Jochen Block-Preis 2019 geht an Sandra Luber von der Universität Zürich
12.03.2019 -
Der Jochen Block-Preis 2019 der Deutschen Gesellschaft für Katalyse geht an Frau Professor Sandra Luber von der Universität Zürich. Damit werden ihre herausragenden Beiträge zur theoretischen Behandlung von Katalysatoren, insbesondere hinsichtlich Struktur, Dynamik und Spektroskopie, anerkannt. Der Jochen Block-Preis ist mit 3.000 EUR dotiert und würdigt außergewöhnliche Leistungen von Nachwuchswissenschaftlern. Er wird im Rahmen des Jahrestreffens Deutscher Katalytiker am 14. März 2019 in Weimar überreicht.
Sanda Luber beschäftigt sich in ihren Arbeiten unter anderem mit der detaillierten Untersuchung komplexer Flüssigkeiten und funktioneller Moleküle sowohl in der Gasphase als auch an Oberflächen. Ein Schwerpunkt ihrer jüngsten Forschungen ist die eingehende Untersuchung und das intelligente Design neuartiger bio-inspirierter Katalysatoren für eine solar-lichtgetriebene Wasserspaltung sowohl im natürlichen Photosystem II als auch in künstlichen Systemen. Die aktuellen Arbeiten befassen sich mit der Entwicklung von Berechnungsmethoden zur hochgenauen (dynamischen) Untersuchung und intelligenten Konstruktion effizienter Katalysatoren sowie neuen Ansätzen für die computergestützte Spektroskopie.
Sandra Luber studierte Chemie an der Universität Erlangen-Nürnberg und der ETH Zürich, und schloss dort 2007 mit dem Master (MSc ETH Chemistry) ab. Sie promovierte 2009 (Dr. sc. ETH Zürich) in (relativistischer) Quantenchemie und theoretischer Spektroskopie. Nach einem Postdoc-Aufenthalt am Biozentrum der Universität Basel beschäftigte sie sich unter anderem mit Quantenmechanik/Molekularmechanik-Ansätzen und dem Photosystem II der Natur an der Yale University / USA. Bei der BASF in Ludwigshafen sammelte sie erste Industrieerfahrung und wurde dann Projektgruppenleiterin für Theoretische Chemie und Materialwissenschaften an der Universität Zürich. 2016 schloss sie ihre Habilitationsschrift ab und hat seit März 2017 eine Professur des Schweizerischen Nationalfonds (SNF).
Für ihre Arbeiten erhielt sie unter anderem den IBM-Forschungspreis für Computermodellierung und Simulationen in Chemie, Biologie und Materialwissenschaften, den Forschungskredit und die ETH-Medaille für eine herausragende Doktorarbeit. Darüber hinaus wurde sie als erste Theoretikerin mit dem Clara Immerwahr Award, als erste weibliche Wissenschaftlerin mit dem Hans G. A. Hellmann-Preis der Arbeitsgemeinschaft Theoretische Chemie und als erste Frau mit dem Robin Hochstrasser Young Investigator Award ausgezeichnet. Zudem ist sie Trägerin des Werner-Preises 2018 der Schweizerischen Chemischen Gesellschaft.
Die Deutsche Gesellschaft für Katalyse (German Catalysis Society GeCatS) ist die Plattform für die gesamte deutsche Katalyse-Community im Bereich Forschung und Anwendung. Sie hat etwa 1100 Mitglieder aus Industrie und Akademia. GeCatS fördert den Austausch zwischen Industrie, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und forschungspolitischen Organisationen und vertritt die Interessen der Katalyse-Community auf nationaler und internationaler Ebene. Die Deutsche Gesellschaft für Katalyse wird getragen von Dechema, VDI-GVC, GDCh, DGMK und DBG.
Der Jochen Block-Preis der Deutschen Gesellschaft für Katalyse wird in unregelmäßigen Abständen verliehen. Prämiert werden Forschungsarbeiten und Entwicklungen junger Nachwuchskräfte auf dem Gebiet der Katalyse, die noch nicht auf einen ordentlichen Lehrstuhl berufen sind und die durch grundlegende und originelle Untersuchungen das Gebiet der Katalyse in besonderer Weise befruchtet haben.