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Deutsche Kunststoffindustrie

20.06.2017 -

(CHEManager 11-12/2017)     Kunststoffproduktion steigt um 4,3 %     Die Kunststofferzeugung in Deutschland bleibt auf dem Wachstumspfad. Die Branche profitierte im vergangenen Jahr insbesondere von der wirtschaftlichen Erholung in Europa. Die Produktion von Kunststoff in Deutschland stieg 2016 um rd. 4,3 % auf 19,2 Mio. t. Einen leichten Rückgang von 0,7 % gab es beim Umsatz. Er lag im Jahr 2016 bei 24,2 Mrd. EUR, nach jeweils 24,4 Mrd. EUR in den beiden vorangegangenen Jahren. Aufgrund gesunkener Einsatzstoffkosten ergaben sich jedoch trotz niedrigerer Kunststoffpreise auskömmliche Margen.



Wichtigster Markt für Kunststoffe ist Europa     Der Kunststoffexport wuchs im Jahr 2016 um 3 % auf 13,2 Mio. t. Die damit erzielten Erlöse erreichten einen Wert von 23,5 Mrd. EUR (-0,3 %). Ähnlich stark war der Anstieg bei den Importen: Es wurden 9,7 Mio. t Kunststoff nach Deutschland eingeführt, ein Plus von 3,9 %. 15,2 Mrd. EUR (-1,3 %) wurde erlöst. Der Außenhandelsüberschuss lag bei 3,5 Mio. t Kunststoffe im Wert von 8,3 Mrd. EUR. Die Europäische Union ist für die deutschen Kunststofferzeuger der mit großem Abstand wichtigste Markt: 87,5 % der Importe kamen von dort, 73,8 % der Exporte gingen in die EU.



Verpackung bleibt wichtigstes Anwendungsgebiet     Wichtigstes Einsatzgebiet für Kunststoffe bleibt in Deutschland die Verpackung, in die rund jede dritte Tonne (35 %) Kunststoff geht. Dann folgt der Bau mit rd. 23 %, die Fahrzeugindustrie mit 11 % und der Elektro-/Elektronik-Sektor mit etwa 6 %. Betrachtet man die zurückliegenden Jahre, so sind diese Anteile weitgehend stabil. Würden Kunststoffverpackungen durch andere Materialien ersetzt, wäre die Masse der entsprechenden Verpackungen im Schnitt um einen Faktor 3,6 höher. Der Energieverbrauch würde um den Faktor 2,2 steigen, die ausgestoßenen Treibhausgase um einen Faktor 2,7.



2 % Beschäftigungsplus in der Kunststofferzeugung     Mit einem Umsatz von 92 Mrd. EUR und mit knapp 400.000 Beschäftigten in rund 3.350 Unternehmen zählt die Kunststoffindustrie von den Erzeugern über die Verarbeiter bis hin zu den Maschinenbauern zu den wichtigsten Wirtschaftsakteuren in Deutschland. Im Jahr 2016 setzte sich die bereits im Vorjahr zu beobachtende positive Beschäftigungsentwicklung etwas abgeschwächt fort. Rund 50.000 Menschen waren hierzulande in der Kunststofferzeugung tätig, 2 % mehr als im Vorjahr. Die im Gesamtverband Kunststoffverarbeitende Industrie (GKV) organisierten Unternehmen meldeten einen Rekordwert von 317.000 Mitarbeitern.