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Kunststoffindustrie sieht Talsohle durchschritten

18.02.2010 -

Die deutsche Kunststoffindustrie sieht die konjunkturelle Talsohle durchschritten. Laut einer Mitgliederumfrage vom Jahresbeginn erwarten 65% der Kunststoffverarbeiter im laufenden Jahr steigende Umsätze. Nur 9% gehen von einem Umsatzminus aus, wie der Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) mitteilte. Im vergangenen Jahr verbuchte die Branche einen vor allem vom Export verursachten Umsatzrückgang von 14 Prozent auf 45,8 Mrd. €.
Verbandspräsident Reinhard Proske warnte vor ungezügeltem Optimismus. Der Aufschwung müsse finanziert werden, sagte er laut einer Mitteilung. Die Kreditvergabe der Banken sei nach wie vor äußerst restriktiv, die Anforderungen an Sicherheiten seien enorm. Dieses Problem verschärfe sich mit den in vielen Fällen durch die Krise belasteten Unternehmensbilanzen. Mit einem schnellen und stetigen Aufschwung sei ohnehin nicht zu rechnen. Es werde Jahre dauern, bis das Vorkrisenniveau wieder erreicht sei.
Im vergangenen Jahr verringerte sich die Produktion um 11%. Besonders hart seien die Auto- und Elektrozulieferer mit einem Umsatzminus von 20% getroffen worden. Die Kunststoff-Industrie beschäftigte zum Jahresende in rund 2.900 Betrieben gut 285.000 Menschen. Das waren 1,3% weniger als im Jahr zuvor.