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Ansiedlung stärkt Chemiepark Marl bei Ausbau seines Wasserstoff-Hubs

04.03.2025 - Greenlyte Carbon Technologies plant im Chemiepark Marl den Bau einer Anlage zur CO2-neutralen Produktion von eMethanol aus der Luft. Dafür hat das Essener Start-Up jetzt die Zusage einer mehrstelligen Millionen-Euro-Finanzierung im Rahmen des Programms „Produktives.NRW“ erhalten, das von Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union kofinanziert wird.

Das Gesamtinvestment für die Anlage liegt bei rund 25 Mio. EUR. Der Chemiepark Marl stellt circa 3000 m2 Fläche sowie die Infrastruktur-Anbindung zur Verfügung. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für Ende 2026 geplant.

„Die Produktionsanlage von Greenlyte ist für den Chemiepark Marl ein willkommener weiterer Schritt auf dem Weg, seinen Wasserstoffhub weiter auszubauen“, sagt Thomas Basten, Leiter des Evonik-Standorts. Florian Hildebrand, CEO von Greenlyte, ergänzt: „Wir sind froh, mit dem Chemiepark Marl nicht nur einen Ort für den Bau unserer Produktionsanlage gefunden zu haben, sondern ein innovatives und inspirierendes Umfeld, in dem die Transformation der Chemieindustrie konkret wird.“ Die Ansiedlung ist der Startpunkt für beide Seiten, um weitere Kooperationsmöglichkeiten auszuloten.

Greenlyte nutzt bei der Produktion seine proprietäre Direct-Air-Capture-Technologie: Mit deren Hilfe sollen pro Jahr bis zu 1.400 t Kohlendioxid (CO₂) aus der Umgebungsluft abgeschieden werden. In einem integrierten Prozess entstehen zusätzlich circa 200 t grüner Wasserstoff (H₂). In einem Folgeschritt werden die im Prozess entstehenden Moleküle – grüner Wasserstoff und grünes Kohlendioxid - zu bis zu 1.000 t grünem eMethanol pro Jahr synthetisiert. Methanol ist ein wesentlicher Basis-Rohstoff für viele chemische Betriebe am Standort.

Die Ansiedlung von Greenlyte reiht sich ein in verschiedene nachhaltige Wasserstoff-Aktivitäten im Chemiepark Marl. Als Teil der Initiative GET H2 setzt sich Evonik mit zahlreichen weiteren Unternehmen für den Aufbau der ersten öffentlich zugänglichen Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland ein. Dazu gehört die Umstellung einer Erdgasleitung von Marl nach Legden und der Neubau eines weiterführenden Abschnittes nach Scholven.

Zudem ist der Standort Heimat verschiedener innovativer Technologien: So nutzt das Forschungsprojekt Rheticus von Evonik in einer künstlichen Photosynthese Wasserstoff, um in einer Pilotanlage aus CO2 mit Hilfe von Bakterien Spezialchemikalien zu produzieren. Überdies investiert Evonik einen niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag in den Bau einer Pilotanlage zur Produktion der eigenen Anionen-Austausch-Membran Duraion. Sie ist ein zentraler Bestandteil in der AEM-Wasserelektrolyse und hat das Potenzial, die kostengünstige Produktion von grünem Wasserstoff zu ermöglichen.

Wasserstoff hat eine lange Geschichte im Chemiepark Marl: Seit 85 Jahren spielt er eine wichtige Rolle in der Produktion. Etwa 25.000 m3 werden hier pro Stunde verarbeitet. Das umfassende Know-how im Umgang mit Wasserstoff zeichnet den Standort aus und soll nun für eine CO2-ärmere Zukunft genutzt werden.

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