Bayer und Eon kooperieren für CO2-neutrale Energieversorgung
Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität des Bayer-Standorts Bergkamen bis 2030
„Für uns ist die zusätzliche Versorgung mit Dampf aus dem Biomassekraftwerk ein wichtiger Baustein, um das Ziel der Klimaneutralität unseres Standorts bis zum Jahr 2030 zu erreichen. Damit wird auch unsere Versorgungssicherheit gestärkt", sagt Dieter Heinz, Leiter Supply Center Bergkamen. Bayer hat sich konzernweit das Ziel der Klimaneutralität bis 2030 gesetzt. Die Kooperation entlaste dabei das unternehmenseigene Kraftwerk, das weiterhin für die Hauptversorgung des Standortes mit Dampf sorge.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit Bayer den Weg zu einem klimaneutralen Standort zu gestalten und als verlässlicher Partner zur Dekarbonisierung der Energieversorgung in Bergkamen beizutragen. Durch den erfolgreichen Vertragsabschluss sichern wir die Dampfversorgung des Standortes und zeigen, dass sich Investitionen in nachhaltige Energien lohnen", erläutert Patrick Schneckenburger, Geschäftsführer der Eon Energy Solutions.
Das Biomasseheizkraftwerk Bergkamen erzeugt aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz CO2-neutral Energie in Form von Wärme und Strom. Die Wärme wird als Fernwärme zu Verbrauchern in der Nähe geliefert und der Strom ins Netz der Gemeinschaftsstadtwerke GmbH Kamen, Bönen, Bergkamen (GSW) eingespeist. Der „grüne" Dampf wird künftig aus der bestehenden Dampfturbine ausgekoppelt und über eine neue Leitung dem Industriepark zur Verfügung gestellt.
Im Biomasseheizkraftwerk wird altes, recyceltes Holz umweltfreundlich entsorgt und zur Produktion CO2-neutraler, grüner Energie genutzt. Moderne Feuerungstechnik (Wirbelschichtfeuerungsanlage) und Filtertechniken gewährleisten eine regionale und umweltfreundliche Energieproduktion. Insgesamt werden so jedes Jahr circa 67.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu einer konventionellen Erzeugung eingespart.
Die erste Dampf-Lieferung von Eon an Bayer ist für das dritte Quartal 2024 geplant. Bayer wird dabei Eon spezielles, demineralisiertes, Wasser zur Verfügung stellen, welches nach behördlichen Vorgaben zur Erzeugung von Dampf für dessen Einsatz in der pharmazeutischen Wirkstoffproduktion zu verwenden ist. Dafür wird im Vorfeld eine gesonderte Leitung vom Bayer-eigenen Kraftwerk zum Biomasseheizkraftwerk von Eon verlegt werden. Der Dampf selbst wird dann über eine ebenfalls neu zu errichtende Rohrtrasse auf einer Stahltrassenkonstruktion in das Dampfnetz von Bayer eingespeist werden. Die Liefermenge soll dann zwischen sechs und 18 Tonnen pro Stunde betragen.
Bayer wird damit 20 seines gesamten Dampfbedarfs am Standort Bergkamen decken können. Dampf dient dem Produktionsstandort als Energieträger und wird vor allem für die Wärmegewinnung eingesetzt. Mit dem von Eon gelieferten „grünen" Dampf spart Bayer rund 12.500 t CO2 einschließlich weiterer klimaschädlicher Gase pro Jahr ein. Dies entspricht einer Reduzierung der gesamten Emissionen an CO2 und weiterer Klima-Gase des Bergkamener Bayer-Standorts um circa 15%.