On Stream Inspection
Ein wichtiger Baustein für die Sicherheit bei Raffinerien
Die Raffinerie Schwechat hat Bureau Veritas Industry Services für On Stream Inspections und zerstörungsfreie Prüfungen mit der Dokumentation der Rohrleitungsintegrität beauftragt.
Seit mehreren Jahren vertraut OMV bereits auf die Expertise des Prüfungsunternehmens Bureau Veritas. Im Rahmen der OSI überprüfen die Mitarbeiter von Bureau Veritas die Wanddicke von Rohrleitungen, gegebenenfalls vorhandene Korrosion und allgemeine Beschädigung. „Wir haben den Bedarf und die Möglichkeiten erkannt, die sich aus der Vergabe der OSI-Leistungen an den Prüfdienstleister Bureau Veritas ergeben“, berichtet Franz Hirtl, Inspektionsleister bei OMV in Schwechat. Dieses Vorgehen bietet viele Vorteile: So werden bspw. die Aufträge unter qualifizierter Aufsicht koordiniert und sämtliche Leistungen in einer Datenbank dokumentiert. Dabei ist die notwendige Datenqualität zu jedem Zeitpunkt sichergestellt.
Behördlich vorgeschriebene Überwachungspflicht
Bei einem umfangreichen Projekt – wie den wiederkehrenden Prüfungen – ist für den Anlagenbetreiber wichtig, dass die Einhaltung der gesetzlichen Prüffristen bei gleichzeitiger Erfüllung technischer Vorgaben sichergestellt wird. So muss der Überwachungspflicht und den damit verbundenen, behördlich vorgeschriebenen Terminen nachgekommen werden – bspw. durch die fristgerechte Einhaltung der wiederkehrenden Prüfungen der Rohrleitungen. Diese ist in Deutschland gemäß Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und in Österreich gemäß Druckgeräteüberwachungs-Verordnung (DGÜWV) geregelt.
Zur Qualitätssicherung hat sich OMV für Bureau Veritas als akkreditierte Prüfgesellschaft entschieden, die auf ein großes Netzwerk an fachlicher Kompetenz zurückgreifen kann. Die Kompetenzen und Qualifikationen, das Wissen und die Erfahrung der Prüfer werden regelmäßig kontrolliert (EN 9712). Das Team der Prüfgesellschaft umfasst im Regelbetrieb 20–30 Mitarbeiter.
Anlagenverfügbarkeit erhöhen, Anlagenstillstände verkürzen
Umfangreiche Prüfungen zur Wartung und Instandhaltung benötigen einen Anlagenstillstand von wichtigen Anlagen. Um die Dauer des Stillstands möglichst gering zu halten und dadurch die Anlagenverfügbarkeit zu verbessern, sind flexible Prüfungen mit Hilfe von risikobasierten Inspektionstätigkeiten auf der Basis wiederkehrender und zerstörungsfreier Prüfungen geeignet. „Um Schwachstellen im Rohrsystem zu identifizieren, überprüfen wir besonders Abschnitte mit hohem Gefahrenpotenzial insbesondere an Bögen und T-Stücken“, so Post. Im Rahmen dieser Prüfungen übernimmt Bureau Veritas bspw. die äußere Begehung zum Aufdecken von Erosionsrisiken durch Witterung oder Röntgeninspektionen zur Analyse von Korrosionsrisiken. Etwa 1.500 analoge und digitale Röntgenbilder werden von Bureau Veritas dabei erstellt. Die Schattenaufnahmen dienen zur Bestimmung der Wanddicken und Prüfung der Außen- und Innenkorrosion. Darunter befinden sich auch genauere Detailaufnahmen für die Fehlererkennung bei Schweißnähten. Somit wird die Sicherheit der Anlagen bei gleichzeitiger Kosteneffizienz erhöht.
Die Prüfgeräte von Bureau Veritas sind für die notwendigen Prüfungen durch ihre lückenlose Kalibrierung zugelassen. So untersucht das Personal Anlagen auf mögliche Korrosion, Abrasion und mechanische Störgrößen mittels Ultraschall- oder Sichtprüfungen sowie digitale Radiografie. Der Schädigungsfortschritt wird durch einen Vergleich mit früheren Inspektionen ermittelt. Auf diese Weise erfolgt eine Bestimmung der Restlebensdauer und damit der notwendigen Inspektions- und Reparaturzyklen.
Transparente Dokumentation und Datenverarbeitung
Zur effizienten Verwaltung benutzt Bureau Veritas Datenbanken für die Sammlung aller wichtigen Informationen. Dahinter verbirgt sich die Dokumentation des gesamten Workflows der OSI und einzelner Rohrleitungsprüfungen. Dies geschieht über ein intelligentes Excelprotokoll, das SAP-kompatibel ist und über ein integriertes Risk-Based-Inspection-Tool verfügt. Die Projektdaten des zu prüfenden Objekts werden vollautomatisch eingetragen – von Angaben des Koordinators inklusive dessen Kontaktdaten über den Prüfungsfortschritt bis hin zu Rechtshilfebelehrungen und Unterschriften. Somit erhält der Kunde auf Anfrage in jeder Lebensphase der Anlage eine Übersicht mit allen Arbeitsnachweisen und Auskunft, wann visuell geprüft wird, ein Gerüst aufgebaut oder die Inspektion vollzogen ist.
„Wenn wir eine Leitung neu bearbeiten, ist das Datenbankformular bis auf die Rohrleitungsnummer und die Angaben zum Koordinator leer“, erläutert Post. „Sobald unser Mitarbeiter zum Beispiel eine visuelle Prüfung vornimmt, trägt er Länge oder Merkmale des Rohrs ein und welche Besonderheiten zu sehen sind. All dies wird zusammen mit dem zu prüfenden Abschnitt gespeichert. Wenn zu einem späteren Zeitpunkt ein Gerüstbauer oder Isolierer an diesem Rohr arbeitet, sind sämtliche wichtigen Informationen bereits gesammelt und er kann schnell auf diese zurückgreifen und die Informationen erweitern.“ Je nach Arbeitsfortschritt vervollständigt sich somit der Eintrag zu dieser Leitung wie ein Lebenslauf. Dies erhöht die Qualität der Dokumentation und damit wiederum die Sicherheit der gesamten Anlage. Zusätzlich wird ein effizientes und transparentes Arbeiten aller Beteiligten gewährleistet.
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