Covestro verzeichnet nachhaltiges und profitables Wachstum
Konzernumsatz in Höhe von 15,9 Mrd. EUR
Insbesondere das durch die hohe Nachfrage gestiegene Verkaufspreisniveau führte zu einem Anstieg des Konzernumsatzes um 48,5% auf 15,9 Mrd. EUR (Vorjahr: 10,7 Mrd. EUR). Damit erreichte Covestro den höchsten Umsatzwert der Unternehmensgeschichte.
Das EBITDA hat sich im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelt und lag im Geschäftsjahr 2021 bei 3,1 Mrd. EUR (Vorjahr: 1,5 Mrd. EUR), insbesondere bedingt durch deutlich höhere Margen. Das Konzernergebnis in Höhe von 1,6 Mrd. EUR hat sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum mehr als verdreifacht (Vorjahr: 459 Mio. EUR) und auch der Free Operating Cash Flow (FOCF) lag mit 1,4 Mrd. EUR deutlich über Vorjahresniveau (Vorjahr: 530 Mio. EUR). Der Return on Capital Employed (ROCE) wuchs auf 19,5% (Vorjahr: 7,0%).
„Im vergangenen Jahr haben wir erfolgreich weitere Schritte in Richtung Kreislaufwirtschaft unternommen. Unsere sehr guten Ergebnisse im Geschäftsjahr 2021 unterstreichen einmal mehr, dass wir mit unserer neuen strategischen Aufstellung auf dem richtigen Weg sind," sagte Vorstandsvorsitzender Markus Steilemann. „Nun gehen wir die nächsten Schritte auf unserem Weg in eine profitable und klimaneutrale Zukunft. Denn eins ist klar: Ohne unsere Produkte ist das 1,5 Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens nicht zu erreichen."
Neue Strategie und Konzernstruktur, erfolgreiche RFM-Integration
Nachdem Covestro seine neue Strategie „Sustainable Future" im Februar 2021 vorgestellt hat, konnte das Unternehmen im Verlauf des Geschäftsjahres wichtige Meilensteine bei deren Umsetzung erzielen. Im Fokus stehen eine geschärfte Kundenorientierung und nachhaltiges Wachstum. In diesem Zuge hat der Konzern seine Organisationsstruktur im Juli 2021 neu aufgestellt und sein Geschäft noch konsequenter auf die Anforderungen der jeweiligen Märkte und Kundenbedürfnisse zugeschnitten. Covestro teilt sich seither in die zwei Berichtssegmente Performance Materials sowie Solutions & Specialties. Die Integration des übernommenen Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials von DSM in das Segment Solutions & Specialties schreitet erfolgreich voran. So konnte das Unternehmen mit 26 Mio. EUR bereits mehr als doppelt so hohe Synergieeffekte erzielen als ursprünglich für das Jahr 2021 erwartet. Insgesamt rechnet Covestro mit dauerhaften Synergieeffekten, die bis 2025 auf jährlich rund 120 Mio. EUR steigen.
Dividende auf Rekordniveau: Höchste Ausschüttung der Konzernhistorie
Vor dem Hintergrund des sehr gut verlaufenen Geschäftsjahres 2021 plant Covestro, der Hauptversammlung am 21. April 2022 eine Dividende in Höhe von 3,40 EUR je Aktie vorzuschlagen. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von 41%. Covestro hatte im vergangenen Geschäftsjahr seine Dividendenpolitik neu gestaltet. Diese sieht eine Ausschüttungsquote zwischen 35 und 55% des Konzernergebnisses vor, um so einen stärkeren Bezug zur wirtschaftlichen Gesamtlage des Konzerns zu schaffen.
„Wir blicken auf ein äußerst erfolgreiches Jahr zurück, das von einer starken Nachfrage geprägt war. Dies zeigt sich nicht zuletzt daran, dass wir über weite Strecken des Jahres 2021 praktisch ausverkauft waren", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer. „Mit unserer neuen Konzernstruktur haben wir im vergangenen Jahr das Fundament für weiteres nachhaltiges Wachstum gelegt."
Angesichts der erfolgreichen Geschäftsentwicklung hat der Vorstand zudem beschlossen, innerhalb der nächsten zwei Jahre eigene Aktien mit einem Gesamtwert von ca. 500 Mio. EUR zu erwerben. Die zurückgekauften Aktien sollen eingezogen und das Grundkapital entsprechend herabgesetzt werden. „Große Akquisitionen stehen derzeit nicht im Fokus, stattdessen halten wir eine Investition in unsere eigenen Aktien für das beste Investment", so Thomas Toepfer weiter. „Wir sind von unserem Unternehmen überzeugt und wollen so zusätzlichen Wert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre schaffen."
