firmen waren, in der NAMUR zu halten.“

 

M. Reek © Reek  Monika Reek, organisierte viel Jahre die NAMUR-Geschäftsstelle

„Die Zusammenarbeit mit den Sponsoren der Hauptsitzung war manchmal recht schwierig.“

 

Die Mitgliedschaft war ursprünglich nur auf Firmen der chemischen, pharmazeutischen und petrochemischen Industrie beschränkt. Um das Jahr 2003 wurde die Mitgliedschaft erweitert auf alle Firmen der Prozess­industrie (chemische, pharmazeutische, petrochemische und Lebensmittel-Industrie sowie Kraftwerke), auf Dienstleistungsunternehmen für die Prozessindustrie sowie auf Vereinigungen mit technisch-wissenschaftlicher Zielsetzung für diesen Bereich. Diese Öffnung änderte auch die eine oder andere Denkweise innerhalb der NAMUR.

Vom Bittsteller zum Partner der NAMUR

Als ich Mitte der 80er Jahre als Produktmanager für Kompaktregler bei Siemens (damals hieß das „Fachgruppenleiter Kompaktregler“) beim NAMUR-Prüflabor von Hoechst in Höchst anklopfte, um meine Produkte dem obligatorischen Test unterziehen zu lassen, die sie für den Einsatz in der Chemie legitimierten, fühlte ich mich weniger als Partner denn als Bittsteller – ein Gefühl, dass sich auch im Lauf der nächsten Jahre trotz immer wieder neuer Produkte, intensiver Kontakte und freundlicher Gespräche nicht wirklich änderte. Die NAMUR hielt damals deutlichen Abstand von den Automatisierungsherstellern.
Gut 15 Jahre später wurde ich Geschäftsführer der Profibus Nutzerorganisation (PNO) und strebte die Etablierung von Profibus PA in der Prozessindustrie an. Als eine meiner ersten Handlungen lud ich den Geschäftsführer der NAMUR, Hasso Drathen, zu einem Gespräch nach Karlsruhe ein. Dabei wurden die unterschiedlichen Einstellungen der Hersteller und der angedachten Anwender von Feldbusgeräten deutlich – und es wurden vorhandene Gräben wenn auch nicht zugeschüttet, sondern doch etwas nivelliert. So wurden in den folgenden Jahren insbesondere Michael Pelz, inzwischen langjähriger stv. Vorstandsvorsitzender der NAMUR, und Sven Seintsch, der auf der NAMUR-Hauptsitzung 2023 mit der goldenen Ehrennadel insbesondere für sein Engagement in der Feldkommunikation ausgezeichnet wurde, zu wichtigen Sparringspartnern und Ratgebern. Michael Pelz fasste schon damals den Nutzen der Zusammenarbeit treffend zusammen: „Die enge Zusammenarbeit zwischen Hersteller- und Anwenderorganisationen schon in der frühen Phase einer neuen Technologie setzt sehr viel Synergiepotenzial frei. Das bietet die beste Chance, eine neue Technologie einerseits kostengünstig in den Produkten der Anbieter, andererseits effizient in den Anlagen der Anwender einzuführen.“

 

M. Pelz © Heubach  Michael Pelz, Vorstand, NAMUR

„Die Zusammenarbeit von Hersteller- und Anwenderorganisationen setzt viel Synergiepotenzial frei.“

 

