Personaleinsatzplanung mit Arbeitszeit 4.0
Was ist entscheidend?
Unsere Arbeitswelt und die Bedeutung der Arbeitszeit verändern sich rasant. Nicht nur Covid-19 und die wirtschaftlichen Folgen sind daran beteiligt. Auch die Digitalisierung und die arbeitnehmer- wie arbeitgeberseitigen Bedürfnisse nach flexibleren Arbeitszeiten spielen eine wachsende Rolle. Starre Arbeitszeit- und Schichtsysteme stoßen überall an ihre Grenzen.
Sie genügen in Zeiten großer Unsicherheiten und wirtschaftlicher Herausforderungen nicht den Anforderungen an Handlungseffizienz und Reaktionsmöglichkeiten der Unternehmen. Sie entsprechen aber auch nicht den Bedürfnissen der Mitarbeiter: Einerseits muss die Gesundheit älterer Mitarbeiter vor den Folgen von Schichtarbeit in besonderem Maße geschützt werden. Andererseits braucht es flexible Arbeitszeitmodelle, um jüngere Fachkräfte für die Chemie- und Pharmaindustrie zu gewinnen und langfristig zu binden. Zudem kommt Möglichkeiten der Mitarbeiterbeteiligung eine wachsende Bedeutung zu.
Diese Erkenntnisse sind nicht grundlegend neu. Sie sind wichtige Bestandteile von Initiativen wie Arbeit 4.0 oder Chemie3 und zu Teilen bereits im Tarifvertrag zur lebensphasengerechten Arbeitszeitgestaltung (LephA-TV plus) und dem Potsdamer Modell verankert. Über die Ziele und Notwendigkeiten besteht Konsens. Bleiben Fragen nach den Umsetzungsmöglichkeiten. Und da wird es kompliziert, insbesondere wenn es um Schichtarbeit geht. Denn obwohl es viele New-Work-Konzepte für orts- und zeitflexible Arbeitsmodelle gibt, sind sie für ortsgebundene Schichtarbeiter in der Regel nicht anwendbar.
So kommt es, dass moderne Formen der Arbeitszeitgestaltung vielfach vor den Toren der Schichtbetriebe halt machen. Klassischerweise gibt es dort Schichtsysteme, die zentral geplant und mehr oder weniger unverändert über lange Zeiträume fortgeschrieben werden. Den Belangen nach Flexibilität wird lediglich durch Zusatzschichten oder Planung zusätzlicher freier Tage Rechnung getragen. Tatsächlich bietet die Personaleinsatzplanung wesentlich mehr Möglichkeiten. Nicht zuletzt auch im Bereich der Mitarbeiterbeteiligung. Richtig umgesetzt, entstehen Schichtpläne, die sowohl den Anforderungen an Wirtschaftlichkeit und Flexibilität als auch den Mitarbeiterbedürfnissen Rechnung tragen.
Dazu braucht es in erster Linie ein Bewusstsein für die Relevanz der Personaleinsatzplanung, insbesondere ihren Beitrag zur Wirtschaftlichkeit. Die meisten Produktionsunternehmen machen den Fehler, ihr bestehendes Schichtsystem gar nicht erst in Frage zu stellen. Eine Ursache könnte sein, dass zwei Drittel der Chemie- und Pharmaunternehmen laut einer aktuellen Studie von Inform keine spezialisierte Software für die Personaleinsatzplanung verwenden. Dadurch stoßen sie schnell an die Grenze der Beherrschbarkeit flexibler Arbeitszeitmodelle.
Darüber hinaus braucht es tiefergehendes schichtplanerisches Know-how im Unternehmen. Idealerweise in Form einer eigens dafür zuständigen Stelle, die sich nicht nur mit den betrieblichen, tariflichen und arbeitsrechtlichen Vorgaben auskennt, sondern auch die betriebswirtschaftlichen Ziele umsetzt.
Kontakt:
Andrea Romeiser, Business Development Workforce Management, Inform GmbH, Aachen
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