BASF eröffnet erste eigene Anlage für recyceltes Polyamid 6
„Die Eröffnung dieser Anlage beweist einmal mehr die Innovationskraft von BASF“, so Stephan Kothrade, Mitglied des Vorstands und Chief Technology Officer (CTO), BASF. „Als integraler Bestandteil unserer Winning Ways-Strategie, nutzen wir unsere Chemie, um Lösungen für die größten Herausforderungen unserer Zeit zu entwickeln – loopamid verwandelt Textilabfälle in eine wertvolle Ressource, hilft, Rohstoffe zu sparen und den Textilkreislauf zu schließen.“
loopamid ist ein recyceltes Polyamid 6, das ausschließlich auf Textilabfällen basiert. Die neue Anlage hilft dabei, die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Polyamid 6-Fasern in der Textilindustrie zu decken. „Ich bin stolz auf unser Team, das mit großer Leidenschaft und Hingabe an der Kommerzialisierung von loopamid gearbeitet hat“, sagt Ramkumar Dhruva, Leiter des BASF-Unternehmensbereichs Monomers. „Die Technologie hinter loopamid ermöglicht das Textil-zu-Textil-Recycling für Polyamid 6 in den verschiedensten Gewebemischungen, einschließlich Mischungen mit Elastan. Wir sind überzeugt, dass loopamid nicht nur einen wesentlichen Beitrag zur textilen Kreislaufwirtschaft leistet, sondern vor allem unseren Kunden dabei hilft, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“
GRS-Zertifizierung für Anlage und loopamid-Produkte
Die Anlage und die produzierten Mengen wurden nach dem Global Recycled Standard (GRS) zertifiziert. Die GRS-Zertifizierung bietet Verbrauchern und Textilherstellern die Gewissheit, dass loopamid aus recycelten Materialien hergestellt ist und die Produktionsprozesse den GRS-spezifischen Umwelt- und Sozialkriterien entsprechen, wie zum Beispiel der Auswirkung der Produktion auf Menschen und Umwelt. Darüber hinaus nutzen erste Garnhersteller loopamid erfolgreich.
Industrietextilabfälle und Altkleider als Basis für loopamid
Für die Herstellung von loopamid nutzt BASF in der neuen Anlage aktuell industrielle Textilabfälle aus der Textilherstellung. Der Anteil von Altkleidern als Rohstoff wird nun schrittweise erhöht. Zu den industriellen Textilabfällen gehören Schnittabfälle, Fehlschnitte, Ausschussstücke und andere Produktionsabfälle aus der Textilindustrie. Diese werden von Kunden und Partnern gesammelt und BASF zur Verfügung gestellt. Auch alte Bekleidungsstücke aus Polyamid 6 und andere Textilprodukte, die nicht mehr verwendet werden, können für die Produktion von loopamid genutzt werden. Solche Abfälle sind schwer zu recyceln, da sie typischerweise Mischungen aus verschiedenen Fasern und Materialien darstellen sowie Farbstoffe und Additive enthalten. Zudem müssen bei Altkleidern Knöpfe, Reißverschlüsse und Accessoires vorab entfernt werden. BASF arbeitet eng mit Partnern und Kunden zusammen, um die Entwicklung der Sammel- und Sortiersysteme zu beschleunigen.