Zukunftsfähiges Energiekonzept
Unternehmen investierten 2016 insgesamt 341 Mio. EUR im Industriepark Höchst
Im vergangenen Jahr investierten die dort ansässigen Unternehmen mit 341 Mio. EUR nur knapp weniger als im Vorjahr. Dies ist außergewöhnlich, betrachtet man das derzeitig eher verhaltene Investitionsklima für die Chemie- und Pharmaindustrie in Deutschland. Seit dem Jahr 2000 investierten die Unternehmen im Industriepark Höchst fast 7 Mrd. EUR – so viel wie an kaum einem anderen Standort in Deutschland.
Die richtigen Rahmenbedingungen schaffen
Die Rahmenbedingungen hierfür schafft der Industrie-Dienstleister Infraserv Höchst. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Energieversorgung – ein Bereich, in dem die Unternehmen für ihre Investitionsentscheidungen Planungs- und Versorgungssicherheit benötigen. Mit einer Fläche von 4,6 km², 90 überwiegend international tätigen Unternehmen und 22.000 Beschäftigten ist der Frankfurter Industriepark einer der größten Forschungs- und Produktionsstandorte der Chemie- und Pharmaindustrie in Europa. Dies schlägt sich auch im Energiebedarf nieder: Die Firmen am Standort benötigen rund 1.800 GWh Strom – ausreichend, um circa 400.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang zu versorgen – und 3.600 GWh Wärme – der Jahresbedarf von knapp 270.000 Einfamilienhäusern.
Effizienz und Nachhaltigkeit dank Kraft-Wärme-Kopplung
Für die Bereitstellung dieser enormen Energiemengen ist der Standortbetreiber zuständig. Er verfolgt dabei ein Konzept, das gleichermaßen effizient, innovativ und nachhaltig ist. Der konsequente Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung und die damit verbundene Reduzierung des Verbrauchs an fossilen Brennstoffen sowie der CO2-Emissionen ist dabei nur ein Aspekt.
Effiziente Nutzung von Abwärme
Außerdem wird die Abwärme von Produktions- und der Entsorgungsanlagen genutzt und sie in das Versorgungsnetz des Industrieparks eingespeist. Rund ein Fünftel des gesamten Wärmebedarfs des Standorts wird auf diese Weise gedeckt. Das führt nicht nur zu einer erheblichen Kostensenkung, sondern trägt ebenfalls zur Nachhaltigkeit am Standort bei: Würde diese Menge an Energie auf herkömmliche Weise unter Einsatz von fossilen Brennstoffen erzeugt, wäre dies mit einem Ausstoß von 210.000 t/a CO2 verbunden. Durch die zusätzliche Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung reduziert der Standortmanager den Ausstoß von Kohlendioxid um weitere 224.000 t/a.
Waste-to-Energy
Seit Jahren setzt der Industrieparkbetreiber auf ein weiteres sehr effizientes Konzept zur Energiegewinnung: Waste-to-Energy. In der Ersatzbrennstoff-Anlage werden besonders heizwertreiche Haus- und Gewerbeabfälle verwertet. Die Anlage verfügt über eine Kapazität von 675.000 t/a und produziert 250 t Dampf und 70 MW Strom pro Stunde. Künftig wird der Brennstoffmix erweitert: Zusammen mit den Ersatzbrennstoffen, deren Heizwert teilweise unterschiedlich ist, werden nun auch Klärschlämme in der Ersatzbrennstoff-Anlage mit verbrannt. Durch diese Vermischung wird der Heizwert einheitlicher – eine Optimierung des Verbrennungsprozesses. Zudem wird es im Zuge der Novellierung der Klärschlammverordnung mittelfristig nicht mehr möglich sein, Klärschlämme als Dünger auf landwirtschaftlich genutzten Flächen auszubringen. Sie müssen künftig in geeigneten Anlagen umweltgerecht entsorgt werden. Dies ist dann in der Ersatzbrennstoff-Anlage möglich.
Biogas aus Klärschlämmen und organischen Abfällen
Darüber hinaus wird in einer der größten Biogas-Anlagen Deutschlands aus am Standort anfallenden Klärschlämmen und organischen Abfällen Biogas. Dieses wird an Ort und Stelle aufbereitet und als Bioerdgas in das öffentliche Versorgungsnetz eingespeist. Waste-to-Energy ist ein effizientes Konzept, das nicht nur fossile Brennstoffe, sondern auch Kosten spart.
Die Nutzung von Synergien und Effizienzsteigerungspotenzialen sind der Kern des Versorgungskonzepts des Industriedienstleisters. Damit wird den ansässigen Unternehmen Versorgungs- und Planungssicherheit gegeben – zwei wichtige Erfolgsfaktoren für Investitionsentscheidungen im internationalen Wettbewerb. (op)
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Infraserv GmbH & Co. Höchst KG
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