Wärmespeicher aus Carbon
Wärmespeichertechnologie ermöglicht sehr schnelle Lade- und Entladezeiten
CITplus - Ein neues Wärmespeicher-System hat die SGL Group entwickelt. Ein Modul kann bis 3 MWh Wärmeenergie speichern und erreicht dabei eine Lade- und Entladeleistung von 1 MW.
er Wärmerückgewinnungsgrad bei dem neuen Wärmespeicher-System liegt nach Angaben von SGL bei über 90 %. Das System soll sich in erster Linie für diskontinuierliche Prozesse eignen und umso effizienter sein, je mehr Lade- und Entladezyklen pro Tag ausgeführt würden.
Energieeffizienz ist ein Markttreiber
Im Gespräch mit der Fachzeitung CHEManager äußerte sich Frank Wittchen, Leiter Geschäftsbereich Process Technology der SGL Group kürzlich über die Hintergründe, die zu dieser Entwicklung führten: „Da wir im Wärmetauschergeschäft aktiv sind, haben wir uns die Frage gestellt, wie wir unser Know-how auch für die Entwicklung von Wärmespeichern nutzen können, denn die Steigerung der Energieeffizienz von Industrieanlagen ist ein Markttreiber. Der Wärmespeicher bietet die Möglichkeit, Wärme auf einem relativ hohen Temperaturniveau von bis zu über 350 °C aus einem Prozess auszuschleusen, zwischenzuspeichern und wieder in den Prozess zurückzuführen - und all das sehr schnell. Da die Wärmeleitfähigkeit von Graphit deutlich höher ist als die von Stahl, ist Graphit hierzu die ideale Lösung."
Der wesentliche Vorteil der neuen Wärmespeichertechnologie sind die sehr schnellen Lade- und Entladezeiten, die bis - hier in Form von Graphit - zu 12 Zyklen pro Tag erlauben. Carbon ermögliche deutlich höhere Energieausbeuten und somit Kosteneinsparungen für die Anwender. Wittchen sieht die Kern-Anwendungen dafür in der Prozessindustrie, in solarthermischen Kraftwerken und Heizkraftwerken.
Die Speicherung der Wärmenergie erfolgt durch sogenannte Phase-Change-Materials (PCM). Das sind Salze, die an ihrem Schmelzpunkt große Mengen Wärme aufnehmen bzw. abgeben können, ohne dabei ihre Temperatur zu verändern. Eine spezielle Carbon-Struktur in der Batterie stellt dabei sicher, dass die Wärmeübertragung bis zu 100mal schneller erfolgt als beim reinen PCM-Material
Das Interview mit Frank Wittchen, Leiter Geschäftsbereich Process Technology der SGL Group, ist in CHEManager 6/2013 erschienen und im vollen Wortlaut nachzulesen unter:
http://www.chemanager-online.com/themen/anlagenbau-komponenten/hightech-material-fuer-energieeffizienz