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Nordmann, Rassmann verstärkt sich in der Schweiz

03.02.2013 -

Nordmann, Rassmann verstärkt sich in der Schweiz – Prochem in Zürich übernommen / Sehr erfreuliche Geschäftsentwicklung in der Chemiedistribution

Der Chemiedistributor Nordmann, Rassmann (NRC) hat im April dieses Jahres 100 % der Anteile an dem schweizer Chemiehändler Prochem in Zürich von dem alleinigen Eigner M. Friedli Finanz & Kommerz übernommen.

Damit weitet NRC seine bestehenden Aktivitäten in Deutschland, Österreich, Zentraleuropa und den skandinavischen Ländern auf den Schweizer Markt aus.

Die Akquisition erlaubt der Prochem den Einstieg in die umfassenden Ressourcen sowie die Nutzung einer optimal implementierten Infrastruktur des multinational erfolgreichen Chemiedistributors NRC. Dieser erzielt mit 270 Mitarbeitern in der Nordmann, Rassmann-Gruppe einen Umsatz von 250 Mio. €.

CHEManager sprach mit dem geschäftsführenden Gesellschafter Edgar E. Nordmann und NRC-Geschäftsführer Wolfgang Nagel über die Übernahme des schweizer Chemiehandelsunternehmens Prochem und die aktuellen Entwicklungen bei NRC.

 


CHEManager: Grüezi Herr Nordmann, Grüezi Herr Nagel - klingt Ihnen diese Begrüßung so kurz nach der Übernahme der schweizer Prochem noch fremd in den Ohren?

W. Nagel: Nein, selbst als deutsche Nordlichter sind wir seit langem mit dem fröhlichen „Grüezi" vertraut, auch wenn es uns nicht immer so locker über die Lippen geht.

Zudem ist die Schweiz ein Land, das uns in Hinsicht auf Kultur, Sprache und Markt doch sehr nahe ist. E. Nordmann:

Außerdem begannen unsere Aktivitäten in der Schweiz ja nicht erst mit der Übernahme der Prochem im April dieses Jahres. Aufgrund der sich sehr gut ergänzenden geographischen Aufstellung beider Unternehmen arbeiten beide bereits seit Jahren mit zahlreichen gemeinsamen Lieferanten zusammen.

Deshalb verfügen wir - NRC und Prochem - als Distributor von Spezialchemikalien schon heute über eine beachtliche Marktposition in der Schweiz.

 


Was war für NRC der Grund, seine Position in der Schweiz durch die Übernahme der Prochem zu stärken?

E. Nordmann: NRC ist ein internationales Unternehmen. Unser Motto lautet, global denken und lokal handeln. Wir bieten unseren Kunden und Lieferanten alle Vorteile eines weltweiten Distributionsnetzes, bleiben aber gleichzeitig auch erreichbarer Partner vor Ort.

Neben einem Ausbau der Wettbewerbsfähigkeit von NRC können wir durch die Akquisition der Prochem einen erweiterten Service und zusätzliche Dienstleistungen anbieten. Dieses Ziel verfolgen wir bereits erfolgreich mit unseren Tochtergesellschaften in Skandinavien und Zentraleuropa.

Den Fuß in die Schweiz zu setzen war ein konsequenter Schritt in unserem Expansionsgedanken, um heute den DACH-Markt umfassend abzudecken.

 


Geht NRC weiter auf Einkaufstour oder plant zusätzliche Niederlassungen? Auf welche Länder konzentriert sich dabei Ihr Blick?

W. Nagel: Expansion um jeden Preis ist nicht unser Weg! Wir gehen eher Schritt für Schritt behutsam und vernünftig vor, prüfen jede interessante Übernahme-Option genau und sind für Gespräche immer offen.

Aktuell gibt es jedoch keine weiteren, konkreten oder spruchreifen Projekte. Unser Fokus liegt derzeit vielmehr auf der optimalen Integration und Abstimmung des operativen Geschäfts von NRC und der Prochem. Denn erst ein synchronisiertes Geschäft bringt den echten Zugewinn.

E. Nordmann: Die Erfahrung zeigt, dass die größten Wachstumschancen für uns in Zentraleuropa und in Skandinavien liegen - andere Länder wie Spanien, Italien, Benelux oder auch Frankreich sind für uns nicht so interessant, da die Kunden bereits zuverlässig durch eine etablierte Distributions-Szene bedient werden.

 


Wo waren die größten Reibungspunkte bei der Übernahme der Prochem?

W. Nagel: Wie gesagt, gab es bereits eine sehr enge Zusammenarbeit, so dass alle Fragen rund um den Produktkatalog relativ einfach zu klären waren. Aber eine Übernahme betrifft ja nicht nur die Einigung über Fakten und Zahlen.

NRC ist es immer wichtig gewesen, einer Akquisition eine schnelle, effiziente und dennoch rücksichtsvolle Integration folgen zu lassen.

Das ist uns vor zwei Jahren bei der Übernahme des schwedischen Unternehmens Kemi-Intressen in Stockholm gelungen - und auch heute ist es wieder unser Anspruch. E. Nordmann:

Die Prochem ist seit 44 Jahren ein erfolgreiches Familienunternehmen. Deshalb waren beide Parteien froh, die Prochem wieder in ein Familienunternehmen wie NRC zu überführen.

Durch die bereits langjährige Zusammenarbeit sind wir zudem überzeugt, dass sich unsere Unternehmensphilosophien bestens ergänzen und wir wichtige Synergien aktivieren können.

