BASF legt Quartalszahlen vor
24.10.2014 -
Die BASF-Gruppe hat den Umsatz im 3. Quartal 2014, verglichen mit dem Vorjahresquartal, um 3% auf 18,3 Mrd. € gesteigert. Als Hauptgrund nannte BASF stark gestiegene Mengen im Erdgashandelsgeschäft. Das Ergebnis (EBIT) vor Sondereinflüssen stieg um 150 Mio. € auf rund 1,8 Mrd. €. Dazu trugen vor allem die Segmente Chemicals und Oil & Gas sowie Sonstige bei. Ein deutlicher Ergebnisrückgang bei Agricultural Solutions minderte den Anstieg des Ergebnisses. Verglichen mit dem Vorjahresquartal nahm das EBIT um 128 Mio. € auf 1,8 Mrd. € zu. Auf Grund einer höheren Steuerbelastung und gestiegener Anteile Dritter im 3. Quartal 2014 sank das Ergebnis nach Steuern und Anteilen anderer Gesellschafter um 53 Mio. € auf 1,0 Mrd. €. Das Ergebnis je Aktie betrug 1,14 €, nach 1,20 € im Vorjahreszeitraum. Das um Sondereinflüsse und Abschreibungen auf immaterielle Werte bereinigte Ergebnis je Aktie blieb mit 1,27 € auf dem Niveau des Vorjahresquartals (1,28 €).
„Das gesamtwirtschaftliche Umfeld blieb im 3. Quartal 2014 herausfordernd. Geopolitische Spannungen und die zunehmende Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung der Weltwirtschaft haben die Nachfrage nach Chemieprodukten deutlich gedämpft. Dennoch konnten wir Umsatz und Ergebnis der BASF-Gruppe im 3. Quartal 2014 steigern", sagte Dr. Kurt Bock, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Für das 4. Quartal 2014 rechnet BASF nicht mit einer Belebung der Nachfrage. „Wir gehen von einem weiterhin volatilen und herausfordernden Umfeld aus. Dennoch streben wir nach wie vor an das EBIT vor Sondereinflüssen im Gesamtjahr 2014 leicht zu steigern", so Bock. Der Umsatz wird infolge der noch in diesem Jahr geplanten Devestition des Gashandels- und Gasspeichergeschäfts und auf Grund von negativen Währungseinflüssen voraussichtlich leicht sinken.
Die ehrgeizigen Finanzziele (Umsatz: 80 Mrd. €; EBITDA: 14 Mrd. €) für 2015 wird BASF aus heutiger Sicht nicht erreichen. Die Wachstumsraten von 2010 bis 2015 für das Bruttoinlandsprodukt, sowie die Industrie- und Chemieproduktion liegen unter den ursprünglich erwarteten Werten. Das Unternehmen geht heute davon aus, dass Umsatz und EBITDA 2015 auf Höhe der derzeitigen Markterwartungen liegen werden. Bezogen auf das EBITDA sind das 10 bis 12 Mrd. €.
Bei der Bilanz-Pressekonferenz am 27. Februar 2015 wird BASF einen Ausblick für 2015 geben und dann auch den aktuellen Stand zu ihren langfristigen Zielen. Bock: „Mit unserer strategischen Ausrichtung liegen wir auf Kurs. Wir werden auch unter diesen etwas schwierigeren Rahmenbedingungen weiterhin profitabel wachsen. Die Gründe für diese schwächere weltwirtschaftliche Entwicklung liegen auf der Hand: eine geringere Dynamik in den Schwellenländern und eine verzögerte Erholung der europäischen Wirtschaft." Außerdem gäbe es einen höheren Druck auf die Margen bei einigen Grundprodukten und teilweise auch bei Performance Products. Deshalb hat BASF in diesem Segment ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt, das ab 2017 mehr als 500 Mio. € zum Ergebnis beitragen wird.
Verbreiteter Pessimismus
Mit seinem Pessimismus steht Bock nicht alleine da in der Branche. Erst vor wenigen Tagen hatte der niederländische Chemiekonkurrent Akzo Nobel vor einem härteren Geschäftsumfeld gewarnt. Nach Aussage von Akzo-Chef Ton Büchner schwächten sich alle Märkte mit Ausnahme der USA ab. Dort profitiert die Branche in Folge des Schiefergasbooms aktuell von den niedrigen Energie- und Rohstoffpreisen. In den USA wird Erdgas inzwischen massiv mit der Fracking-Technik gefördert, die in Europa umstritten und in Deutschland etwa verboten ist, sehr zur Verärgerung der Industrie. Auch Bock hat die zögerliche Haltung der Politik mehrfach kritisiert. Der US-Konkurrent Dow Chemical etwa profitiert vom Fracking sichtbar. Zuletzt steigerte der BASF-Rivale seinen Überschuss um 43% auf 852 Mio. $.
Sparen ist die Devise
Um gegenzusteuern und Gewinne zu sichern will BASF sparen: So legte der Chemiekonzern unter anderem für seine Sparte Performance Products, zu der etwa Geschäfte mit Pigmenten und Papierchemikalien gehören, ein Umbauprogramm auf: Es soll ab 2017 mehr als eine halbe Mrd. € bringen. Mit seinem konzernweit laufenden mehrjährigen Sparprogramm "Step" komme BASF bereits schneller voran als geplant, erklärte Bock. "Ab Ende 2015 streben wir nun eine Verbesserung um 1,3 Mrd. € Euro an - das sind 300 Mio. € mehr als wir uns ursprünglich vorgenommen hatten."