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Wintershall warnt vor Rückgang deutscher Gasförderung

21.01.2015 -

Die BASF-Tochter Wintershall hat zur Sicherung der Gasförderung in Deutschland klare gesetzliche Regelungen gefordert. "Die Erdgasproduktion in Deutschland ist im vergangenen Jahr erneut um rund 6% zurückgegangen", erklärte die Kasseler Öl- und Gasgesellschaft am Dienstag. Ursache hierfür sei, dass wegen der Diskussion um Schiefergas seit mehr als drei Jahren auch in der konventionellen Gasförderung kein Projekt mehr genehmigt werde, das den Einsatz von Fracking erfordere. Bei dem sogenannten Hydraulic Fracturing handele es sich nicht um eine neue Methode, sondern um ein Verfahren, das seit Jahrzehnten in Deutschland sicher angewandt werde.

Gut ein Drittel des in Deutschland geförderten konventionellen Erdgases werde auf diese Weise zu Tage gebracht, erläuterte der Leiter der Wintershall-Aktivitäten in Deutschland, Andreas Scheck. Durch den derzeitigen Genehmigungsstau werde jedoch die etablierte Erdgasförderung blockiert. In Deutschland würden nur noch 11% des Erdgasbedarfs aus heimischen Quellen gedeckt. Vor 15 Jahren sei der Anteil noch doppelt so hoch gewesen. Neben der Versorgungssicherheit seien auch Arbeitsplätze gefährdet, vor allem in Niedersachsen, wo rund 95% des deutschen Erdgases gefördert werde.

Die Industrie benötige einen verlässlichen Rechtsrahmen, sagte Scheck. Dabei müssten die etablierte Förderung aus konventionellen Lagerstätten und die Förderung von Schiefergas getrennt betrachtet werden. Schiefergas müsse in Deutschland zunächst wissenschaftlich erprobt werden. Schätzungen gingen von 0,7 bis 2,3 Bio. m3 Schiefergas in Deutschland aus. Theoretisch könne damit die heimische Förderung für weitere 100 Jahre auf dem jetzigen Niveau bleiben.