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Innovationszentrum für Applied System Modeling in Kaiserslautern bündelt Ressourcen des Innovationsprozesses

30.01.2014 -

Der traditionelle Weg zu Innovationen führt von Grundlagenforschung über anwendungsorientierte Grundlagenforschung und angewandte Forschung zu Entwicklung & Engineering und endet schließlich mit Prototypenentwicklung & Technologietransfer. Die immer kürzer werdenden Innovationszyklen erfordern, dass diese Entwicklungsstufen nicht nur parallel, sondern auch in neuartigen Kombinationen stattfinden.

Hier setzt das Innovationszentrum für Applied System Modeling in Kaiserslautern an: interdisziplinäre Kompetenzen vernetzen, Ressourcen entlang des Innovationsprozesses bündeln und international verfügbares Wissen stärker verzahnen - mit diesen drei Ansätzen können die aktuellen Herausforderungen der Globalisierung und des Strukturwandels schneller gemeistert werden. Parallel dazu werden die regionalen Strukturen genutzt. Durch den verstärkten Technologietransfer leistet das Innovationszentrum ferner einen Beitrag zu einem globalen Effekt.

2010 gingen das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software-Engineering IESE, das Fraunhofer-Institut für Techno- und Wirtschaftsmathematik ITWM, die Abteilung Materialcharakterisierung und -prüfung des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM sowie die Fachbereiche Informatik und Mathematik der Technischen Universität Kaiserslautern im Rahmen des Innovationszentrums eine fruchtbare Kooperation ein. Seitdem findet ein reger Austausch zwischen Informatikern, Mathematikern und Ingenieuren der TU Kaiserslautern sowie der beteiligten Fraunhofer-Institute statt.
Wissenschaftliche Ergebnisse der TU Kaiserslautern in Form von Veröffentlichungen, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen werden in Kooperation mit Wissenschaftlern der Fraunhofer-Institute gemeinsam zur wirtschaftlichen Umsetzbarkeit weiterentwickelt. Hierbei liegt ein Fokus auf Simulationstechnologien: Diese werden sowohl in der Informatik als auch in der Mathematik erforscht, um Systemaspekte zu evaluieren, die man an realen Systemen nicht oder nur mit hohem Aufwand untersuchen kann. Zum Beispiel wurde eine Simulationsumgebung entwickelt, die die Kommunikationsnetzwerke so genannter „eingebetteter" Systeme vollständig nachbildet. So kann man in Zukunft Flugzeuge und Kraftfahrzeuge sicher testen und Designentscheidungen frühzeitig anhand von Fakten validieren. Es wurden auch Methoden zur Modellierung von faserverstärkten Kunststoffen entwickelt, die es ermöglichen, Eigenschaften, die man nur schwierig messen kann, mithilfe von Simulationen zu ermitteln. Umgesetzt werden diese wirtschaftsreifen Ergebnisse über Ausgründungen oder Transferprojekte mit unterschiedlichen Wirtschaftspartnern.

Dass dieses neue, parallele Innovationsmodell erfolgreich ist und weitreichende Auswirkungen hat, lässt sich daran erkennen, dass das Innovationszentrum für Applied System Modeling in Kaiserslautern seine Transferziele nicht nur erfüllt, sondern sogar übererfüllt hat, und dass eine Evaluierung des Zentrums durch ein internationales Expertengremium sehr positiv ausfiel. Darüber hinaus wurde das Konzept inzwischen sogar als Modell für die Standortpolitik der Fraunhofer-Gesellschaft übernommen.

Die Fraunhofer-Gesellschaft sowie das Land Rheinland-Pfalz werden dieses erfolgreiche Modell weiter fördern. Der Wissenschaftsstandort Kaiserslautern hat mit dem Innovationszentrum Applied System Modeling seine Schlagkraft eindeutig gestärkt und wird das Modell der Integration von grundlagenorientierter und angewandter Forschung in den kommenden Jahren durch noch stärkere Einbeziehung der Wirtschaft sowie Ausweitung auf zusätzliche Kompetenzthemen am Standort weiter ausbauen.

Das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern gehört zu den weltweit führenden Forschungseinrichtungen auf dem Gebiet der Software- und Systementwicklungsmethoden. Die Produkte seiner Kooperationspartner werden wesentlich durch Software bestimmt. Die Spanne reicht von Automobil- und Transportsystemen über Automatisierung und Anlagenbau, Informationssysteme, Gesundheitswesen und Medizintechnik bis hin zu Softwaresystemen für den öffentlichen Sektor. Die Lösungen sind flexibel skalierbar. Damit ist das Institut der kompetente Technologiepartner für Firmen jeder Größe - vom Kleinunternehmen bis zum Großkonzern. Unter der Leitung von Prof. Dieter Rombach und Prof. Peter Liggesmeyer trägt das Institut seit über 15 Jahren maßgeblich zur Stärkung des aufstrebenden IT-Standorts Kaiserslautern bei und engagiert sich für richtungweisende Schlüsseltechnologien von morgen.

 

Kontakt

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