Heute ist man mit der Zusammenarbeit nochmals einen riesigen Schritt weiter. Mit MTP (Module Type Package) und NOA (NAMUR Open Architecture) sind zwei von der NAMUR „geborene“ Technologien gemeinsam mit dem ZVEI (Verband der Elektro- und Digitalindustrie) weiterentwickelt worden und dann an die PNO/PI (Profibus & Profinet International) als Host übertragen worden, um die nationale und internationale Verbreitung am Markt zu etablieren. Christine Oro Saavedra, seit August 2022 Geschäftsführerin der NAMUR, sagt dazu: „Durch die enge Kooperation zwischen ­NAMUR, PI und ZVEI wird die Einführung und Weiterentwicklung von NOA-basierten Lösungen vorangetrieben, um die Anforderungen der Prozessindustrie an offene und standardisierte Automatisierungslösungen zu erfüllen. Dies wird es uns als Anwendern ermöglichen, von einer größeren Flexibilität, Interoperabilität und Zukunftssicherheit zu profitieren. Für eine digitale Souveränität unserer Unternehmen ist NOA die Standard-Schnittstelle, um auch die hochverfügbare Prozessautomation sicher mit Datenräumen wie Process-X zu verbinden. Dies ermöglicht es uns, Use Cases über den gesamten Lebenszyklus unserer Anlagen effizient nutzen zu können – ein wichtiger Baustein für unsere Wettbewerbsfähigkeit.“

Mein Blick auf die „neue“ NAMUR

Im Jahr 2007 eröffnete sich für mich ein neuer Blick auf die NAMUR: Ich war, ohne dass dies jemals auf meiner persönlichen Agenda gestanden hätte, zum Journalisten geworden und konnte jetzt wertneutral auf die Organisation schauen. Ich musste keine neuen Produkte oder Systeme mehr in den Markt der Prozess­industrie bringen, ich musste keine neue Technologie in der Chemieproduktion etablieren, ich musste nur berichten. Was geblieben ist: Das Herzblut, das mich mit der Automatisierungstechnik verbindet und die sogar weiter gewachsene Wertschätzung für die NAMUR. Kein Wunder, dass ich mit allen Geschäftsführern der NAMUR seit dieser Zeit – auf Hasso Drathen folgten Wolfgang Morr, Heinrich Engelhard, Nils Weber und dann Christine Oro Saavedra – und natürlich mit der Geschäftsstelle, in der viele Jahre lang Monika Reek die Fäden in der Hand hielt und in deren große Fußstapfen jetzt Birgitt Fischer mit viel Begeisterung und Kompetenz getreten ist, beste Kontakte hatte und habe. Und die Verbindung zu den Vorstandsvorsitzenden Norbert Kuschnerus, Wilhelm Otten und Felix Hanisch entwickelten sich ebenfalls – spätestens seit einem Tennismatch mit Wilhelm Otten auf Zypern (nein, es war kein ATP 300-Turnier) – von reiner Wertschätzung zu einem persönlichen, fast freundschaftlichen Verhältnis.

So fand ich dann zu den Megatrends der letzten 20 Jahre wie Globalisierung, Digitalisierung, Kreislaufwirtschaft, CO2-Reduk­tion oder Förderung qualifizierten Nachwuchses immer kompetente Ansprechpartner für Berichte und Interviews in CHEManager.  Bereits 2010 äußerte sich Norbert Kuschnerus: „Unsere Aktivitäten in China entwickeln sich außerordentlich erfreulich. In der Zeit seit der letzten Konferenz in Shanghai, mit der wir im Jahr 2009 unser Engagement gestartet haben, wurden bereits sieben Arbeitskreise in China gegründet, in denen der Erfahrungsaustausch unter den Mitgliedern gepflegt wird“. Wilhelm Otten bezeichnet 2013 die Internationalisierung und die Öffnung der NAMUR als einen Meilenstein und fasst den Status zusammen: „Die NAMUR hat sich von einem eingeschworenen Kreis von Fachleuten geöffnet zu einer Organisation, die heute mehr denn je die Automatisierer fast aller Branchen der verfahrenstechnischen Industrie anspricht. Wir haben uns neben unseren intensiven Aktivitäten in China mit vergleichbaren Organisationen in Europa und den USA vernetzt. Die NAMUR repräsentiert heute mehrere Tausend Fachleute der Prozessleittechnik, von denen mehr als 300 in den circa 40 Arbeitskreisen auf den Gebieten Messen, Steuern, Regeln, Automatisierung, Kommunikation, Prozessführung und Elek­trotechnik über den ganzen Lebenszyklus der Anlage von der Planung, Beschaffung, Montage, Betrieb und Instandhaltung bis zur Stilllegung tätig sind.“

