Pumpenfachingenieur: Ausbildung zum Spezialisten für Pumpen & Systeme
07.06.2011 -
CITplus - Eine gute Idee setzt sich durch - in diesem Sommer startet bereits der siebente Kurs des Fernstudiums zum Pumpenfachingenieur und es wird der 100te Teilnehmer erwartet. Professoren der TU Graz, der TU Berlin und der Uni Erlangen sowie frühere Mitarbeiter der BASF haben diesen Lehrgang als Anwort auf einen in der Industrie wachsenden Bedarf entwickelt.
Sowohl auf der Herstellerseite, in Vertrieb, Konzeption, Marketing und Entwicklung als auch auf der Betreiberseite, in Anlagenplanung, Betrieb, Service und Instandhaltung werden durch immer spezieller werdende Anforderungen an die Pumpen und Systeme zunehmend hoch qualifizierte Pumpenexperten benötigt. Für die richtige Auswahl und den Betrieb von Pumpen ist ein erhebliches Maß an technischem Wissen und an Erfahrung notwendig, welches bisher nur durch jahrelange Praxis in der Industrie erarbeitet werden konnte.
Der neue Lehrgang vermittelt sowohl Grundlagenwissen als auch spezifisches Prozess- und Anlagenwissen für die verschiedenen Bereiche der Industrie. Da die „industrielle Praxis" als zentrale Bedeutung in den umfangreichen Diskussionen identifiziert wurde, wird neben den theoretischen Grundlagen auch praktisches Wissen aus den Bereichen Betrieb und Instandhaltung vermittelt.
Zielgruppe dieser Ausbildung sind sowohl Ingenieur-Absolventen von Hochschulen und Universitäten, aber auch von berufsbildenden höheren technischen Schulen und auch Werksmeister oder Techniker, die in Ihrer täglichen, beruflichen Praxis mit Pumpen und verfahrenstechnischen Anlagen in Berührung kommen.
Verkürzte Einarbeitungszeit
Einerseits verkürzt eine solche Ausbildung die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter in den produzierenden Betrieben, andererseits wird dadurch ein zuverlässiger Qualitätsnachweis von Servicebetrieben geschaffen, anhand dessen eine Auswahl und Reihung der Serviceanbieter vorgenommen werden kann. Auch für Anlagenplaner ist eine vertiefte Ausbildung hinsichtlich Pumpen sinnvoll, um Anlagenausfälle aufgrund von Planungsfehlern bereits von vornherein zu vermeiden.
Gleiches gilt für die Hersteller, die sich nicht zuletzt durch kompetente Beratung ihrer Kunden einen deutlichen Wettbewerbsvorteil gegen Konkurrenten verschaffen, wozu natürlich topqualifizierte Verkäufer, Konstrukteure und Produktmanager gebraucht werden. Vor allem von der Betreiberseite wird eine Ertüchtigungsmaßnahme für die Mitarbeiter der Hersteller, Planer und Servicedienstleister vehement gefordert.
Internetbasiertes Selbststudium
Für die Ausarbeitung der Kursunterlagen konnten national und international anerkannte Pumpenexperten gewonnen werden. Die Namen Bestehorn, Burgmann, Döbert, Gülich, Hennecke, Jaberg, Jorisch, Kremer, Lehner, Liebeck, Petters, Richter,Schicketanz, Schlücker, Schubert,Thamsen, Tornow und Zils stehen in ihren Themenfeldern jeweils für eine langjährige Erfahrung.
Insgesamt entspricht die Ausbildung zum Pumpenfachingenieur einem Gesamtumfang von etwa 50 Ausbildungstagen respektive 400 Stunden. Die Lehrinhalte der einzelnen Kurse sind größtenteils im Selbststudium anhand der Skripte zu erarbeiten, die über eine entsprechende Internetplattform unterstützt wird. Dazu kommen noch acht Präsenzphasen bei verschiedenen Pumpenherstellern und Betreibern zur Vertiefung und vor allem praktischen Anwendung der Lerninhalte. Die Inhalte sind sinnvoll aufeinander abgestimmt und aufbauend organisiert. Jeder Ausbildungsblock wird mit einer Prüfung abgeschlossen.
Nach einer breit angelegten Grundausbildung über die Funktionsweisen der verschiedenen Pumpen und deren Betrieb in der Anlage folgt eine branchenspezifische Vertiefung. In dieser werden je nach Bedarf des einzelnen Teilnehmers anlagen- und prozessspezifische Kenntnisse vermittelt, die eine spezielle Pumpenkompetenz für die verschiedenen Branchen aufbaut.
Der zeitlich strukturierte Ablauf mit aufeinander aufbauenden Kursen erleichtert dem Teilnehmer die Erarbeitung des Ausbildungszieles. Als Zeitbasis für die Durchführung eines Kurses wurde die Dauer von etwas mehr als einem Jahr zu Grunde gelegt. Der definitiv gültige Zeit- und Prüfungsplan wird jeweils zu Beginn des Lehrganges mit den Teilnehmern abgestimmt. Ist die Prüfungsteilnahme zum festgelegten Termin nicht möglich, können mit den Vortragenden der einzelnen Kurse Ersatztermine oder Terminverschiebungen vereinbart werden.
Und der Erfolg? Die Absolventen erhalten durch die Ausbildung zum Pumpenexperten zahlreiche neue Ideen und Lösungsansätze für ihre Problemstellungen im Umfeld der Pumpen und Systeme. Hier wird von konkreten Projekten berichtet, die ohne eine derartige Ausbildung entweder gar nicht angenommen worden wären oder sich deutlich schwieriger in der Abwicklung zeigen würden. Durch den Pumpenfachingenieur werden also konkret neue Aufträge für die beteiligten Unternehmen akquiriert oder entsprechende Kostenreduzierungen in der Planung und den Betrieb von Anlagen umgesetzt.
Neue Perspektiven für die Absolventen
In Folge der Ausbildung zum Pumpenfachingenieur ergeben sich meist neue Perspektiven für die Absolventen innerhalb ihres beruflichen Umfelds. Dieses sind entsprechend bessere Positionen innerhalb des Unternehmens oder eventuell neue berufliche Perspektiven in anderen Bereichen. In einigen Fällen übernehmen die Absolventen auch die interne Weiterbildung über entsprechende Themen in den Firmen. Hier kann eine erfolgreiche Nachwuchsförderung im eigenen Unternehmen umgesetzt werden.
Darüber hinaus bilden die gemeinsamen Erfahrungen während der Ausbildung die Grundlage für ein gut funktionierendes Netzwerk, das auch über die gemeinsame Zeit des Seminars hinausreicht. Zur Unterstützung ist in der Internet-Plattform des Pumpenfachingenieurs ein Alumni-Bereich eingerichtet, auf den jeder Absolvent Zugriff hat. Es muss nicht erwähnt werden, dass die Absolventen natürlich auch mit den Dozenten weiterhin Kontakt halten.