BASF: Ergebniswachstum im Gesamtjahr 2021
25.02.2022 - Die BASF steigerte Umsatz und Ergebnis im Geschäftsjahr 2021 deutlich. „Es war ein starkes und erfolgreiches Jahr für BASF“, sagte Vorstandsvorsitzender Martin Brudermüller, der gemeinsam mit Finanzvorstand Hans-Ulrich Engel den BASF-Bericht 2021 vorstellte.
„Wir haben die Verkaufspreise um 25 Prozent und die Mengen um 11 Prozent gesteigert“, so Brudermüller: „Alle Segmente erzielten im vergangenen Jahr sowohl Preis- als auch Mengensteigerungen.“ Der Umsatz der BASF-Gruppe lag 2021 mit 78,6 Mrd. EUR um 33% über dem des Vorjahres. Das EBITDA vor Sondereinflüssen lag im Jahr 2021 mit 11,3 Mrd. EUR um 3,9 Mrd. EUR und das EBITDA mit 11,4 Mrd. EUR um 4,9 Mrd. EUR über dem Wert des Vorjahres.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen hat sich im Vergleich zu 2020 mehr als verdoppelt und belief sich auf 7,8 Mrd. EUR. Verglichen mit dem Niveau vor der Pandemie im Jahr 2019 ist dies ein Plus von 67%. Die positive Ergebnisentwicklung von BASF wurde vor allem von den Segmenten Chemicals und Materials getragen. Aber auch die Segmente Surface Technologies und Industrial Solutions trugen maßgeblich zur starken Erholung bei.
Die Rendite auf das betriebsnotwendige Kapital (Return on Capital Employed; ROCE) belief sich auf 13,5% nach 1,7% im Vorjahr und lag deutlich über dem Kapitalkostensatz von 9%. Der Anstieg des ROCE resultierte vor allem aus dem gestiegenen EBIT, das mit 7,7 Mrd. EUR im Jahr 2021 deutlich über dem Vorjahr lag.
Mehrkosten durch gestiegene Energiepreise in Europa
Das automobilnahe BASF-Geschäft wurde weiterhin durch die Folgen der Halbleiterknappheit beeinträchtigt. 2021 haben zudem höhere Rohstoffpreise und gestiegene Kosten für Energie und Logistik die Ergebnisentwicklung in allen Segmenten belastet, besonders im vierten Quartal. Für die europäischen BASF-Standorte beliefen sich die Mehrkosten durch die weiter gestiegenen Erdgaspreise im Jahr 2021 auf rund 1,5 Mrd. EUR. Davon entfielen 0,8 Mrd. EUR allein auf das vierte Quartal.
Brudermüller kündigte an: „Wir werden in den kommenden Monaten weitere signifikante Preiserhöhungen umsetzen, um die deutlich gestiegenen Kosten weiterzugeben und unsere Margen in den Downstream-Geschäften wieder zu verbessern.“ Die etablierten Prozesse zur Preisbildung in diesen verbrauchernahen Geschäften führen zu einer zeitlichen Verzögerung bei der Weitergabe der Kosten.
Cashflow im Jahr 2021 und im vierten Quartal 2021
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit belief sich im Jahr 2021 auf 7,2 Mrd. EUR nach 5,4 Mrd. EUR im Vorjahr. Die deutliche Verbesserung resultierte vor allem aus dem auf 5,5 Mrd. EUR verbesserten Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen. Der Free Cashflow erhöhte sich 2021 auf 3,7 Mrd. EUR nach 2,3 Mrd. EUR im Vorjahr.
Im vierten Quartal 2021 stieg der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit um 1,2 Mrd. EUR auf 3,3 Mrd. EUR. Der Free Cashflow lag bei 1,8 Mrd. EUR – ein Anstieg um 84% gegenüber dem vierten Quartal 2020.
Umsatz- und Ergebnisentwicklung im vierten Quartal 2021
Der Umsatz der BASF-Gruppe stieg im vierten Quartal 2021 gegenüber dem Vorjahresquartal um 24% auf 19,8 Mrd. EUR. „Auch im Vergleich mit einem starken Vorjahresquartal konnte BASF im vierten Quartal 2021 die Mengen in allen Segmenten mit Ausnahme von Materials steigern“, so Finanzvorstand Engel.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg um rund 100 Mio. EUR auf 2,2 Mrd. EUR. Das EBITDA belief sich auf 2,3 Mrd. EUR, nach 2,0 Mrd. EUR im vierten Quartal 2020. Das EBIT vor Sondereinflüssen betrug 1,2 Mrd. EUR gegenüber 1,1 Mrd. EUR im vierten Quartal 2020. Das EBIT lag im vierten Quartal 2021 bei 1,2 Mrd. EUR, verglichen mit 932 Mio. EUR im vierten Quartal 2020.
