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Rheinmetall gibt Börsenpläne für Auto-Sparte auf

19.09.2012 -

Der Rüstungskonzern Rheinmetall legt einen Börsengang seiner Autozuliefersparte KSPG zu den Akten und behält damit seine Zwei-Säulen-Strategie vorerst bei. Zur Begründung verwies der Düsseldorfer Konzern am Freitag auf "hohe wirtschaftliche und politische Unsicherheiten" in der Euro-Zone. "Wir stehen unter keinem Zeitdruck, weil die Unternehmensentwicklung mittelfristig auch ohne einen Börsengang von Automotive gesichert ist", betonte der scheidende Rheinmetall-Chef Klaus Eberhardt. Grundsätzlich bleibt der Schritt aber eine Option. Die Hoffnung auf Einnahmen von einer halben Mrd. €  für einen 50-%-Anteil an Kolbenschmidt Pierburg (KSPG) hätten sich Bankern zufolge nicht verwirklichen lassen. Investoren hätten Abschläge von bis zu 35 bis 40 % zu dem auf 1 Mrd. € taxierten Wert von KSPG gefordert. Die Rheinmetall-Aktie gehörte mit einem Aufschlag von 2,7 % auf 41,05 Euro zu den größten Gewinnern im Nebenwerteindex MDax. Damit ist auch der dritte Anlauf von Rheinmetall, KSPG an die Börse zu bringen, frühzeitig gescheitert. Eberhardt hatte sich lange für eine Zwei-Säulen-Strategie aus Rüstung und Auto stark gemacht, vollzog vor gut einem Jahr aber eine Kehrtwende und machte Börsenpläne für KSPG publik. Doch dann gerieten die Märkte in den Strudel der Euro-Schuldenkrise.

Anfang Mai 2012 startete er einen zweiten Anlauf, doch Ende Juni waren auch diese Pläne Makulatur. Nun ist nicht mehr von Verschiebung die Rede: "Für einen überschaubaren Zeitraum" seien die Voraussetzungen für einen Börsengang nicht mehr gegeben, räumte Rheinmetall am Freitag ein. Rheinmetall ist keine Ausnahme: Bereits mehrere deutsche Unternehmen haben ihre Börsenpläne in diesem Jahr abgeblasen, so der Chemiekonzern Evonik und der Versicherer Talanx.
Bei dem Börsengang von KSPG mit seinen 11.700 Mitarbeitern wollte Rheinmetall nur eigene Aktien platzieren, frisches Geld sollte KSPG nicht zufließen. Nach Ansicht von Investmentbankern ist Rheinmetall als Rüstungsunternehmen zu klein. Der KSPG-Erlös hätte in Zukäufe im Kerngeschäft gesteckt werden können. KSPG hatte zuletzt dank des Wachstums der weltweiten Automobilproduktion zugelegt während das Rüstungsgeschäft dem Vorstand Kummer bereitet. Ein Sparprogramm soll nun helfen. Nach Gewerkschaftsangaben will Rheinmetall mehr als 500 Stellen von 1300 in der Panzerfahrzeug-Sparte abbauen und einen Standort in Bayern schließen.

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