BASF gestaltet Zukunft in der Krise
25.02.2010 -
Die BASF hat nach eigenen Aussagen in der weltweiten Wirtschaftskrise Stärke bewiesen und sich mit schnellem und entschlossenem Handeln Freiräume für die aktive Zukunftsgestaltung geschaffen: Mit der erfolgreichen Ciba-Integration, durch nochmals erhöhte Forschungs- und Entwicklungsausgaben und durch Investitionen in Wachstumsmärkte. Anlässlich der Bilanzpressekonferenz des Unternehmens sagte der BASF-Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen Hambrecht: „Unsere Strategie hat sich als richtig herausgestellt. Wir sind deshalb zuversichtlich, die führende Position der BASF weiter auszubauen."
Nach dem dramatischen Absturz im Spätjahr 2008 und dem weiteren Rückgang zu Beginn 2009 sank die Auslastung der Anlagen in großen Teilen des BASF-Geschäfts auf ein historisch einmalig niedriges Niveau. Im Jahresverlauf hat sich die Nachfrage jedoch belebt, insbesondere in Asien. Durch schnelle und entschlossene Maßnahmen zur Anpassung von Kapazitäten sowie zur Effizienzsteigerung gelang es, das Ergebnis von Quartal zu Quartal wesentlich zu verbessern.
Der Umsatz ging 2009 um 19 % auf 50,7 Mrd. € zurück. Mit Ausnahme von Performance Products und Agricultural Solutions waren alle Segmente von dem Rückgang betroffen. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen nahm um 29 % ab und erreichte 4,9 Mrd. €. Das Segment Plastics konnte das Ergebnis leicht verbessern, Agricultural Solutions erzielte sogar einen Rekordwert. Die übrigen Segmente weisen zum Teil stark rückläufige Ergebnisse auf.
Insgesamt hat die BASF das Ziel eine Prämie auf die Kapitalkosten zu verdienen, wegen der Kosten für die Ciba-Integration nur knapp verfehlt.
Eine solide Bilanz und hohe Finanzkraft sind immer traditionelle Stärken der BASF gewesen. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit stieg nochmals um 1,3 Mrd. € auf den Rekordwert von fast 6,3 Mrd. €. Dies ist vor allem auf die erfolgreiche Reduzierung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen. Auch der Free-Cashflow - nach Abzug der Ausgaben für Sachanlagen und materielles Vermögen - lag bei sehr hohen 3,8 Mrd. €. Trotz des Ciba-Erwerbs hat die BASF daher mit 36 % weiterhin eine sehr solide Eigenkapitalquote.
Ausblick Gesamtjahr 2010: Deutlich besseres EBIT erwartet
Für das Jahr 2010 rechnet die BASF mit einer Zunahme der weltweiten Industrieproduktion um knapp 5 %, ausgehend von einem sehr niedrigen Vergleichsniveau. Hambrecht: „Die langsame Erholung setzt sich fort, hier macht das 4. Quartal 2009 Mut und stimmt uns zuversichtlich. Das Schlimmste haben wir hinter uns, die dunklen Wolken haben sich aber noch nicht verzogen. 2010 wird ein Übergangsjahr mit ungleichmäßiger Entwicklung in den Regionen. Insgesamt ist noch kein selbsttragender dauerhafter Aufschwung erkennbar."
Trotzdem sieht die BASF Wachstum in den meisten ihrer Abnehmerindustrien, die allerdings aus einem tiefen Rezessionstal kommen: Insbesondere in den Branchen Automobil, Informationstechnologie und Elektroindustrie.
Das Unternehmen erwartet folgende makroökonomische Rahmenbedingungen für 2010:
- - Moderate Steigerung des globalen Bruttoinlandsprodukts (+2,7 %) sowie deutliches Wachstum der weltweiten Chemieproduktion (ohne Pharma) (+5,3 %)
- - einen US-Dollar-Wechselkurs von durchschnittlich 1,40 US$ pro Euro sowie einen
- - Ölpreis von 75 US$/Barrel im Jahresdurchschnitt 2010
Vor diesem wirtschaftlichen Hintergrund geht der Vorstandsvorsitzende davon aus, dass der Umsatz im Jahr 2010 wieder steigen wird - und zwar stärker als die weltweite Chemieproduktion. Da die wirtschaftliche Lage weiterhin fragil bleibt, werden die Programme zur Effizienzsteigerungs- und Kostenreduzierung konsequent fortgeführt. Die Investitionsvorhaben passt das Unternehmen weiterhin den aktuellen Marktgegebenheiten an.
Hambrecht: „Wir erwarten, dass sich das EBIT deutlich verbessern wird. Hierzu werden vor allem zunehmende Mengen und spürbare Kostensynergien beitragen, die aus der Ciba-Integration resultieren. Zudem werden die Kosten der Integration 2010 wesentlich geringer ausfallen als im Vorjahr. Unser Ziel ist klar: Wir wollen 2010 wieder eine Prämie auf die Kapitalkosten verdienen."