Automation ist der Schlüssel zum Erfolg
Dynamische Entwicklung und neuer Marktauftritt bei M+W Process Automation
M+W Process Automation und M+W Process Industries, beides Tochterunternehmen des internationalen Anlagenbauers M+W Group, repräsentieren im Mutterkonzern den eigenständigen Geschäftsbereich „Process Solutions" und verfügen über ein sich ergänzendes Leistungsspektrum.
M+W Process Automation ist einer der führenden, herstellerunabhängigen Anbieter von Automatisierungslösungen für Chemie, Pharma/Biotechnologie, Nahrungs- und Genussmittel, Automotive und weitere Branchen. M+W Process Industries ist ein Anlagenbau- und Planungsunternehmen, das sich auf die Branchen Feinchemie, Pharma und Biotechnologie spezialisiert hat. Beide Unternehmen haben die Verfahrens-/Anlagentechnik in Kombination mit der Prozessautomation optimal aufeinander abgestimmt und eine Vielzahl von Großprojekte gemeinsam abgewickelt. Die Verbindung wird nun noch intensiver und auch für den Markt augenscheinlicher, denn zum 1. Januar 2010 veränderten beide Unternehmen ihren Marktauftritt im Rahmen des Rebrandings des Mutterkonzerns. CHEManager befragte dazu die Geschäftsführer von M+W Process Automation Andreas Bieber, Franz Greisberger und Henning Hammerstädt.
CHEManager: M+W Process Automation und M+W Process Industries bieten bereits seit geraumer Zeit gemeinsam alle Dienstleistungen aus einer Hand. Das wird durch das Rebranding nun noch deutlicher. Warum wurde der neue Marktauftritt gerade jetzt vollzogen?
A. Bieber: In den vergangenen 24 Jahren haben wir M+W Process Automation unter dem Namen Lang und Peitler erfolgreich als Anbieter von Komplettlösungen im Bereich der Prozessautomation etabliert und unsere Marktposition sowohl lokal als auch international kontinuierlich ausbauen können. Das gleiche gilt für M+W Process Industries, die ehemalige LSMW, seit ihrer Gründung 1995. Unsere Zugehörigkeit zur M+W Group hat diesen Weg in den letzten Jahren konsequent unterstützt. Dies hat uns darin bestärkt - im Einklang mit dem Rebranding der M+W Group - als nächsten Schritt unser äußeres Erscheinungsbild zu vereinheitlichen und seit dem 1. Januar 2010 unter dem neuen Namen M+W Process Automation bzw. M+W Process Industries und der Marke „M+W Group" aufzutreten.
Was versprechen Sie sich für die M+W Process Automation GmbH von diesem Schritt?
F. Greisberger: Mit unserem neuen Branding wollen wir ein deutliches Zeichen setzen für unsere Zugehörigkeit zu einem starken, internationalen Anlagenbau- und Engineering-Konzern, der auf weiteres Wachstum durch den Ausbau seiner Kompetenzen setzt. Wir haben die Transformation von einem inhabergeführten Unternehmen hin zu einer Konzerngesellschaft, die voll in den M+W Konzern integriert ist, nun auch namentlich vollzogen. Der neue einheitliche Markenname und das neue Logo stehen auch für die konsequente Ausrichtung der M+W Group auf die Kernkompetenzen bzw. Unternehmensbereiche Facility-, Process- und Product Solutions. M+W Process Automation und M+W Process Industries liefern somit bei Bedarf auch zukünftig durchgängige Gesamtlösungen für Prozessanlagen aus einer Hand.
H. Hammerstädt: Wichtig war für uns auch, dass unsere operativen Auslandsgesellschaften in Belgien, Tschechien und Polen nun ebenfalls durch den einheitlichen Namen M+W Process Automation sowie an unserem neuen Logo erkennbar sind. Unsere Tochtergesellschaft in China schert als M+W Industrial Automation marginal aus der Namensgebung aus, das ist aber nur den Lizensierungsthemen in China geschuldet. Wir rücken also insgesamt auch an dieser Stelle noch näher zusammen, um eine stärkere Identifikation für unsere international agierenden Kunden zu schaffen.
Zieht das Rebranding auch organisatorische Veränderungen nach sich?
F. Greisberger: Sämtliche Zuständigkeiten, Organisationseinheiten und Ansprechpartner unserer Geschäftseinheiten bleiben bestehen wie zuvor. Unsere Organisation zeichnet sich durch Stabilität und Kontinuität aus, das bleibt auch weiterhin so. Im Grunde hat sich für unsere Kunden bis auf Kleinigkeiten, wie z.B. die neuen, einheitlichen Email-Adressen, nichts verändert.
