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Initiativen zur internationalen Chemikaliensicherheit

22.09.2023 - Vor der UN-Konferenz zur Zukunft von SAICM im Rahmen der ICCM5-Konferenz vom 25. bis 29. September in Bonn kündigt die Chemiebranche anspruchsvolle Ziele für weltweites Chemikalienmanagement an.

Der International Council of Chemical Associations (ICCA), der Unternehmen vertritt, die für mehr als 90% des weltweiten Chemieumsatzes stehen, kündigt vor der bevorstehenden UN-Konferenz zur Zukunft von SAICM die Einführung von drei anspruchsvollen Zielen zur Förderung der weltweiten Chemikaliensicherheit an. SAICM, der Strategic Approach to International Chemicals Management, ist ein 2006 verabschiedetes, von der UN-geführtes Rahmenwerk, welches die Förderung eines nachhaltigen Chemikalienmanagements zum Ziel hat.

Die globale Chemieindustrie ist bestrebt, die folgenden drei Ziele zu erreichen:
• Bis 2030 soll Zugriff auf verfügbare Daten zur Sicherheit und Nachhaltigkeit chemischer Produkte gewährt werden.
• Bis 2030 sollen 30 Länder bei der Implementierung effektiver Chemikalienmanagementsysteme unterstützt werden.
• Bis 2030 soll das Produktportfolio, einschließlich der Prozesse, aktiv auf nachhaltige Lösungen ausgerichtet werden.

Karen McKee, ICCA-Präsidentin und Präsidentin von ExxonMobil Product Solutions, erläutert: „ICCA ist seit langem ein starker Befürworter und Mitstreiter des strategischen Ansatzes für ein internationales Chemikalienmanagement, und die Industrie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte beim Aufbau von Kapazitäten für ein sicheres Chemikalienmanagement in Entwicklungsländern erzielt. Wir wissen, dass mehr getan werden muss, um sicherzustellen, dass alle Menschen unabhängig von ihrem Wohnort die gleichen hohen Standards für chemische Sicherheit gelten. Mit unsere ehrgeizigen Ziele werden wir durch Taten zeigen, dass wir weiterhin ein bereitwilliger Partner für alle Beteiligten sein werden, um die Ziele des neuen Rahmenwerks voranzubringen.”

Chris Jahn, ICCA-Sekretär und Präsident und CEO des American Chemistry Council (ACC) fügte hinzu: „Der Start der drei Ziele ist nicht das Ende, er ist ein Neubeginn. Während wir voranschreiten, werden wir uns für jedes Ziele Etappenziele setzen, um die Industrie auf Kurs zu halten, und werden aktiv mit den Regierungen, NGOs und anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, während wir diese Maßnahmen ergreifen. Dies kann nicht von der Industrie allein geleistet werden, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, um sicherzustellen, dass die geleistete Arbeit durchdacht und effizient ist.”

Über dieses Ziel hinaus werden sich die ICCA-Mitglieder weiterhin für ein solides Chemikalien- und Abfallmanagement und die Annahme des neuen das SAICM-Rahmenwerk für die Zeit nach 2020 auf der bevorstehenden internationalen Konferenz zum Chemikalienmanagement engagieren und diese unterstützen.

Hintergrundinformationen der ICCA:
Die anspruchsvollen Ziele werden während der ICCM5-Konferenz vom 25. bis 29. September in Bonn den Kern der Verhandlungsposition der Branche bilden. Die Einzelheiten der Umsetzung dieser Ziele hängen vom Ergebnis der internationalen Verhandlungen und der endgültigen Vereinbarung über das SAICM-Rahmenwerk für die Zeit nach 2020 ab.

Bis 2030 werden wir Zugriff auf verfügbare Daten zur Sicherheit und Nachhaltigkeit unserer Produkte gewährt haben
• Diese Ziele werden eine größere Transparenz für Regierungen und die Öffentlichkeit in Bezug auf die Daten der Industrie zu Sicherheit und Nachhaltigkeit ermöglichen. Während wir an der Umsetzung dieser Ziele arbeiten, werden wir eng mit anderen Interessengruppen zusammenarbeiten, um den besten Weg zu finden, diese Daten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
• Dieses Ziel umfasst auch die Einrichtung einer Datenbank für Kunststoffzusatzstoffe und die Entwicklung eines Rahmens für die Risikobewertung von Zusatzstoffen.
• Wir betreiben bereits fortgeschrittene Forschung zu Mikroplastik (ICCA Microplastics Advanced Research and Innovation Initiative (MARII)) und die Ergebnisse dieser Forschung werden einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich sein.

Bis 2030 werden wir 30 Länder bei der Implementierung effektiver Chemikalienmanagementsysteme unterstützt haben
• ICCA-Mitglieder haben bereits viele Projekte zum Kapazitätsaufbau in Lateinamerika, Afrika und Südostasien geleitet. Als Teil dieses Ziels schlägt ICCA vor, im Rahmen von „Beyond 2020“ ein Hub für den Kapazitätsaufbau einzurichten. Der Hub bietet eine Online-Plattform für Stakeholder, um spezifische Anforderungen und Angebote für den Kapazitätsaufbau hochzuladen, und erleichtert die Vermittlung zwischen Stakeholdern, die Unterstützung suchen, und denjenigen, die in der Lage und bereit sind, Unterstützung zu leisten. ICCA wird zur Schaffung des Hubs beitragen und sich an Projekten zum Kapazitätsaufbau beteiligen, insbesondere in Ländern, in denen der Wissensaustausch über den soliden Umgang mit Chemikalien am dringendsten erforderlich ist.
• Ebenso wichtig ist unsere kontinuierliche Arbeit unter dem Dach von Responsible Care  – eine Kernpriorität für unsere Mitglieder. Wir engagieren uns weiterhin für die Förderung der Sicherheit und eines soliden Chemikalienmanagements in der gesamten Wertschöpfungskette.

Bis 2030 werden wir Produktportfolios, einschließlich der Prozesse, aktiv auf nachhaltige Lösungen ausrichten
• Unsere Branche ist nicht nur der Meinung, dass unsere Produkte nachhaltig sein sollten, sondern auch unsere Produktion sollte sich um mehr Nachhaltigkeit bemühen. Wir werden uns an den bestehenden UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung orientieren, um Bereiche für Verbesserungen hervorzuheben und diese Bereiche anzugehen, einschließlich Wasserverbrauch (SDG 6, 12), CO2-Fußabdruck (SDG 9, 12, 13) und Energieverbrauch (SDG 7, 12), und regelmäßig über die Ergebnisse berichten.
• Eine der Methoden, die Unternehmen zur Überprüfung ihrer Portfolios verwenden können, ist das Portfolio Sustainability Assessment (PSA), das von mehreren Chemieunternehmen unter dem Dach des World Business Council for Sustainable Development entwickelt wurde. Der PSA-Rahmenplan befasst sich mit Gesundheits- und Umweltauswirkungen, sozialen und wirtschaftlichen Faktoren während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts.

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