BASF-Jahresauftakt besser als erwartet
Markus Kamieth übernimmt Vorstandsvorsitz von Martin Brudermüller
Mit einem soliden Auftakt ist BASF in das Jahr 2024 gestartet. Zahlen zum ersten Quartal 2024 legte das Unternehmen heute am Tag der Hauptversammlung vor, die im Mannheimer Congress Center Rosengarten stattfindet. Für die Veranstaltung geht BASF in diesem Jahr von einer ähnlichen Präsenz wie 2023 aus. Rund 5.000 Aktionärinnen und Aktionäre sowie Aktionärsvertreter werden erwartet.
Der Umsatz lag im ersten Quartal 2024 mit 17,6 Mrd. EUR um 2,4 Mrd. EUR unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang waren deutlich gesunkene Preise infolge niedrigerer Rohstoff- und Energiepreise in nahezu allen Segmenten sowie niedrigere Preise bei Edelmetallen im Segment Surface Technologies. Negative Währungseffekte trugen in allen Segmenten zum Umsatzrückgang bei. Deutliche Absatzsteigerungen in den Segmenten Chemicals, Materials, Nutrition & Care und Industrial Solutions beeinflussten den Umsatz positiv. Niedrigere Mengen bei Agricultural Solutions und Surface Technologies wurden dadurch überkompensiert.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) lag mit 2,7 Mrd. EUR um 5,7% über dem von Analysten im Durchschnitt erwarteten Ergebnis. Im Vergleich zum ersten Quartal 2023 ging das EBITDA vor Sondereinflüssen um 153 Millionen EUR oder 5,3% zurück. Die Segmente Nutrition & Care, Materials, Industrial Solutions und Chemicals steigerten das EBITDA vor Sondereinflüssen zum Teil deutlich, hauptsächlich infolge reduzierter Fixkosten sowie vorwiegend mengenbedingt höherer Deckungsbeiträge. Trotz dieser Ergebnissteigerungen ging das EBITDA vor Sondereinflüssen der BASF-Gruppe leicht zurück, insbesondere durch den deutlichen Ergebnisrückgang von Sonstige, der vor allem auf höhere Bonusrückstellungen zurückzuführen war. Auch Agricultural Solutions und Surface Technologies verzeichneten ein geringeres EBITDA vor Sondereinflüssen als im ersten Quartal 2023.
Das EBITDA betrug 2,7 Mrd. EUR nach 2,8 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 15,4% nach 14,3% im Vorjahresquartal. Das EBIT lag mit 1,7 Mrd. EUR um 177 Millionen EUR unter dem Wert des Vorjahresquartals. Die Abschreibungen betrugen 965 Millionen EUR (Vorjahresquartal: 944 Millionen EUR).
Das Ergebnis nach Steuern verringerte sich gegenüber dem ersten Quartal 2023 um 193 Millionen EUR auf 1,4 Mrd. EUR. Nicht beherrschende Anteile lagen mit 43 Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau. Somit belief sich das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen auf 1,4 Mrd. EUR (Vorjahresquartal: 1,6 Mrd. EUR).
Cashflow-Entwicklung im ersten Quartal 2024
Der Cashflow aus betrieblicher Tätigkeit betrug minus 0,5 Mrd. EUR nach minus 1,0 Mrd. EUR im Vorjahresquartal. Die Verbesserung resultierte insbesondere aus einer geringeren Mittelbindung im Nettoumlaufvermögen. Der saisonal durch den geschäftsüblichen Forderungsaufbau bei Agricultural Solutions belastete Free Cashflow verbesserte sich im ersten Quartal 2024 auf minus 1,5 Mrd. EUR nach minus 1,9 Mrd. EUR im Vorjahresquartal.
Dividendenvorschlag für das Geschäftsjahr 2023 von 3,40 EUR je Aktie
Der Hauptversammlung schlagen Vorstand und Aufsichtsrat der BASF wie angekündigt eine Dividende auf dem Niveau des Vorjahres von 3,40 EUR je Aktie vor; dies entspricht einer Ausschüttung von 3,0 Mrd. EUR an die Aktionärinnen und Aktionäre. Auf Basis des Jahresschlusskurses 2023 bietet die Aktie mit diesem Dividendenvorschlag eine hohe Dividendenrendite von 7,0%. BASF gehört dem Aktienindex DivDAX an, der die 15 Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen im DAX 40 enthält.
Die Dividende erhalten alle Aktionärinnen und Aktionäre, die am 25. April 2024, dem Tag der Hauptversammlung, BASF-Aktien halten. Am Ex-Dividende-Tag, das ist der 26. April 2024, wird die BASF-Aktie mit einem Abschlag in Höhe der Dividende von 3,40 EUR gehandelt. Die Auszahlung der Dividende erfolgt am 30. April 2024, vorausgesetzt die Hauptversammlung stimmt dem Dividendenvorschlag zu.
Ausblick 2024 für die BASF-Gruppe
Die im BASF-Bericht 2023 getroffenen Einschätzungen zu den weltweiten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im Jahr 2024 bleiben unverändert:
- Wachstum des Bruttoinlandsprodukts: +2,3%
- Wachstum der Industrieproduktion: +2,2%
- Wachstum der Chemieproduktion: +2,7%
- USD-Wechselkurs von durchschnittlichen 1,10 US-Dollar/EUR
- Ölpreis der Sorte Brent von 80 USD/Barrel im Jahresdurchschnitt
Auch die im BASF-Bericht 2023 veröffentlichte Prognose der BASF-Gruppe für das Geschäftsjahr 2024 bleibt unverändert:
- EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 Mrd. EUR und 8,6 Mrd. EUR
- Free Cashflow zwischen 0,1 Mrd. EUR und 0,6 Mrd. EUR
- CO2-Emissionen zwischen 16,7 Mio. t und 17,7 Mio. t
Die Entwicklung der Weltwirtschaft ist nach wie vor mit Unsicherheit behaftet. Die globale Chemiekonjunktur hat sich im ersten Quartal 2024 leicht erholt. Sie wuchs deutlich stärker als die gesamte Industrieproduktion, weil die Kundenindustrien ihre sehr niedrigen Lagerbestände wieder etwas aufstockten.
Markus Kamieth übernimmt den Vorstandsvorsitz von Martin Brudermüller
Mit Ablauf der heutigen Hauptversammlung 2024 wird Markus Kamieth neuer Vorstandsvorsitzender der BASF. Auf der Hauptversammlung im Mannheimer Congress Center Rosengarten übergab der bisherige Vorstandsvorsitzende Martin Brudermüller seinem Nachfolger ein mit BASF-Logo bedrucktes Rad-Trikot. Kamieth promovierte 1998 an der Universität Essen in Organischer Chemie, begann ein Jahr später seine Karriere im Unternehmen und ist seit 2017 Mitglied des Vorstands der BASF. Brudermüller arbeitete 36 Jahre für das Unternehmen. 2006 wurde er in den Vorstand berufen, 2018 wurde er Vorstandsvorsitzender.