Wie haben denn die Kunden auf das Rebranding reagiert?
A. Bieber: Durchweg positiv, ich würde sogar sagen, dass viele es bereits erwartet hatten. Für uns war dieser Schritt absolut wichtig und er kam genau zur rechten Zeit. Eine klare Zuordnung unseres Unternehmens zur M+W Group und ein starker Wiedererkennungswert auf dem Markt sind für uns absolut unerlässlich und das sehen auch unsere Kunden so. In der heutigen Zeit haben viele unserer Kunden selbst schon Rebrandings miterlebt, teilweise mehrmals, so dass es mit diesem Thema keinerlei „Berührungsängste" gibt und gab.
M+W Process Automation bietet seinen Kunden herstellerunabhängige Automatisierungslösungen und Ingenieurdienstleistungen. Welche Vorteile haben Ihre Kunden durch diese Neutralität?
H. Hammerstädt: Wir sind ein kompetenter Partner in allen Automatisierungsfragen. Die Konzeption von Komplettlösungen ohne Schnittstellen und Reibungsverluste wird nur durch ganzheitliches, prozessübergreifendes Denken und Handeln unserer hochqualifizierten Mitarbeiter ermöglicht. Wir verstehen uns als Total Solutions Supplier, der unabhängig von Produktzwängen die optimale Lösung für die Automatisierungsaufgabe unserer Kunden bietet. Diese Unabhängigkeit von bestimmten Herstellern oder Zulieferern gibt uns hier einen entscheidenden Vorsprung.
Profitieren Sie momentan von der Diversifizierung Ihrer Kundenstruktur? Erweisen sich ihre Kernbranchen was Investitionen in Anlagen betrifft als relativ krisenresistent?
F. Greisberger: Die Diversifizierung hinsichtlich des Kunden-, Tätigkeits- und Branchenspektrums war ein Kernthema in der Entwicklung in unserem Unternehmen und das ist bzw. bleibt es auch weiterhin. Ein breites Spektrum bedeutet immer einen Gewinn an Sicherheit und Stabilität und hat immer dazu beigetragen, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen. Wir sind heute in einer Vielzahl von Branchen tätig und bieten die unterschiedlichsten Leistungen, wobei sowohl kleinere als auch Großprojekte bei uns in guten Händen sind. Als jüngstes Beispiel können wir die Erweiterung unserer Kompetenzen im Bereich Automotive oder unser Angebotsspektrum im Bereich Life Cycle Management und MAV plus anführen.
Was verbirgt sich hinter den beiden zuletzt genannten Begriffen?
F. Greisberger: Bei Life Cycle Management handelt es sich um ein Lebenszykluskonzept (LCC) bzw. ein Angebot an unsere Kunden, den sicheren Betrieb der Anlage mit der gelieferten Automatisierungslösung über den gesamten Lebenszyklus hinweg zu garantieren. Und dies bis zu 15 Jahren zu fest vereinbarten Konditionen mit Anlagenbetreuung, Updateservice, Hardwaretausch und Rufbereitschaft zur Störungsunterstützung.
Beim MAV (Main Automation Vendor) treten wir als Generalkontraktor für die gesamte Automatisierungstechnik inkl. der Feldtechnik auf. Mit starken Partnern wie z.B. E+H, Hima und den PLS-Herstellern können wir diesen gesamten Leistungsumfang auch mit einem LCC anbieten. Unsere Bezeichnung hierfür ist MAV plus.
Wie beurteilen Sie das aktuelle Investitionsklima in Bereichen wie z.B. Feinchemie, Biotechnologie, Food oder Consumer Care?
A. Bieber: Aktuell ziehen die Investitionen auf breiter Front an. Unsere Kunden hatten Zeit, über Optimierung oder Neuplanung in Ruhe nachzudenken, so dass sich nach unserer Einschätzung einige Investitionen aufgestaut haben. Jetzt, wo diese wieder vorgenommen werden, werden wir unsere Kunden auf diesem Weg begleiten.
Viele Zulieferer der Chemie- und Pharmaindustrie sind von dem Nachfragerückgang in Kernbranchen betroffen und haben ihre Produktion gedrosselt. Spüren Sie davon etwas?