Auf dem Weg zur Kilmaneutralität
Auf dem Weg zu einer zirkulären Kunststoffproduktion geht Covestro konsequent voran und hat sich ehrgeizige Klimaziele gesteckt. Der Konzern strebt an, klimaneutral zu werden und bis zum Jahr 2035 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Auf dem Weg dorthin hat Covestro bereits im Jahr 2021 seine spezifischen Treibhausgasemissionen pro Tonne hergestellten Produkts um 54% im Vergleich zu 2005 reduziert und damit sein bisheriges Nachhaltigkeitsziel bis 2025 übertroffen.
Nun plant das Unternehmen, die Treibhausgasemissionen aus eigener Produktionstätigkeit (Scope 1) sowie externen Energiequellen (Scope 2) bis 2030 um 60% auf 2,2 Mio. t zu senken. Langfristig will man bis zu 100% erneuerbare Energien wie Windkraft und Solarenergie sowie alternative Rohstoffe wie Biomasse, Abfall, CO2 oder Wasserstoff innerhalb seiner Produktionsprozesse einsetzen. Zudem soll im Jahr 2023 ein Reduktionsziel für die langfristige Verringerung der indirekten Treibhausgasemissionen aus vor- und nachgelagerten Prozessen in der Wertschöpfungskette (Scope 3) folgen.
Investitionen in zirkuläre Zukunft und nachhaltiges Wachstum
Als Wegbereiter für eine zirkuläre und klimaneutrale Zukunft hat das Unternehmen für gleich mehrere seiner Produktionsanlagen die sogenannte ISCC Plus-Zertifizierung für Massenbilanzierung erhalten. Neben den bereits zertifizierten Standorten in Antwerpen (Belgien), Shanghai (China) sowie den deutschen Niederrhein-Standorten Leverkusen, Dormagen und Krefeld-Uerdingen, werden künftig weitere Standorte folgen. Covestro kann seinen Kunden so beispielsweise das Hartschaum-Vorprodukt MDI sowie den Hochleistungskunststoff Polycarbonat als „Drop-in-Lösungen" anbieten, die gemäß Massenbilanzierung auf alternativen Rohstoffquellen basieren und in identischer Qualität wie herkömmliche Pendants hergestellt werden. So trägt das Unternehmen dazu bei, den CO2-Fußabdruck seiner Kunden entlang der Wertschöpfungskette stetig zu verkleinern.
Auch bei der schrittweisen Umstellung seiner Produktionsstätten auf Grünstrom hat der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr weitere Erfolge erzielt. Das Unternehmen treibt Kooperationsmodelle mit Energieversorgern aus den Bereichen Onshore- und Offshore-Windkraft sowie Solarenergie voran, um seine Treibhausgasemissionen kontinuierlich zu senken. Dafür hat der Konzern im Jahr 2021 gleich mehrere Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements) für Standorte in Belgien, China und Deutschland unterzeichnet.
Ausblick 2022: Weiterhin hohes Ergebnisniveau, erweitertes Steuerungssystem
Mit Beginn des Geschäftsjahres 2022 aktualisiert und erweitert Covestro sein bisheriges Steuerungssystem. Die bislang verwendete Wachstumskennzahl Mengenwachstum im Kerngeschäft wird durch das EBITDA abgelöst. Zusätzlich ergänzt der Konzern eine Nachhaltigkeitskomponente, im Jahr 2022 gemessen an den direkten und indirekten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2).
„Die Anpassung unserer Konzernsteuerung ist ein weiterer konsequenter Schritt auf unserem Weg Richtung Kreislaufwirtschaft," erläuterte Markus Steilemann. „Mit Blick auf unser ehrgeiziges Ziel, klimaneutral zu werden, verknüpfen wir somit Profitabilität und Nachhaltigkeit zukünftig noch besser und setzen unseren nachhaltigen Wachstumskurs weiter fort."
Für das Geschäftsjahr 2022 rechnet man mit einem EBITDA zwischen 2,5 Mrd. und 3,0 Mrd. EUR sowie einen FOCF zwischen 1,0 Mrd. und 1,5 Mrd. EUR. Mit Blick auf den ROCE erwartet der Konzern einen Wert zwischen 12 und 16% und würde somit 5 bis 9% über dem gewichteten Kapitalkostensatz (WACC) liegen. Für die Treibhausgasemissionen, gemessen an CO2-Äquivalenten, erwartet Covestro einen Anstieg auf 5,6 Mio. bis 6,1 Mio. t (Stand per Ende 2021: 5,2 Mio. t). Dieser Anstieg ist im Wesentlichen bedingt durch eine für Covestro nachteiligere Zusammensetzung des extern bezogenen Stroms sowie eine Ausweitung des Produktionsvolumens. Für das erste Quartal 2022 rechnet Covestro mit einem EBITDA zwischen 750 Mio. und 850 Mio. EUR.