 

 C. Oro Saavedra © Bayer  Christine Oro Saavedra, derzeitige GF der NAMUR

„Durch die Kooperation werden wir von einer größeren Flexibilität und Zukunftssicherheit profitieren.“

 

Felix Hanisch betonte im CHEMa­nager-Interview im November 2018, kurz vor seiner Wahl zum Vorstandsvorsitzenden der ­NAMUR: „Ich bin überzeugt, dass wir bei der modularen Automatisierung aber auch bei der Öffnung der Automatisierungspyramide, Stichwort NOA – NAMUR Open Architecture, längst nicht so weit wären, wenn wir nicht früh mit den Kollegen aus der Prozesstechnik und den Herstellern so eng zusammengearbeitet hätten. Wir haben dieses Jahr auf gleich zwei Leitmessen der Branche gezeigt, wie gut die Kooperation zwischen NAMUR, ProcessNet, VDMA und ZVEI funktioniert und dass es „Technologie zum Anfassen“ gibt, also nicht nur PowerPoint und Whitepaper. Diese Zusammenarbeit möchte ich weiter stärken. Das relativiert nicht die Bedeutung der Einzelverbände. Es ist wichtig und eine große Stärke, dass wir in der NAMUR die Freiheit haben, aus Anwendersicht unsere Bedarfe abzugleichen und auch gezwungen sind, uns unsere eigenen Gedanken zu machen. Was wollen wir als Endnutzer der Automatisierung wirklich? Welche unserer Probleme müssen wir prioritär gelöst haben? Dann müssen wir aber schnell und inkrementell mit Herstellern und Prozesstechnikern in die Umsetzung gehen.“

 

N. Kuschnerus © Bayer   Norbert Kuschnerus, ehemaliger VV der NAMUR

„Seit wir 2009 unser Engagement in China gestartet haben, entwickeln sich unsere Aktivitäten sehr erfreulich.“

Weltweit vernetzt

Dass die NAMUR als Organisation zügig und flexibel handeln kann, betonte Nils Weber in einem aktuellen Gespräch mit mir: „Pünktlich zum ersten Corona-Lockdown in Deutschland übernahm ich die Geschäftsführung der NAMUR, die auch in dieser Zeit Stärke und Durchhaltevermögen bewies: Netzwerktreffen und die gesamte Kommunikation der Arbeitsfelder schafften den Sprung in die virtuelle Ebene, zum ersten Mal in der Geschichte der NAMUR musste eine Hauptsitzung virtuell durchgeführt werden. Mit vereinten Kräften wurde ein tolles Onlineformat gestaltet. Etwas, das die NAMUR für mich besonders auszeichnet, ist das Netzwerk und die schier unendliche Anzahl spannender Themen.“ Zum Netzwerk gehört auch die Zusammenarbeit mit einer beeindruckenden Zahl nationaler und internationaler Verbände: Vom ACC, dem American Chemistry Council, über Dechema, EXERA (Association des Exploitants d‘Equipements de Mesure, de Régulation et d‘Automatisme), IEC, ISA, ISO, die Profibus Nutzerorganisation, WIB (die niederländische Process Automation Users´ Association) bis zum ZVEI – und damit ist die Liste bei weitem nicht komplett. Die Zusammenarbeit soll weltweit einheitliche Regularien und Standards für die Automatisierung in der Prozessindustrie schaffen, was von großer Bedeutung für die Branche ist. Die Vorgehensweise dabei ist durchweg pragmatisch: Wo es passende Partner gibt, wurde sich vernetzt; in China, einem bedeutenden Markt und Produktionsstandort auch für die deutsche Prozessindustrie, wurde ein eigener Landesverband gegründet, der just zum 75-jährigen Bestehen der NAMUR in diesem Jahr seine 15. jährliche Hauptsitzung durchführt.

