Universal Automation für Nachhaltigkeit & Zukunftssicherheit
16.05.2024 - Universal Automation ist die Zukunft der Chemieindustrie. Für Energieeffizienz und nachhaltige Innovation. Erfahren Sie mehr in unserem Beitrag.
In einer Zeit, in der die chemische Industrie mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Notwendigkeit nachhaltiger Praktiken konfrontiert ist, erweist sich die durchgängige Automatisierung als ein entscheidendes Instrument zur Sicherung der Zukunftsfähigkeit des Sektors. Die chemische Industrie, die für ihren hohen Energiebedarf bekannt ist, befindet sich in einer Phase wirtschaftlicher Unsicherheit. Ein nachhaltiger Entwicklungsplan, der die energetische und verfahrenstechnische Erneuerung vieler Anlagen in den kommenden Jahren vorsieht, ist für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit unerlässlich.
Die Umsetzung solcher Pläne stößt jedoch selbst bei engagierten Unternehmen auf vielfältige Hindernisse. Während einige dieser Barrieren durch politische Entscheidungen überwunden werden können, sind andere technologischer oder grundsätzlicher Natur. Während die Technologien für eine umweltfreundlichere chemische Industrie vorhanden sind, stellt die Exklusivität des Technologieangebots das eigentliche Problem dar.
Fallstrick Vendor Lock-in
In der Automatisierungstechnik bedeutet “proprietär” im Gegensatz zur IT-Branche, dass Hardware und Software nicht frei kombinierbar, sondern an bestimmte Hersteller gebunden sind. Eine SPS-Steuerung eines Herstellers kann nur mit der zugehörigen Software dieses Herstellers programmiert werden und ist oft nur mit einer bestimmten Steuerungsgeneration kompatibel. Diese exklusiven Steuerungssysteme, die ursprünglich eingeführt wurden, um die Funktionalität neuer Technologien zu gewährleisten, stellen heute ein Hindernis dar.
Mehr als ein halbes Jahrhundert nach der Einführung der SPS-Steuerung werden die Nachteile dieses Systems immer deutlicher. Insbesondere bei Modernisierungen ist der Aufwand enorm: Neue Hardware erfordert die Entwicklung neuer Software. Die exklusiven Strukturen erschweren zudem den Austausch zwischen Systemen verschiedener Hersteller. Oft bleibt den Unternehmen nichts anderes übrig, als im Ökosystem eines Anbieters zu bleiben, was problematisch wird, wenn ein Hersteller eine Hardwaregeneration abkündigt oder die Qualität für eine zukunftssichere Modernisierung nicht mehr ausreicht. Wie lässt sich in einer solchen heterogenen und geschlossenen Systemlandschaft eine umfassende digitale Vernetzung realisieren, die für Datentransparenz, vorausschauende Wartung, Energieeffizienz und Produktivität unabdingbar ist?
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Universal Automation als Lösungsmodell
Es ist wenig überraschend, dass im Jahr 2024 eine andere Form der Automatisierung möglich ist. Schneider Electric hat dies kürzlich auf der NAMUR-Hauptsitzung 2023 demonstriert, einer der wichtigsten Veranstaltungen der deutschen Prozessindustrie. Dort wurde eine gemeinsam mit BASF aus Ludwigshafen entwickelte Demonstrationsanlage für das Verräumen und Sortieren von Flaschen vorgestellt. Diese Anlage basiert auf dem Prinzip der Universal Automation. Die Hardware und Software sind nicht länger an einen bestimmten Hersteller gebunden, sodass einmal erstellter Code von Automatisierungskomponenten verschiedener Anbieter ausgeführt werden kann. Im Falle der Demonstrationsmaschine sind dies Schneider Electric und R. STAHL. Die hardwareunabhängige Software kann von einer SPS-Steuerung oder einem Industrie-PC im Schaltschrank berechnet werden, ohne die Funktionsweise der Maschine zu beeinträchtigen.
Die Konsequenz ist, dass bei Ausfall einer Komponente keine identische SPS-Steuerung zur Aufrechterhaltung der Produktion erforderlich ist. Eine Steuerung von Schneider Electric kann problemlos durch eine Steuerung von R. STAHL ersetzt werden und umgekehrt. Übertragen auf eine gesamte Anlage bedeutet dies eine erhöhte Ausfallsicherheit und Flexibilität bei der Lagerhaltung von Ersatzteilen. Darüber hinaus erleichtert dieser Ansatz Migration und Integration, die für jede Modernisierung entscheidend sind. Holistische Vernetzungsansätze, ressourcenschonende Modularität und herstellerunabhängige Skalierbarkeit sind ohne proprietäre Systeme kein Problem. Daher ist Schneider Electric überzeugt, dass Universal Automation eine wesentliche Voraussetzung für eine nachhaltigere und wettbewerbsfähigere Prozessindustrie darstellt.
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