Kunststoffbranche entwickelt sich besser als erwartet
30.07.2015 -
Insgesamt hat die deutsche Kunststoffbranche in der ersten Jahreshälfte 2015 bessere Geschäfte gemacht, als es zu Anfang des Jahres erwartet worden war. Für das zweite Halbjahr rechnet die Branche mit einer Beruhigung, die Geschäftserwartungen sind leicht gedämpft.
Dies berichtet der Branchendienst „KI – Kunststoff Information“ als Ergebnis seiner aktuellen Umfrage zur Kunststoff-Konjunktur, an der sich 521 Unternehmen beteiligt haben. KI befragt seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung.
Mit knapp 46% meldete fast die Hälfte der Teilnehmer für die erste Jahreshälfte einen gegenüber dem zweiten Halbjahr 2014 verbesserten Geschäftsgang. Gerechnet hatten damit in der Januar-Befragung nur 38%. Jedoch wurden einige Unternehmen auch von negativen Entwicklungen überrascht: Mit 19% musste fast jeder fünfte eine Verschlechterung hinnehmen, erwartet hatten dies nur 16%. Eine leichte Dämpfung zeigt sich bei den Geschäftserwartungen für das zweite Halbjahr 2015: 35% rechnen mit einer Verbesserung, 23% mit einer Verschlechterung.
Die Investitionen verliefen weitestgehend nach Plan: 19% der Befragten erhöhten die Ausgaben gegenüber den Planungen, 15% kürzten die geplanten Aufwendungen ein. Mit zwei Drittel beließ es die absolute Mehrheit der Branche bei den vor Jahresbeginn festgelegten Maßnahmen. Erfreulich entwickelte sich weiterhin die Beschäftigung: Mit 32% erhöhten rund ein Drittel der Unternehmen den Personalstand. Nur 12% der befragten Unternehmen bauten Personal ab.
Beim Thema „Rohstoffversorgung“ variiert die Betroffenheit je nach Industriezweig signifikant. In der Verarbeitung als der bedeutendsten Gruppe der Befragten waren nur 13% nicht von der Krise betroffen, dagegen mehr als die Hälfte mindestens spürbar. Mit 26% sind rund ein Viertel aller befragten Unternehmen überzeugt, dass die Versorgungssicherheit nachhaltig als geringer einzustufen ist als zuvor. Diese Überzeugung-en ziehen sich durch alle Industriezweige. 56% glauben, dass es vereinzelt immer wieder zu Engpässen kommen wird. Nur eine Minderheit von 2% glaubt an einmalige Vorgänge. Als Maßnahmen zur Sicherung der Versorgung denken 60% an einen Lieferantenwechsel bzw. den Aufbau von Alternativen, 56% an einen Materialwechsel sowie 37% an den Ausbau von Materiallagern. Zu den weiteren Maßnahmen zählen Direktimporte (23%), Einkaufskooperationen (20%) und die Erhöhung des Rezyklateinsatzes (19%).
Mit dem Thema „Industrie 4.0“ hat sich fast die Hälfte aller Befragten noch nicht beschäftigt. Gehört davon haben zwar immerhin mehr als 40%, sich intensiv oder gar sehr intensiv damit auseinandergesetzt aber nur insgesamt 12%.
Kurzprofil KI – Kunststoff Information
Seit über 44 Jahren versorgt „KI – Kunststoff Information“ Führungskräfte in der deutschen und europäischen Kunststoffindustrie mit entscheidungswichtigen Business-Informationen. Das Leistungsspektrum umfasst einen wöchentlich erscheinenden Print-Newsletter sowie ein umfang-reiches Online-Portal. Zum Angebot gehören u. a. Kunststoff-Preise, Marktberichte, tägliche Nachrichten, E-Mail-Services, Analyse-Tools und ein Online-Archiv. Im Rahmen des KI-Dialogs befragt KI seit 2001 im halbjährlichen Rhythmus Führungskräfte der Kunststoffindustrie zu Geschäftsverlauf und -erwartung, Investitionen und Beschäftigung.