Bayer erwirbt Camelina-Assets von Smart Earth Camelina
Bayer hat die Camelina-Assets des kanadischen Unternehmens Smart Earth Camelina Corp erworben. Die Vereinbarung beinhaltet das Keimplasma der Ölpflanze Camelina – auch Leindotter genannt – sowie das dazugehörige geistige Eigentum. Damit stärkt Bayer seine globale Führungsposition bei biomassebasierten Rohstoffen. Die Übernahme unterstreicht zudem das Ziel des Unternehmens, die Dekarbonisierung des Transportsektors zu unterstützen. Grundlage dafür sind die Entwicklung von regenerativen Agrarlösungen und die Entwicklung innovativer Ölsaaten. Diese Pflanzen können als Zwischenfrüchte angebaut werden und dienen mit ihrem Öl als Basis für erneuerbaren Diesel und nachhaltigen Flugtreibstoff (Sustainable Aviation Fuel, SAF). Schätzungen zufolge wird der Bedarf an Biokraftstoffen bis zum Jahr 2040 von 53 Mrd. l auf 151 Mrd. l steigen.
Camelina ist eine neuartige Ölsaat mit einer niedrigen CO2-Intensität. Sie kann sowohl im Frühjahr, als auch im Winter angebaut und für die Produktion erneuerbarer Kraftstoffe verwendet werden. Mit seiner Expertise im Bereich Ölsaaten, beabsichtigt Bayer, diese Nutzpflanze weiterzuentwickeln.
„Wir wollen Landwirte dabei unterstützen, die wachsende Nachfrage nach CO2-armen, biomassebasierten Rohstoffen zu decken. Dazu investieren wir in neuartige Ölsaaten wie Camelina, die die ökologischen Vorteile von Zwischenfrüchten bieten und gleichzeitig als Rohstoff für Biokraftstoffe dienen“, sagt Frank Terhorst, Leiter Strategie & Nachhaltigkeit bei der Bayer-Division Crop Science. „Bayer baut damit seine Vorreiterrolle bei alternativen, biomassebasierten Rohstoffen und regenerativen Anbausystemen weiter aus.“
Biokraftstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Verkehrssektors, da die Elektrifizierung nicht bei allen Verkehrsmitteln sinnvoll ist, etwa bei Flugzeugen oder Schiffen. Diese Kraftstoffe können aus verschiedenen erneuerbaren organischen Rohstoffen hergestellt werden. Dazu gehören zum Beispiel Mais, Soja, Raps oder eben neuartige Ölsaaten wie Camelina oder CoverCress. Sie haben eine geringere CO2-Intensität als fossile Brennstoffe und können daher im Vergleich dazu die Treibhausgasemissionen erheblich reduzieren. Damit spielen sie eine Schlüsselrolle bei der Eindämmung des Klimawandels. Darüber hinaus eröffnen sie Landwirten durch den Anbau von Rohstoffen auf Biomassebasis neue Einnahmequellen.
„Mit dem Camelina-Keimplasma von Smart Earth Camelina sind wir in der Lage, Landwirten eine profitable Zwischenfrucht-Option anzubieten,“ ergänzt Jennifer Ozimkiewicz, Leiterin Soja & Biokraftstoffe bei der Bayer-Division Crop Science. „Camelina ist eine Pflanze mit kurzer Anbausaison, die widerstandsfähig gegenüber Dürren ist. Sie bietet Landwirten eine Alternative für Grenzstandorte, also für Flächen, auf denen sich nur schwierig gewinnbringend wirtschaften lässt. Zudem kann sie zwischen anderen Nutzpflanzen angebaut werden.“
„Wir sind seit über 20 Jahren führend in der Entwicklung von Camelina. Diese Pflanze steht nun kurz davor, eine weitere wichtige Ölsaatkultur zu werden“, erklärt Jack Grushcow, Präsident und CEO von Smarth Earth Carmelina. „Wir sind überzeugt, dass Bayer der ideale Partner ist, um die Camelina-Produktion zu skalieren und so bedeutende Fortschritte in der nachhaltigen Landwirtschaft zu ermöglichen. Die globalen CO2-Emissionen können damit deutlich reduziert werden.“
Als Teil der Bayer-Strategie für Biokraftstoffe ergänzt die Camelina-Akquisition die seit mehreren Jahren bestehende Zusammenarbeit mit CoverCress sowie die kürzlich angekündigte Einführung von Winterraps in den USA als Biomasse-Rohstoff. Bayer plant den Launch der hybriden Winterrapssorte TruFlex in den USA für das Jahr 2027.