MAN baut effizientes Verfahren zur Produktion von Synthesegas
Die Caphenia-Technologie nutzt Biomethan, CO2, Wasser und nachhaltig erzeugten Strom zur Herstellung von Synthesegas als Ausgangsstoff für erneuerbare Kraftstoffe und viele andere chemische Produkte. Das erzeugte Synthesegas soll zum Beispiel in einem nächsten Schritt zur Herstellung von Sustainable Aviation Fuel (SAF) genutzt werden und damit zur Dekarbonisierung der Luftfahrt beitragen. Dr. Mark Misselhorn, CEO von Caphenia, äußert sich zur Bedeutung der Kooperation: „Mit der Errichtung dieser ersten Anlage im industriellen Maßstab setzen wir einen Meilenstein. Die Partnerschaft mit MAN Energy Solutions ermöglicht es uns, diese skalierbare Technologie zu etablieren, die das Potenzial hat, die Landschaft der erneuerbaren Energien maßgeblich zu prägen. Es ist ein bedeutender Schritt, der zeigt, dass unsere Vision einer nachhaltigen Kraftstoffproduktion in großem Umfang realisierbar ist.“ Norbert Anger, Standortleiter bei MAN Energy Solutions Deggendorf, sagt: „Wir sind stolz, die Reaktortechnologie zu diesem innovativen Projekt beizusteuern und unsere umfangreiche Expertise in der Produktion erneuerbarer Kraftstoffe einbringen zu können. Wir sind überzeugt, dass synthetische Kraftstoffe bei der Dekarbonisierung all jener Sektoren unausweichlich sein werden, für die eine direkte Elektrifizierung z.B. über Batterien nicht in Frage kommt.“
Der von MAN entwickelte Plasma-Boudouard-Reaktor wird im Prozess zuerst das zugeführte Biomethan in Wasserstoff und Kohlenstoff spalten. In einem nächsten Schritt entsteht schließlich unter Zugabe von CO2 und Wasser das Synthesegas. Dabei kann der Reaktor 150 kg Synthesegas pro Stunde erzeugen. In einem anschließenden Fischer-Tropsch-Verfahren kann dann das Synthesegas in Sustainable Aviation Fuel umgewandelt werden. Dieser Power-and-Biogas-to-Liquid-(PBtL-)Prozess der Caphneia-Technologie benötigt nur ein Sechstel des Stroms konventioneller Verfahren zur Produktion von Synthesegas. Dies ermöglicht eine CO2-Reduktion der Endprodukte von bis zu 92 %. Dank dieser Effizienz können die erzeugten Kraftstoffe zu wettbewerbsfähigen Preisen angeboten werden. Die Inbetriebnahme von „Germany I” ist für 2024 geplant. In diesem Zusammenhang hebt Dr. Christian Schuhbauer, Head of New Technologies bei MAN Energy Solutions Deggendorf, die Bedeutung der Verfahrenstechnologie für die Luftfahrt hervor: „Synthetische Kraftstoffe sind von entscheidender Bedeutung für die Weltwirtschaft, und unter anderem die Dekarbonisierung des Luftverkehrs kann nur mithilfe dieser Kraftstoffe gelingen. Hierzu hat das Unternehmen ein effizientes Verfahren zur Erzeugung von Sustainable Aviation Fuel entwickelt.