Sachtleben baut seine Produktionskapazität durch die Übernahme des insolventen Krefelder Konkurrenten Crenox deutlich aus. Sachtleben produziert unter anderem Titandioxid, das bei der Herstellung von Farben, Lacken, Kunstoffen und Papier verwendet wird. Durch die Übernahme von Crenox werde die Produktionskapazität für Titandioxid um über 40 % steigen, teilte der Börsenkandidat.mit. "Im Jahr 2010 und 2011 waren wir in Titandioxidprodukten größtenteils komplett ausverkauft", sagte Sachtleben-Chef Vern Sumner. "Diese Übernahme ermöglicht uns eine finanziell attraktive Erweiterung unserer Kapazitäten, um die wachsende Nachfrage aus allen Marktsegmenten bedienen zu können." Zum Kaufpreis äußerten sich beide Unternehmen nicht. Eine mit den Verhandlungen vertraute Person sagte, Sachtleben lege für Crenox einen dreistelligen Millionen-Betrag auf den Tisch. Sachtleben gehört zu 61 % dem US-Chemieunternehmen Rockwood und zu 39 % dem finnischen Kemira-Konzern. Die Eigentümer loten derzeit einen Börsengang von Sachtleben aus, prüfen alternativ jedoch auch einen Verkauf. "Wir haben bereits seit fünf Jahren versucht, diesen Standort zu erwerben, weil wir der Meinung waren, dass diese Anlage eine perfekte Ergänzung für unsere Titandioxid-Aktivitäten ist", erklärte Rockwood-Chef Seifi Ghasemi.
Das Übernahmeziel Crenox befindet sich nach der Insolvenz des US-Mutterkonzersn Tronox 2009 in Gläubigerschütz. Nach einem mehr als drei Jahre währenden Insolvenzverfahren konnte Crenox-Insolvenzverwalter Eberhard Stock nun mit Sachtleben einen neuen Eigentümer finden. "Besonders freut es mich, dass wir während des gesamten Insolvenzverfahrens keine Entlassungen vornehmen mussten und dass alle Mitarbeiter unter dem neuen Eigentümer weiterbeschäftigt werden", sagte Stock. Crenox hat derzeit rund 550 Beschäftigte.