Lonza macht den ehemaligen Cognis-Manager Richard Ridinger zum neuen Konzernchef. Wie der weltgrößte Pharmaauftragshersteller mitteilte, übernimmt der 53-jährige deutsche Chemie-Ingenieur das Amt Anfang Mai von Verwaltungsratspräsident Rolf Soiron, der Lonza seit dem Rauswurf von CEO Stefan Borgas Ende Januar geleitet hatte.
Ridinger war in verschiedenen Führungsfunktionen 14 Jahre für den deutschen Konsumgüterkonzern Henkel sowie elf Jahre für Cognis tätig, die heutige BASF -Geschäftseinheit Personal Care and Nutrition. Zuletzt leitete er bei Cognis den wichtigsten Geschäftsbereich Care Chemicals mit einem Jahresumsatz von rund 1,45 Mrd. € (1,75 Mrd. CHS). Ridinger sei ein Kenner der Branche, der Lonza-Kunden und -Produkte, sagte Rolf Soiron. "Mit Ridingers Einstellung untermauert Lonza erneut seine Strategie zur Rückkehr in den Chemiesektor", kommentierte die Bank Vontobel.
Das Kerngeschäft der Basler Firma, die Herstellung klassisch chemischer Wirkstoffe im Auftrag von Großkonzernen wie Novartis oder dem israelischen Generikaproduzenten TEVA, leidet seit einigen Jahren unter dem zögerlichen Bestellverhalten der Kunden sowie Rückschlägen bei der Zulassung neuer Medikamente. Lonza hatte sich daraufhin im letzten Sommer mit dem Zukauf des weniger profitablen, aber deutlich berechenbareren Geschäfts mit Schädlingsbekämpfungsmitteln des US-Konzerns Arch zu retten versucht.