Mehr Recycling durch mehr Transparenz
Die vorgeschlagene Bemessungsgrundlage wird als Massenbilanzansatz bezeichnet. Über diesen Ansatz lassen sich die Anteile recycelter Rohstoffe nachvollziehbar einem Endprodukt zuordnen. „Massenbilanzverfahren sorgen für Transparenz und Effizienz bei der Nutzung von Sekundärrohstoffen und sind somit eine Grundlage für mehr Recycling und mehr Kreislaufwirtschaft“ sagt Alexander Kronimus, Leiter des Geschäftsbereichs Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft bei PED.
„Wer die Klimaschutzziele erreichen möchte, sollte innovative Technologien wie das chemische Recycling nutzen. Ein erster wichtiger Schritt wäre es, die Massenbilanz für Recyclinganteile anzuerkennen“, ergänzt Jörg Rothermel, VCI-Bereichsleiter Energie, Klimaschutz und Rohstoffe. Massenbilanzen sind standardisiert (ISO 22095) und werden bereits heute – etwa im Fair-Trade-Handel bei Kaffee und Textilien, bei der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und beim Bezug von Grünstrom – routinemäßig angewendet.
Mit den unter dem Begriff chemisches Recycling zusammengefassten Technologien lassen sich auch solche Kunststoffe im Kreislauf führen, die nicht mechanisch recycelt werden können und bisher noch verbrannt werden. Die dabei umgewandelte Energie kann man zwar nutzen, wichtige Rohstoffe gehen aber verloren. Mitgliedsunternehmen der Verbände stehen bereit, Investitionen in Milliardenhöhe in diese Verfahren in Deutschland und der EU zu tätigen und Produktionsanlagen zu skalieren, aber noch wartet sie auf eine vollumfängliche gesetzliche Anerkennung des chemischen Recyclings. Um fossile Rohstoffe zu ersetzen und Ziele zur Klimaneutralität zu erreichen, arbeiten die chemische Industrie und die Kunststofferzeuger an Recyclingtechnologien und anderen Wegen der Kreislaufführung.