Nachhaltigere Basis-Chemikalien von Lanxess
Erweitertes Produkt-Portfolio für Polyole und Oxidationsprodukte
Sieben der neun Produkte, darunter die Chemikalien Trimethylolpropan (TMP), Adipinsäure (ADA), 1,6-Hexandiol (HDO) und Phthalsäureanhydrid (PSA), haben die Lanxess-interne Scopeblue-Zertifizierung bereits erfolgreich abgeschlossen. Die verbleibenden sollen zeitnah folgen.
„Damit können wir als einer der ersten Hersteller unseren Kunden künftig die Wahl zwischen herkömmlichen Produkten und solchen mit verbesserter CO2-Bilanz anbieten“, sagt Stephan Deutsch, Leiter der Business Line POP bei Lanxess. Nachhaltigkeit sei für die Chemieindustrie inzwischen weit mehr als ein Selbstzweck. „Rund 50 Prozent unserer Kunden haben sich ähnlich wie Lanxess feste Klimaziele für die kommenden Jahre gesetzt“, so Deutsch weiter. „Daher sind wir sicher, dass uns Scopeblue wichtige Chancen in den Märkten eröffnen wird.“
Mit dem Markenlabel Scopeblue kennzeichnet Lanxess Produkte, die entweder zu mehr als 50 % auf nachhaltigen Rohstoffen basieren oder deren CO2-Fußabdruck weniger als halb so groß ist wie der ihrer konventionellen Pendants. Um die Verwendung von nachhaltigen Rohstoffen entlang der gesamten Wertschöpfungskette nachzuweisen, hat das Unternehmen seine Produktionsanlagen in Krefeld-Uerdingen durch den TÜV Nord nach dem international anerkannten Nachhaltigkeitsstandard ISCC PLUS zertifizieren lassen.
Nachhaltig und leistungsstark
Das neue, nachhaltige TMP Scopeblue besteht zu rund 54% aus n-Butyraldehyd, das aus Biogas hergestellt wird, und bietet die gleichen Eigenschaften wie die herkömmliche Variante. „Die erste Charge TMP Scopeblue haben wir bereits für einen unserer größten Kunden produziert. Aktuell sind wir in Gesprächen mit weiteren Interessenten“, berichtet Dr. Maria Guixà, globale Marketing-Leiterin TCM (Trimethylolpropan, Calcium Formiat und Maleinsäureanhydrid) bei Lanxess. „Da unser Produkt ein sehr breites Anwendungsportfolio hat, sehen wir hier großes Potenzial. Unter anderem wird TMP für die Herstellung von Lacken, Harzen, UV-härtenden Beschichtungen sowie für Polyurethan-Anwendungen eingesetzt.“
Wettbewerbsvorteil
Die Scopeblue-Varianten der Adipinsäure und des 1,6-Hexandiols werden zum Beispiel aus bio-basiertem oder bio-zirkulärem Cyclohexan hergestellt. Sie haben dadurch eine deutlich verbesserte CO2-Bilanz gegenüber den konventionell hergestellten Produkten. „Bereits in 2021 konnten wir erstmals einen zertifizierten CO2-Fußabdruck für unser Portfolio anbieten und durch diese Transparenz einen Mehrwert für unsere Kunden generieren“, sagt David Berhorst, Marketing-Leiter AHP (Adipinsäure, 1,6-Hexandiol, Phthalsäureanhydrid) bei Lanxess. Dank der beiden Lachgasreduktionsanlagen im Adipinsäurebetrieb, die das im Produktionsprozess entstehende Lachgas zersetzen, konnte Lanxess diese Basischemikalien auch schon bisher mit signifikant niedrigeren Emissionen als im Markt üblich herstellen. „Der Einsatz von biobasierten Rohstoffen ermöglicht es uns nun, Kundenwünsche hinsichtlich nachhaltigeren oder sogar CO2-neutralen Produkten noch besser zu unterstützen“, erläutert Berhorst.
Neue Chancen nutzen
Rohstoffe bieten den größten Hebel, um den CO2-Fußabdruck der POP-Produkte weiter zu verbessern. Das betont auch Eric Hendricks, Sustainability-Manager der Business Line POP. Das Unternehmen arbeitet daher daran, weitere Rohstoffe durch „grüne“ Varianten zu ersetzen. „Noch gibt es nicht für alles eine Alternative“, so Hendricks. „Wir arbeiten hier mit Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette an Lösungen, um uns auch auf der Angebotsseite klar und frühzeitig zu positionieren.“
Die Hauptnachfrage für die nachhaltigen POP-Produkte kommt aktuell aus Europa. Aber auch auf dem asiatischen und amerikanischen Markt sieht Lanxess Potenzial – denn die dortigen Mitbewerber haben derzeit noch keine grünen Alternativen im Portfolio. „Wir wollen auf jeden Fall ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit sein“, fasst Deutsch zusammen. „Der Markt wird in den kommenden Jahren immer mehr nach innovativen, nachhaltigen Produkten verlangen. Und wenn wir mit unseren Produkten, die ganz am Anfang der Wertschöpfungskette stehen, die passende Grundlage dafür schaffen, bieten sich viele neue Chancen für unser Geschäft.“
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