Dividendenvorschlag von 3,40 EUR je Aktie
Vorstand und Aufsichtsrat werden der diesjährigen BASF-Hauptversammlung eine um 10 Cent erhöhte Dividende von 3,40 EUR je Aktie vorschlagen. Insgesamt würde BASF, bezogen auf die Anzahl der Aktien am Jahresende, 3,1 Mrd. EUR ausschütten. „Mit unserem Dividendenvorschlag bietet die BASF-Aktie eine attraktive Dividendenrendite von 5,5%, bezogen auf den Aktienkurs Ende 2021“, so Brudermüller.
Erreichung der nichtfinanziellen Ziele
Ziel von BASF ist es, ihre absoluten CO2-Emissionen bis 2030 um 25% gegenüber dem Basisjahr 2018 zu senken. Im Jahr 2021 beliefen sich die CO2-Emissionen auf 20,2 Mio. t. Dies ist eine Reduzierung gegenüber den 2020 emittierten 20,8 Mio. t. „Dieser Rückgang ist bemerkenswert, da gleichzeitig unsere Mengen stark wuchsen“, so Brudermüller.
Der Konzern hat das Umsatzziel von 22 Mrd. EUR im Jahr 2025 mit Produkten, die einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten, deutlich früher als geplant erreicht. Denn bereits im Jahr 2021 lag der Umsatz mit diesen Accelerator-Produkten bei 24,1 Mrd. EUR. „Wir werden daher dieses Steuerungsziel im Laufe dieses Jahres anpassen“, so Brudermüller.
Investitionen in Wachstumsprojekte
BASF plant in den Jahren 2022 bis 2026 mit 25,6 Mrd. EUR um 2,7 Mrd. EUR höhere Investitionen als im vorherigen Planungszeitraum von 2021 bis 2025. „Grund dafür sind vor allem unsere beiden großen Wachstumsprojekte: der neue Verbundstandort in Zhanjiang und unsere Aktivitäten im Bereich Batteriematerialien“, so Hans-Ulrich Engel: „Diese beiden Projekte sind entscheidend für das künftige Wachstum der BASF.“
Die Investitionen in das vorhandene Geschäft bleiben stabil auf einem durchschnittlichen Niveau von 2,6 Mrd. EUR pro Jahr. Engel kündigte an, das Unternehmen werde sehr diszipliniert mit den Investitionen umgehen, die für den Erhalt und das künftige profitable Wachstum der vorhandenen Geschäfte erforderlich sind. „Dies ermöglicht uns, die Wachstumsprojekte mit durchschnittlich ebenfalls rund 2,6 Mrd. EUR pro Jahr zu finanzieren. Die Investitionen für unsere Wachstumsprojekte werden im Jahr 2024 ihren Höhepunkt erreichen“, so Engel. Für 2022 plant BASF Gesamtinvestitionen in Höhe von 4,6 Mrd. EUR, verglichen mit 3,4 Mrd. EUR im Jahr 2021. Das jährliche Budget für Aktivitäten in Forschung und Entwicklung beläuft sich auf rund 2,1 Mrd. EUR.
Ausblick 2022
„Wir sind sehr stark in das Jahr gestartet und haben im Januar 2022 gute Zahlen über denen des Vorjahresmonats erzielt“, sagte Martin Brudermüller mit Blick auf das laufende Geschäftsjahr. Nach der sehr starken Erholung im vergangenen Jahr wird die Weltwirtschaft 2022 voraussichtlich mit 3,8% etwas moderater wachsen. „Die Auftragsbestände in der Industrie sind hoch. Deshalb erwarten wir ein Wachstum der globalen Industrieproduktion um 3,8% und der Chemieproduktion um 3,5%“, so Brudermüller. BASF rechnet mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 75 US-Dollar/Barrel Brent und einem Wechselkurs von 1,15 USD/EUR.
Unter diesen Annahmen geht das Unternehmen für 2022 von einem Umsatz zwischen 74 Mrd. EUR und 77 Mrd. EUR aus. Für das EBIT vor Sondereinflüssen der Gruppe rechnet das Unternehmen mit einem Wert zwischen 6,6 Mrd. EUR und 7,2 Mrd. EUR. Der ROCE wird voraussichtlich zwischen 11,4% und 12,6% liegen. Die CO2-Emissionen werden sich im Jahr 2022 voraussichtlich auf einen Wert zwischen 19,6 Mio. t und 20,6 Mio. t belaufen. In ihren Prognosespannen berücksichtigt BASF Unsicherheiten, die sich besonders aus Effekten durch anhaltende Lieferkettenunterbrechungen, den weiteren Verlauf der Corona-Pandemie sowie die Entwicklung der Energiepreise ergeben.