#achema - Mit dem Power-to-Liquid-Konzept hat das Start-up Sunfire dem Klimawandel den Kampf angesagt. Angelehnt an natürliche Kreislaufprozesse realisiert die Firma mit einem Carbon Capture and Use-Konzept die Umsetzung von CO₂ zu einem Erdölersatzprodukt. So können die Dresdener Innovationsträger den Klimakiller CO₂ als Kohlenstoffquelle nutzen, um ihn mit H₂O zu CH₂ umzusetzen. Das eigentlich lange bekannte Prinzip wurde nun zu einem wirtschaftlichen Verfahren weiterentwickelt das Kraftstoffpreise von 1 EUR/l anvisiert.

Die Vorteile des neuen Verfahrens kennen dabei kaum noch Grenzen. Nicht nur werden 3,2 t CO₂ pro Tonne Rohöl umgesetzt, zusätzlich wird auch das CO₂ aus der Erdölsubsitution eingespart. Auch bei der Suche nach einem Speichermedium für erneuerbare Energie kann das Verfahren im Zuge der Energiewende seine Anwendung finden. Zusätzlich kann dank der Nähe zu fossilem Rohöl die bereits bestehende Infrastruktur weiter verwendet werden und auch der Einsatz in der Polymerproduktion ist vorgesehen.

Dazu wird ein Elektrolyseverfahren [1] unter der Nutzung erneuerbarer Energien angewendet, welches dank des mit Prozesswärme erzeugten Dampfes auf Wirkungsgrade von über 90% kommt.

Nach der Water-Gas-Shift-Reaktion [2] wird im letzten Verfahrensschritt [3] das wertvolle Rohöl in der Frischer-Tropsch-Synthese erzeugt. Vor allem die Reinheit des erzeugten Produkts bietet zusätzliche Vorteile.

Eine erste Pilotanlage wurde im November 2014 in Betrieb genommen und kann dank guter Skalierbarkeit bis zu 6 Barrel (954 l) am Tag produzieren. Damit beweist die Firma, dass das innovative Verfahren tatsächlich funktioniert. Schon bald soll der Prozess mit ihren großen Kooperationspartnern aus u.a. dem Anlagenbau, Ölwirtschaft im großen Stil umgesetzt werden.

Zu finden ist die Firma auf der Achema unter Forschung und Innovation auf dem Stand des BMBF. Dieses hat die Firma mit etwa 6,4 Mio. € gefördert und damit die bisherigen Entwicklungen möglich gemacht.

Achema 2015: Halle 9.2, Stand E46