Chemie-Bilanz 2017: BAVC sieht robuste Entwicklung
06.04.2018 -
Die deutsche Chemie hat eine gute Bilanz für das vergangene Jahr vorlegen können. Nach einer Revision und Neugewichtung durch das Statistische Bundesamt stieg die Produktion der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2017 – nach noch immer vorläufigen Daten – um 2,9%. Beim Umsatz konnte die Branche um über 6% zulegen. Die Kapazitätsauslastung lag bei gut 85% und damit über dem langjährigen Durchschnitt.
Nachdem die Produktivitätsentwicklung zuletzt über viele Jahre eher stagnierte, sehen wir auch hier einen positiveren Trend. Nach den vorläufigen Monatsdaten stieg die Produktivität der Mitarbeiter im Jahr 2017 um 1,4% an. Die Beschäftigungssituation hat sich parallel dazu erfreulich entwickelt. Im vergangenen Jahr erhöhte sich die Anzahl der Mitarbeiter um 1,2%. In der Abgrenzung der amtlichen Statistik waren damit 2017 mehr als 452.000 Mitarbeiter in der Branche tätig. Die 1.900 Unternehmen im Organisationsbereich der Chemie-Arbeitgeberverbände beschäftigen nun rund 580.000 Menschen. Die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden je Beschäftigten war im sechsten Jahr in Folge rückläufig.
Der Blick nach vorn
Die Prognosen für den Geschäftsverlauf in diesem Jahr sind weiterhin optimistisch. Gleichwohl sehen die Ökonomen zunehmende globale Risiken: die protektionistische Handelspolitik der USA unter Präsident Trump, die Geldpolitik der EZB, die drohende Überhitzung und spürbar werdende Engpässe bei Fachkräften und Infrastruktur, um nur einige zu nennen. Der Ifo-Geschäftsklimaindex, das bekannteste Konjunkturbarometer, ist im März 2018 im zweiten Monat in Folge leicht rückläufig gewesen; noch liegt er aber auf einem hohen Niveau.
Bislang planen die Unternehmen, ihre Investitionen sowohl in Anlagen als auch in Beschäftigung in diesem Jahr aufzustocken. Mit einer moderaten Tarifpolitik können die Chemie-Sozialpartner in der kommenden Tarifrunde dafür sorgen, dass dieser Trend unterstützt wird und wir attraktiv für Investitionen bleiben.