H. Hammerstädt: 2009 war sicher auch für uns kein ganz einfaches Jahr, aber unsere starke regionale Aufstellung und die guten Kundenbeziehungen vor Ort haben uns hier geholfen. Außerdem konnten wir durch unsere breite Aufstellung unseres Leistungsspektrums und hinsichtlich der verschiedenen Branchen einiges ausgleichen.
In 2007 und 2008 stand klar die Thematik der Kapazitätserhöhung bzw. der Produktionssteigerung im Vordergrund. 2009 hingegen hat sich das Ganze dahingehend gewandelt, dass nun über Optimierungsmaßnahmen nachgedacht bzw. diese aufgesetzt wurden. In beiden Fällen ist die Automation der Schlüssel zum Erfolg.
Spüren Sie die viel zitierte Kreditklemme, unter der vor allem kleine und mittelständische Unternehmen leiden?
A. Bieber: Als Tochtergesellschaft der M+W Group sind wir Teil eines starken, soliden und finanzkräftigen Unternehmens - das ist in der aktuellen Situation ein großer Vorteil. Aber auch wir selbst sind kerngesund, was man z.B. an unserer im Januar diesen Jahres erfolgten, komplett eigenfinanzierten Übernahme der Mehrheitsanteile des SAP-Systemhauses Teufel Software sieht. Zudem haben wir die Akquisition weiterer, zu unserem Portfolio passenden Unternehmen stetig im Fokus.
Was versprechen Sie sich von der Akquisition von Teufel Software?
F. Greisberger: Teufel ist ein SAP Systemhaus für produzierende mittelständische Unternehmen und SAP Gold Partner. Die Zusammenführung der Kompetenzen unserer beiden Unternehmen bietet unseren Kunden eine umfassende und einzigartige Kombination von integrierten Gesamtlösungen zur unternehmensweiten Automation. Das reicht von der Steuerung der Produktionsprozesse über die Betriebsleitebene - z.B. Auftragsverwaltung, Datenerfassung und -analyse - bis zur Unternehmensleitebene mit u.a. Rechnungswesen, Logistik und Personalwirtschaft und ermöglicht eine echte Vertikale Integration aus einer Hand und ohne Schnittstellen.
Sie sind flächendeckend in Deutschland vertreten, aber auch in den europäischen Nachbarländern und in China. In welchen Regionen erwarten Sie die stärkste Auftragsentwicklung?
H. Hammerstädt: Wir sind nicht nur in den von Ihnen genannten Ländern tätig, sondern haben die Zeit genutzt, nach Russland zu gehen und unseren Geschäftsbereich dort weiter auszubauen. Wir haben Mitte des vergangenen Jahres unsere Niederlassung in Moskau eröffnet und können unseren Kunden nun auch in diesem expandierenden Markt vor Ort unser Dienstleistungsspektrum anbieten.
Wir treiben aber nicht nur unsere Expansion in Euopa weiter voran. Im Februar dieses Jahres hat M+W Americas, unser US-Schwesterunternehmen in der M+W Group, 100 % der Anteile an der Global Automation Partners (GAP) erworben. GAP ist sowohl in den USA als auch in Kanada beheimatet und hat auch eine Niederlassung auf Puerto Rico. Unsere amerikanischen Kollegen sind auf Planung, Einführung und Service für IT-Lösungen rund um Automations- und Produktionsprozesse sowie auf die Vertikale Integration von Informationstechnologien spezialisiert und stärken unsere Fähigkeit, integrierte Lösungen global mit einem hohen Kundennutzen zu verbinden. Wir sind bereits dabei, unseren globalen Kunden die hierdurch entstehenden Synergiepotentiale aufzuzeigen und anzubieten.
Was erwarten Sie angesichts dieser dynamischen Entwicklung vom laufenden Geschäftsjahr 2010?
A. Bieber: Wir werden unsere bislang erfolgreiche Wachstumsstrategie nach wie vor konsequent weiterverfolgen und den weiteren Ausbau unseres Branchen- und Leistungsspektrums kontinuierlich vorantreiben. Gleichzeitig werden wir auch unsere weitere regionale Expansion im Auge behalten. Unser Wachstum werden wir sowohl organisch, als auch durch ergänzende Akquisitionen erzielen. Alles in allem wollen wir unseren langjährigen Wachstumspfad auch in 2010 weiterhin erfolgreich fortsetzen und im kommenden Jahr sehr gut positioniert ins 25. Jahr unseres Bestehens gehen.