Green Meetings
Nachhaltigkeit im Fokus des Wissenschafts- und Kongresszentrums Darmstadtium
Es mutet ein bisschen wie ein Ding aus einer anderen Welt an, das Wissensschafts- und Kongresszentrum Darmstadtium in Darmstadts Mitte. Die Einheimischen nennen es mit einem Augenzwinkern „Schepp Schachtel". Das Kongresszentrum ergänzt das Konglomerat aus Universität, Hochschulen und Wissenschaftsstadt mit modernsten Features. Dr. Sonja Andres und Dr. Michael Reubold sprachen mit Lars Wöhler, dem Geschäftsführer des Darmstadtium Wissenschaft | Kongress, über die Besonderheiten des Kongresszentrums.
CHEManager: Mitten im Herzen von Darmstadt liegt das im Januar 2008 eröffnete Darmstadtium. Der Name ist ungewöhnlich und dennoch naheliegend. Was steckt dahinter?
Lars Wöhler: Der Namensursprung liegt im Jahre 1994 als es der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt erstmalig gelungen ist, für wenige Bruchteile von Sekunden ein neues Element zu erzeugen. Dieses Element nannte man naheliegend Darmstadtium. Das neue Kongresszentrum war ganz klar als Wissenschafts- und Kongresszentrum konzipiert, doch war man sich über den Namen unklar. Ein lokaler Namenswettbewerb brachte schließlich die Idee hervor, in Anlehnung an das wissenschaftliche Thema Chemie und das chemische Element den Namen Darmstadtium zu wählen.
Darmstadt hat sich den Beinamen „Wissenschaftsstadt" gegeben. Neben Technischer Universität und Hochschule beherbergt die Stadt zahlreiche Forschungsinstitute wie Fraunhofer oder GSI sowie globale forschende Chemie-, Pharma- und IT-Konzerne. Wie nutzen Sie die Nähe zur Wissenschaft und Wirtschaft für die Positionierung und Vermarktung des Darmstadtiums?
Lars Wöhler: Lässt man die vergangenen Jahre einmal Revue passieren, hat das Kongresszentrum längst bewiesen, wozu es in der Lage ist und was hier stattfinden kann -ein Wissenschaft-Praxis-Transfer. Diesem fühlen wir uns verpflichtet. Der Name enthält bereits den Bezug zu Wissenschaft und Kongress. Das Gebäude befindet sich auf dem Campusgelände und die TU ist Gesellschafter des Darmstadtium. So wurde schon in der Geburtsstunde eine sehr enge Verzahnung mit der Wissenschaft in die Wiege gelegt.
„Green Meetings" sind längst mehr als ein Schlagwort. Wie wird das Darmstadtium diesen Ansprüchen gerecht?
Lars Wöhler: Nachhaltigkeit ist neben der IT-Kompetenz unsere zweite wichtige Kompetenz. Das ist nun nicht nur eine Modeerscheinung aufgrund politischer Veränderungen, die hier in Darmstadt stattgefunden haben, sondern eine wirkliche Grundauffassung des Hauses. Angefangen bei der Energieversorgung bis zur Anreise: Hier sind viele Dinge realisiert worden. Wir haben eine Photovoltaikanlage, einen Windkanal, in dem Luft im Sommer abgekühlt, im Winter erwärmt wird. Das Regenwasser, das über die trichterförmige Calla des Hauses eingefangen wird, dient zur Toilettensparspülung. Eine Holzhackschnitzelanlage liefert die Energie für das Kühl- und Heizsystem. Die wesentlichen regenerativen Energieträger mit Ausnahme der Windkraft werden genutzt.
Haben Sie eine zunehmende Bedeutung von „Green Meetings" bei Veranstaltern festgestellt?
Lars Wöhler: Manche Veranstalter fragen gezielt nach. Wobei nach meiner persönlichen Einschätzung die Preissensibilität immer noch ein entscheidendes Element darstellt. Wenn man zu hochpreisig ist, fällt man relativ schnell aus dem Pitch heraus. Hier gilt es, die Vorzüge eines solchen Hauses, was den sogenannten CO2-Fußabdruck eines Tagungsteilnehmers angeht, klar darzustellen. Und Green Meeting heißt bei uns nicht automatisch, dass eine Veranstaltung teurer wird als eine Veranstaltung klassischer Ausrichtung.
„Schepp Schachtel" nennt der Volksmund das Darmstadtium. Wie stehen Sie dazu?
Lars Wöhler: Mit der ja doch liebenswürdig hessischen Note „Schepp Schachtel" kann ich gut leben. Lieber heißen wir „Schepp Schachtel" als „Waschmaschine ", wie das Bundeskanzleramt in Berlin genannt wird.
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Darmstadtium Wissenschafts- und Kongresszentrum Darmstadt
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