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Fuchs Petrolub: Warnung vor zu großer Euphorie

03.08.2011 -

Die Geschäfte des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub laufen dank kräftiger Nachfrage vor allem aus der Automobilindustrie und dem Maschinenbau weiterhin gut. Nach deutlichen Zuwächsen im ersten Halbjahr bleibt die im MDax notierte Gesellschaft auf dem Weg zu einem neuen Rekordergebnis. Die Sorge um explodierende Rohstoffkosten überschattete aber die positiven Aussagen des Unternehmens. "Bisher haben wir noch keine Anzeichen einer Verlangsamung", sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs. Die Ziele für das Gesamtjahr bekräftigte er. "Wir streben weiterhin an, das hohe Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 250 Mio. € des Vorjahres zu übertreffen." Für den Umsatz peilt der Fuchs-Chef ebenfalls einen Zuwachs an. Zudem will Fuchs im Gesamtjahr 40 Mio. € bis 45 Mio. € unter anderem in neue Anlagen investieren. Trotz des Wachstums in den ersten sechs Monaten warnte der Unternehmenschef Fuchs jedoch erneut vor zu großer Euphorie. Das Ergebnis des Halbjahres sollte sich nicht einfach auf das Gesamtjahr fortschreiben lassen. Den Mannheimern machen wie auch den Chemiekonzernen weltweit die hohen Rohstoffkosten zu schaffen. "Die im ersten Halbjahr kontinuierlich und deutlich gestiegenen Rohstoffkosten belasten unsere Margen", sagte Fuchs. Auch im zweiten Halbjahr könnten deshalb die Bruttomargen weiter sinken. "Denn bei derartig hohen Rohstoffkosten kann man die Verkaufspreise nicht entsprechend erhöhen."

Alleine die Rohstoffkosten verschlingen bei Fuchs Petrolub nach früheren Angaben 57 % des Umsatzes, hinzu kommen Ausgaben unter anderem für Personal,  Herstellung, Energie von insgesamt 27 %. Die Rohstoffkosten seien seit Anfang des Jahres im Schnitt um mehr als 20 % gestiegen, sagte Finanzchef Alexander Selent. Die steigenden Preise für Grundöl und Chemikalien gibt Fuchs Petrolub mit einer zeitlichen Verzögerung von drei bis sechs Monaten an seine Kunden weiter. Neben den steigenden Rohstoffkosten sieht der Fuchs-Chef auch konjunkturelle Risiken für das zweite Halbjahr. Maßnahmen verschiedener Länder zur Beruhigung ihrer überhitzten regionalen Märkte und die Schuldenkrise hätten bereits zu einer Verlangsamung der Wirtschaft geführt. Im ersten Halbjahr zog das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nach Firmenangaben im Vergleich zum Vorjahr um gut 8 % auf rund 134 Mio. € an. Damit traf Fuchs Petrolub die Schätzungen der Analysten. Der Gewinn nach Minderheiten betrug 91,6 Mio. € nach 86,5 Mio. € im Vorjahr. Hier hatten Analysten gut 3 Mio. € mehr erwartet. Der Umsatz kletterte um 18 % auf 828,5 Mio. €. Das Erlöswachstum habe sich allerdings im zweiten Quartal etwas abgeschwächt, hieß es. Wachsen konnte Fuchs Petrolub in den ersten sechs Monaten in allen Regionen. In Europa kletterte der Umsatz um gut ein Fünftel auf 510,4 Mio. €. Dazu beigetragen hätten unter anderem die Tochtergesellschaften in der Ukraine und Russland, hieß es. Die Erlöse stiegen in Asien vor allem dank florierender Geschäfte in China, Australien und der Türkei um 13 % auf 206,1 Mio. €. In der Region Nord- und Südamerika setzte Fuchs Petrolub mit 138,1 Mio. € 18,5 % mehr um als ein Jahr zuvor.