Literatur

Nachhaltige und multifunktionale Materialien für Design und Architektur

10.08.2013 -

Die ressourcenverschwendende Industriekultur des 20. Jahrhunderts scheint mit Blick auf die knapper werdenden Rohstoffe überholt. Mit Nachdruck wird an einem Paradigmenwechsel vorbereitet, der eine Abwendung von fossilen Rohstoffquellen hin zu biobasierten Herstellungsmethoden bedeuten wird. Kunststoffe aus Fischschuppen, antibakterielle Fasern auf Basis von Milchproteinen, bioinspirierte Klebstoffe mit selbstheilenden Eigenschaften oder Holzersatzwerkstoffe auf Basis von Bagasse sind einige Beispiele einer Entwicklung, die in den nächsten Jahren an Intensität gewinnen wird.

Insbesondere Designer und Architekten sehen die Kreislauffähigkeit von Bauteilen und Materialien als entscheidenden Faktor für eine neue Logik unserer Produktkultur an. Aufgerüttelt durch Meldungen über Kunststoffabfälle in unseren Weltmeeren, durch Analysen zu Ausdünstungen von Holzwerkstoffen und Weichmachern in Polymerwerkstoffen orientieren sich die Kundenwünsche immer häufiger an Produktkonzepten auf Basis biologischer Materialien. Der Faktor "Nachhaltigkeit" ist mittlerweile mehr als ein Verkaufsargument.

„Rapide verändern sich die Vorzeichen für unsere Produktkultur", sagt der Autor Dr. Sascha Peters von der Agentur „Haute Innovation" aus Berlin. „Die Biologisierung der Industrie scheint einer der nächsten logischen Schritte in der Entwicklung unseres Wirtschaftssystems zu sein. Wir werden es in Zukunft mit Materialien und Produktlösungen zu tun haben, die die biologische Diversifikation der Natur widerspiegeln."

Hinzu gesellen sich Werkstoffe mit außergewöhnlichen Leichtbaupotenzialen und Materialoberflächen mit funktionalen Qualitäten, die die Komplexität eines Produkts auf einen Werkstoff zu reduzieren verhelfen. Nach dem großen Erfolg des ersten Bands "Material Revolution - Nachhaltige und multifunktionelle Materialien für Design und Architektur" einen Dr. Sascha Peters einen zweiten Band verfasst und die vielfältigen Werkstoffentwicklungen der letzten zwei Jahre zusammengefasst. Er trägt damit der rasanten Entwicklung der Materialforschung Rechnung, die immer mehr in der Lage ist, die technologischen Potenziale neuer Werkstoffe mit den Anforderungen einer nachhaltigen Industriekultur in Einklang zu bringen.