W. Nagel: Außerdem war uns wichtig, nach der Übernahme die Prochem unter ihrem bestens eingeführten Namen und mit unverändertem Personal weiterzuführen. Die Leitung obliegt weiterhin Geschäftsführer René Monti und Vize- Direktor Günther Eberhard. Herr Edgar Nordmann ist jetzt Verwaltungsratsvorsitzender der Prochem.

Die Beibehaltung der Strukturen und Mitarbeiter ist für uns ein Schlüssel zum Erfolg in für NRC neuen Märkten. Denn eine umfassende Kenntnis des Marktes und eine Vertrauensbasis zu Lieferanten und Kunden, wie sie die Prochem in der Schweiz hat, kann man nur durch langjährige intensive Arbeit aufbauen.

Es wäre töricht von uns, ein solches Potential aufzugeben und alles zu erneuern in dem Glauben, mit der Akquisition begänne ein neues NRC-Zeitalter in der Schweiz.

 


Haben Sie vor dem Hintergrund der Akquisition der schwedischen Kemi-Intressen 2005 diesmal etwas Entscheidendes anders gemacht?

E. Nordmann: Im Grundsatz „nein", aber es bestehen natürlich emotional und auch rational erhebliche Unterschiede, ob Sie eine Akquisition einer Tochtergesellschaft eines an der Börse notierten Großkonzerns durchführen oder ein familiengeführtes Unternehmen von Inhabern der ersten bzw. zweiten Generation erwerben.

Ich erlaube mir die Bemerkung, dass letzteres schwieriger ist und seitens des Käufers deutlich mehr Fingerspitzengefühl erfordert.

 


Ist das Familienunternehmen an sich eine überholte Struktur oder kann es gerade Vertrauen in eine Dienstleistung aufbauen?

E. Nordmann: Welche Antwort erwarten Sie wohl von einem begeisterten Leiter eines Familienunternehmens?

Natürlich sind Familienunternehmen auch und insbesondere ein Modell für die Zukunft. Es ist nicht so, dass wir unsere Strukturen nicht anpassen. Ganz im Gegenteil, wir ändern sie deutlich öfter und vor allem wesentlich schneller als andere Unternehmensformen.

Wir sind als modernes Familienunternehmen deutlich flexibler und anpassungsfähiger und haben erheblich weniger bürokratische Züge. Wir treffen Entscheidungen schneller und dort, wo das jeweilige Fachwissen am größten ist. Nicht zu vergessen sei hier die deutlich höhere Risikobereitschaft und die schnellere Marktanpassung.

 


Ein Blick zurück: Wie sah das Geschäftsjahr 2006 für Nordmann, Rassmann aus? Und wie schätzen Sie Ihre Erwartungen für das Jahr 2007 ein?

W. Nagel: Das Geschäftsjahr 2006 war für NRC außerordentlich erfolgreich. Wir konnten uns in unserem Kernmarkt Deutschland weiter verstärken und haben die besonders guten Wachstumschancen in Zentraleuropa optimal genutzt.

Mit der Entwicklung und den Ergebnissen unserer Tochtergesellschaften sind wir hoch zufrieden. Und die ersten Monate des Jahres 2007 zeigen eine weiterhin sehr erfreuliche Tendenz:

Neben der Weiterentwicklung unserer bestehenden Verbindungen ist es uns gelungen, viele neue Projekte auf den Weg zu bringen.

E. Nordmann: 2007 sollte nach dem Verlauf der ersten sechs Monate also ein mindestens ähnliches Ergebnis ausweisen wie 2006, wenn nicht besser.

 


Kontakt:
Nordmann, Rassmann GmbH, Hamburg

Tel.: 040/3687-0
Fax: 040/3687-249
info@nrc.de

 


Kurzprofil Prochem

Die Prochem wurde im Jahre 1963 mit dem Ziel der Belieferung des Schweizer Marktes mit chemischen Spezialitäten gegründet. Versierte technische Berater sorgen im direkten Kontakt mit Kunden und Lieferanten dafür, dass mit neuen und bewährten chemischen Spezialitäten und Verfahren innovative, marktkonforme Produkte entwickelt werden.

Das Unternehmen ist in vielfältigen Industrien tätig: Farben & Lacke, Druckfarben, Papier, Pharma, Kosmetik, Kunststoffe, Klebstoffe, Nahrungsmittel, Ind. Reinigung, Waschmittel, Chemie, Desinfektion, Bau, Schmierstoffe, Folienveredelung, Riechstoffe, Aromen und Textil.

Mit 18 Mitarbeitern erzielte die Prochem 2006 einen Umsatz von 13 Mio. €. Nach Einschätzung von René Monti, dem Geschäftsführer der Prochem, profitiert sein Handelshaus „deutlich von der Zugehörigkeit zu NRC".

Monti wörtlich: „Wir haben dadurch nicht nur Zugriff auf ein jahrzehntelang erfolgreich international agierendes Distributionsunternehmen mit entsprechend implementierten Serviceleistungen. Wir arbeiten auch weiterhin mit vielen geschätzten Kollegen zusammen, die wir aus dem Tagesgeschäft schon sehr gut kennen. Gerade diese Synergieeffekte wissen unsere Kunden und Lieferanten zu schätzen."

 


Kontakt:
Prochem AG, Zürich (Schweiz)

Tel.: +41 43 9608282
Fax: +41 43 9608288
info@prochem.ch
www.prochem.ch