Keine Angst vor Reach!
19.04.2012 -
Keine Angst vor Reach!
Reach kommt! Wie sich Chemieunternehmen nicht nur strategisch, sondern ganz praktisch auf die Chemikalienverordnung und weitere neue Bestimmungen vorbereiten sollten, zeigte Acadon im Rahmen eines Thementages unter dem Motto “Ready for take off 2007?”. In den Räumen von Microsoft in Neuss informierten kompetente Referenten über mögliche Strategien mittelständischer Unternehmen zur Umsetzung von Reach, über die EU-Verordnung Anti-Terror und über Haftungsrisiken der Geschäftsführer bei IT-Anwendungen.
Reach in die Praxis umsetzen
Robert Späth, Geschäftsführer der CSC Jäklechemie in Nürnberg sowie Schatzmeister und Vizepräsident des „Verband Chemiehandel“ (VCH) berichtete als erster Referent, wie sich Reach in der Praxis auf Chemiehändler und sein Unternehmen auswirke. Als Mittler von Informationen zwischen Herstellern und Importeuren auf der einen und Kunden auf der anderen Seite sei es entscheidend, von allen Kunden die Verwendungs- und Expositionsinformationen zu erhalten und diese in möglichst komprimierter Form an die Lieferanten zu leiten. „Dabei ist es natürlich wünschenswert, dass der Aufwand auf einem geringst möglichen Niveau gehalten und die gesamte Kommunikation elektronisch abgewickelt wird“, sagte Späth. Das Portal, das CSC Jäklechemie sich durch Acadon und weitere Partner errichten lässt, soll auch dazu genutzt werden, um den Kunden eine komfortable Möglichkeit der Dateneingabe zu bieten.
Der Vortrag machte auch deutlich, wie sehr die Thematik Reach verzahnt ist mit anderen Themen wie Dokumentenmanagement und CRM, und alle Unternehmensabteilungen tangiert. Nach Meinung von Robert Späth ließen sich durch Reach aber auch neue Geschäftspotentiale ableiten. Wer die Anforderungen von Reach mit Hilfe einer geeigneten Software gut umsetzen kann, der ist den Mitbewerbern den entscheidenden Schritt voraus.
Hand in Hand mit dem Zoll
Michael Labott von der Format Software Service in Dreieich beschäftigte sich in seinem Referat mit den Themenbereichen Zoll, Atlas und Sanktionslistenkontrolle. Er machte deutlich, dass ein heftiger Paradigmenwechsel bereits in die Praxis umgesetzt sei und es hier nicht mehr um die früher typische und wesentliche Aufgabe des Zolls – der Kontrolle und der Abgabe von Zöllen – gehe.
Der Zoll überwacht heute die internationalen Handelsströme. Der Aspekt der Sicherheit hat vor dem Hintergrund des Terrorismus an Bedeutung gewonnen. „Die Herausforderung für effizient operierende Unternehmen heißt heute, sich dieser Überwachung nicht entgegen zu stellen, sondern auf elegante Art und Weise die geforderten Informationen mit möglichst geringem Aufwand zur Verfügung zu stellen.“, unterstrich Labott.
Juristische Risiken minimieren
Auf großes Teilnehmerinteresse stieß auch das Referat von Dr. Manfred Rack. Der Rechtsanwalt und Notar in Frankfurt am Main, München und Hamburg engagiert sich seit 15 Jahren erfolgreich im Bereich Software. Das Produkt seines Unternehmens stellt sämtliche Haftungsrisiken von Geschäftsführern in den unterschiedlichsten Branchen zusammen und gibt konkrete Handlungsanweisungen, die auch von Nicht-Juristen eindeutig verstanden und umgesetzt werden können. „Die gesetzeskonforme Umsetzung solcher Handlungspflichten versetze gerade auch Chemieunternehmen in die Lage, ohne große und teure Risiken zu operieren und sich selbst im Fall juristischer Angriffe von außen eine starke, quasi unanfechtbare Rechtsgrundlage zu verschaffen“, machte er deutlich. Aus dem ursprünglichen Produkt „Umweltrechtsreport“ ist heute das ausgereifte datenbankgestützte Experten- und Dialogsystem „Recht im Betrieb“ geworden.
Eine spezialisierte Softwareanwendung mit derart viel Know-how aus dem Bereich Recht kann nicht Bestandteil einer klassischen und eher universellen betriebswirtschaftlichen Lösung sein.
Der Konkurrenz voraus sein
„Acadon erwägt daher, eine Schnittstelle zwischen diesem System und der ERP-Software Microsoft Dynamics zu erstellen“, kündigte Rolf D. Vogel, Key Account von Acadon und Mitglied im Strategieteam Chemie & Pharma, an und erntete positives Interesse der Teilnehmer. Abschließend resümierte er, dass vor allem der integrative Charakter der drei angesprochenen Themen das gemeinsame, verbindende Element sei. „Insellösungen sind ebenso wenig Erfolg versprechend, wie starre Softwareprodukte. Flexibilität ist erforderlich, um die zukünftigen Herausforderungen zu meistern und als Chemieunternehmen gegenüber der Konkurrenz die Nase vorn zu haben, denn Reach lebt und alle anderen Aspekte von „Legal Compliance“ auch“, betonte Vogel.