Roche in Deutschland mit starkem Wachstum
23.02.2017 -
Roche Pharma blickt auf ein äußerst erfolgreiches Jahr 2016 zurück. Mit einem Wachstum der Verkäufe von 9% auf 1,88 Mrd. EUR entwickelte sich das Pharmageschäft im Berichtsjahr deutlich stärker als der Markt. „Die Nachfrage nach unseren Medikamenten zeigt den anhaltenden Bedarf in unserer Gesellschaft nach Therapien für schwer zu behandelnde Krankheiten“, sagt Vorstand Prof. Dr. Hagen Pfundner. Im Ranking der umsatzstärksten Pharmaunternehmen in Deutschland nimmt die Roche Pharma 2016 den zweiten Platz im verschreibungspflichtigen Gesamtmarkt ein. Nach wie vor hält das Unternehmen mit seinem Portfolio die führende Marktposition im Krankenhausgeschäft und in der Onkologie.
Hauptgeschäftsfeld bleibt die Onkologie mit einem Umsatzanteil von 82% (+11%), gefolgt von der Rheumatologie mit 11% (+6%). Haupt-Wachstumstreiber in der Onkologie sind Medikamente gegen HER2-positiven Brustkrebs und Avastin, in der Rheumatologie ist es das Medikament Roactemra.
Entscheidende Fortschritte konnten auch in der Produktentwicklung mit vielversprechenden positiven Ergebnissen aus klinischen Studien in den Bereichen Hämatologie, Krebsimmuntherapie und Multiple Sklerose (MS) erzielt werden. „2017 wird ein ganz besonderes Jahr für Roche“, so Pfundner. „Wir erwarten die Einführung von drei neuen Medikamenten, die das Leben schwerstkranker Patienten verbessern können.“ Es handelt sich hierbei um bedeutende Fortschritte in der Behandlung von Multipler Sklerose, bei der Therapie einer besonders schweren Form von Lungenkrebs sowie um das erste Krebsimmuntherapeutikum von Roche gegen bestimmte Formen von Lungen- und Blasenkrebs.
Das Jahr 2016 stand damit auch im Zeichen des Aufbaus und der strategischen Weichenstellungen, um das Unternehmen sowohl auf die Neueinführungen als auch den erstmaligen Eintritt biosimilarer Antikörper etablierter Roche Produkte auszurichten. „Wir sind zuversichtlich, dass uns dieser Innovationsabtausch mit unseren Neueinführungen gelingen wird und wir auch in unserem 120sten Geschäftsjahr neue Therapiestandards in Deutschland setzen werden“, schließt Pfundner.
Investitionen für einen starken Wirtschaftsstandort
Der Konzern investiert nachhaltig: Die Rekordsumme von 703 Mio. EUR wurde im Jahr 2016 für den Neu- und Ausbau von Produktionsgebäuden sowie in Infrastrukturmaßnahmen in Deutschland aufgewendet. „Investitionen stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland und sichern Arbeitsplätze. Auch im laufenden Jahr 2017 investiert der Konzern weiter in den Ausbau der deutschen Standorte“, betont Redeker. In Mannheim wird derzeit ein Gebäude für die Pharma-Produktion für rund 170 Mio. EUR errichtet, weitere 90 Mio. fließen in ein Laborgebäude und 36 Mio. in ein neues Büro- und Kundenzentrum. Kräftig gibt die Roche-Gruppe auch im Biotechnologie-Zentrum in Penzberg aus. Der Abschluss des Werkausbaus, der insgesamt fünf Großprojekte mit einem Volumen von rund 600 Mio. EUR umfasst, wird im Laufe 2017 erfolgen. Auch die Mitarbeiterentwicklung ist erfreulich. In Deutschland wurden mehr als 500 neue Stellen geschaffen, vorwiegend in Produktions- und Entwicklungsabteilungen.
Roche in Deutschland setzt auf Zukunftsthema Digitalisierung
Roche setzt auf personalisierte Medizin und ist dafür hervorragend aufgestellt – mit starken eigenen Kompetenzen, aber auch durch den konsequenten Ausbau von strategischen Partnerschaften zum Beispiel mit Foundation Medicine oder Flatiron. Zudem führt die fortschreitende Digitalisierung von Technologien zu einer noch stärkeren Verzahnung der beiden Unternehmensbereiche Pharma und Diagnostics. Die Integration und Nutzung klinischer und diagnostischer Daten ermöglicht es, einerseits schneller zu Forschungserkenntnissen zu kommen und andererseits die Patientenversorgung nachhaltig zu verbessern. Die Anwendung digitaler Technologien erlaubt beispielsweise, schneller die richtigen Patientengruppen zu identifizieren, effizienter Studienteilnehmer zu rekrutieren sowie eine bessere und genauere individuelle Diagnostik. Um Kompetenzen und Know-how bei diesem wichtigen Zukunftsthema zu bündeln, wird der Standort Penzberg zu einem Exzellenzzentrum für personalisierte Medizin ausgebaut. Damit entstehen am Standort neues Know-how, neue Chancen für Pharma und Diagnostics, wertvolle interne und externe Netzwerke und eine starke IT-Infrastruktur. Ebenso wird aktuell in Penzberg von Foundation Medicine ein Labor errichtet. Zukünftig werden dort die Tumorproben von Patienten auf über 300 mutierte Gene analysiert und darüber hinaus erstellt FMI einen Report inklusive Behandlungsmöglichkeiten und laufenden klinischen Studien in Deutschland und Europa. Die Eröffnung und Inbetriebnahme wird für die zweite Jahreshälfte 2017 erwartet.