 

 W. Otten © Evonik  Wilhelm Otten, ehemaliger VV der NAMUR

„Wir haben uns neben unseren Aktivitäten in China mit Organisationen in Europa und den USA vernetzt.“

 

Ausblick

Zu den Zielen der NAMUR gehören

  • Sichere Prozesse durch Automatisierungskompetenz unter Berücksichtigung von Umweltschutz und Gesundheit
  • Kosteneinsparungen durch Nutzung von Synergieeffekten durch den Erfahrungsaustausch zwischen den Mitgliedern und Kooperationspartnern
  • Definition von Mindestanforderungen an Geräte und Systeme und ein fairer Dialog mit den Herstellern
  • Aktive Einflussnahme auf die technische Regelsetzung durch Mitarbeit in der nationalen und internationalen technischen Normung
  • Sicherung des Ingenieur-Nachwuchses
  • Zukunftsorientierung.

 

F. Hanisch © Bayer   Felix Hanisch, derzeitiger VV der NAMUR

„Es ist eine große Stärke, dass wir in der NAMUR unsere Bedarfe aus Anwendersicht abgleichen können.“

 

Eine auf der Hauptsitzung 2022 aufgezeigte Vision der NAMUR ist der autonome Anlagenbetrieb durch vollständig digitalisierte Anlagen, die sicher, effizient, zuverlässig, vorhersehbar, transparent, nachverfolgbar und konform sein sollen und dem demografischen Wandel Rechnung tragen, denn ein autonomer Betrieb verschafft dem knapper werdenden technischen Personal mehr Freiräume für die Entwicklung von wertschöpfenden Verbesserungen.

Grundlegende Voraussetzung dafür ist es, alle prozessrelevanten Daten aus den heute oft noch vorhandenen Silos zu holen und nutzbar zu machen. Das könnte mit einer neuen, integrierten Automatisierungsarchitektur gelingen, die den freien Fluss und die Demokratisierung von Daten im gesamten Unternehmen unterstützt: isolierte Daten befreien, deren Wert optimal nutzen und die Leistung erheblich verbessern. Wie das gehen kann, soll auf der bevorstehenden Hauptsitzung 2024 vorgestellt werden: das Motto lautet „Boundless Automation for Ecosystems in Action“, Sponsor der Tagung ist Emerson.

 

N. Weber © Bayer   Nils Weber, ehemaliger GF der NAMUR

„Die NAMUR zeichnet sich durch das Netzwerk und die schier unendliche Anzahl spannender Themen aus.“

 

Und auch, wenn KI mal eine bedeutende Rolle in der Prozessautomatisierung übernehmen sollte – die NAMUR kann sie nicht überflüssig machen. Ich bin von der Wichtigkeit der NAMUR überzeugt und wünsche ihr und allen in ihr Mitwirkenden alles Gute.

Autor: Volker Oestreich, CHEManager

 Glückwünsche

A. Lorenz © Siemens   Axel Lorenz, CEO Process Automation, Siemens

„75 Jahre NAMUR – eine beeindruckende Erfolgsgeschichte! Die NAMUR hat dabei nicht nur technische Entwicklungen und Standards in der Prozessindustrie geprägt, sondern auch starke persönliche Verbindungen geschaffen. Ich erinnere mich gerne an die konstruktiven Debatten und wegweisenden Entscheidungen, die wir gemeinsam in den Arbeitskreisen getroffen haben. Ich freue mich auf viele weitere Jahre der Zusammenarbeit.“

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P. Selders © E+H   Peter Selders, CEO, Endress+Hauser

„Die NAMUR wird 75 – und ist doch jung geblieben. Sie gibt den Anwendern in der Prozessindustrie eine kraftvolle Stimme. Mit Themen wie NOA, APL, MTP und Digitalem Zwilling setzt sie sich vor die Trends; ihr Wort hat Gewicht in der Automatisierungsbranche. Als Hersteller schätzen wir, im Netzwerk der NAMUR partnerschaftlich an Lösungen zu arbeiten. Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!“

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