Covestro steuert erfolgreich durch das Ausnahmejahr 2020
23.02.2021 - Covestro hat das Ausnahmejahr 2020 stark abgeschlossen und vor allem in der zweiten Jahreshälfte von seinem konsequenten Krisenmanagement und der Erholung der Nachfrage profitiert. Trotz seines sehr erfolgreichen vierten Quartals konnte der Konzern die massiven, pandemiebedingten Einschnitte aus dem ersten Halbjahr nicht vollständig ausgleichen.
Im Gesamtjahr 2020 sanken die abgesetzten Mengen im Kerngeschäft auf Konzernebene um 5,6% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Auch der Konzernumsatz ist mit rund 10,7 Mrd. EUR um 13,7% im Vorjahresvergleich zurückgegangen. Mit umfangreichen Maßnahmen zur Kosteneinsparung hat Covestro den Rückgang im EBITDA auf 8,2% im Jahresvergleich begrenzt und das Geschäftsjahr 2020 wie prognostiziert mit rund 1,5 Mrd. EUR abgeschlossen (Vorjahr: rund 1,6 Mrd. EUR). Das Konzernergebnis erreichte 459 Mio. EUR (–16,8%), der Free Operating Cash Flow (FOCF) erhöhte sich auf 530 Mio. EUR (+12,1%).
„Wir sind sicher durch dieses außergewöhnliche Jahr gekommen und haben unsere Handlungsfähigkeit jederzeit bewahrt: Durch umfassende Maßnahmen haben wir unsere Beschäftigten geschützt, Lieferketten aufrecht erhalten und unsere starke Liquiditätsposition ausgebaut", sagte der Vorstandsvorsitzende Markus Steilemann. „So konnten wir auch im Jahr 2020 unsere strategischen Ziele aktiv weiterverfolgen: Wir haben unsere Vision zur vollständigen Ausrichtung auf die Kreislaufwirtschaft formuliert und mit der angekündigten Übernahme des Geschäftsbereichs Resins & Functional Materials von DSM einen entscheidenden Schritt auf diesem Weg gemacht."
Covestro hat im Geschäftsjahr 2020 bekannt gegeben, sich vollständig auf die Kreislaufwirtschaft auszurichten. Um diese langfristige Vision zu erreichen und Zirkularität in allen Geschäftsbereichen zu verankern, hat der Konzern vier Themen in den Fokus gerückt: Alternative Rohstoffe, Innovatives Recycling, Gemeinsame Lösungen sowie Erneuerbare Energien.
„Unser breit angelegtes, frühzeitiges Maßnahmenpaket hat erheblich zu unserem starken Ergebnis beigetragen. Unterstützt von einer deutlichen Erholung der Nachfrage ab der Jahresmitte, sind wir im zweiten Halbjahr auf unseren Wachstumskurs zurückgekehrt und haben ein Ergebnis fast auf Vorjahresniveau erreicht", sagte Finanzvorstand Thomas Toepfer. „In einem weiterhin von Unsicherheit geprägten Umfeld bleiben wir kostenbewusst und stärken unsere Effizienz. Darüber hinaus nehmen wir unsere Kunden noch deutlicher in den Fokus, um gemeinsam Mehrwert zu schaffen."
Um sich im Zuge der Coronavirus-Pandemie robust aufzustellen und Liquiditätsreserven zu sichern, hat Covestro im vergangenen Jahr zahlreiche zusätzliche Maßnahmen zur Kostenreduktion ergriffen. Im Ergebnis hat der Konzern damit insgesamt 360 Mio. EUR an kurzfristigen Einsparungen realisiert. Auch das bereits im Jahr 2018 gestartete Effizienzprogramm „Perspective" trug im Geschäftsjahr 2020 mit 130 Mio. EUR zur Kostenreduktion bei und wurde zum Jahresende wie angekündigt abgeschlossen.
Zusätzlich hat der Konzern im Jahr 2020 verschiedene Finanzierungsmaßnahmen ergriffen. Dabei hat der Konzern, wo möglich, das gewählte Finanzinstrument an die eigene Nachhaltigkeitsperformance gekoppelt und damit seine Ambitionen in diesem Bereich unterstrichen. So ist die im März 2020 abgeschlossene, syndizierte Kreditfazilität in Höhe von 2,5 Mrd. EUR mit einem Environment, Social, Governance (ESG)-Rating verknüpft: Je besser Covestro dabei abschneidet, desto geringer fällt die Zinskomponente der Kreditlinie aus.
Prognose 2021: Ergebnisse über Vor-Pandemie-Niveau 2019 erwartet
Für das Geschäftsjahr 2021 rechnet man mit einem Mengenwachstum im Kerngeschäft zwischen 10% und 15%. Hiervon entfallen rund 6 Prozentpunkte akquisitionsbedingt auf den Geschäftsbereich Resins & Functional Materials (RFM) von DSM, dessen Übernahme der Konzern angekündigt hat. Darüber hinaus erwartet Covestro einen FOCF zwischen 900 Mio. und 1,4 Mrd. EUR sowie einen ROCE zwischen 7% und 12%. Für das EBITDA rechnet der Konzern für das Gesamtjahr 2021 mit einem Wert zwischen 1,7 Mrd. und 2,2 Mrd. EUR. Im ersten Quartal 2021 wird ein EBITDA zwischen 700 Mio. und 780 Mio. EUR erwartet.