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UPM und Vaude entwickeln Outdoorbekleidung aus biobasiertem Material

20.06.2023 - Die Partnerschaft soll Modemarken inspirieren, sich von fossilen Materialien zu verabschieden und den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit in der Branche beschleunigen. Gemeinsam entwickelt man eine Fleecejacke aus biobasiertem Polyester aus Waldbiomasse.

UPM Biochemicals und Vaude werden Oberbekleidung aus biobasierten Chemikalien herstellen und aufzeigen, dass die Textilindustrie schon heute auf erneuerbare Materialien umsteigen kann.

Die Textil- und Schuhindustrie steht vor der großen Herausforderung nachhaltigere Lösungen für die erdölbasierte Polyester- und Polyurethanproduktion zu finden. Derzeit werden etwa 60% aller in der Modeindustrie verwendeten Materialien aus fossilen Polymeren hergestellt. Deswegen entwickelt UPM mit starken Partnern neue, klimaneutrale Materialien, die aus nachhaltig gewonnener Waldbiomasse hergestellt werden.

In enger Zusammenarbeit werden UPM und Vaude nun die erste Fleecejacke aus holzbasiertem Polyester herstellen. Ein kleiner Schritt mit großer Wirkung, um die Lücke zwischen recycelten Fasern und nachhaltigen neu zugeführten Fasern zu schließen und Performance-Mode jenseits von Fossilien zu entwickeln.

Das zur Herstellung von Polyester verwendete Harz enthält 30% Monoethylenglykol (MEG), das traditionell aus Erdöl gewonnen wird. Im Verfahren von UPM und Vaude wird dieser Bestandteil nun vollständig durch ein neues Bio-Monoethylenglykol (BioMEG), BioPura von UPM, ersetzt. BioPura ist eine „Drop-in"-Lösung: Es kann problemlos in die bestehende Polyesterherstellung integriert werden, da es molekular identisch zu seinem fossilbasierten Gegenstück ist.

Partnerschaften entlang der gesamten Wertschöpfungskette sind eine Voraussetzung für die Förderung nachhaltiger Innovationen in verschiedenen Branchen. Im Rahmen des Verfahrens wird Indorama Ventures an seinem deutschen Standort in Guben ein Polyestergarn polymerisieren und spinnen, das UPMs BioPura BioMEG enthält. In einem zweiten Schritt wird Pontetorto, ein führender Textilhersteller mit Sitz in Prato, Italien, dieses Garn dann zu einem neuartigen, biobasierten Polyestergewebe verarbeiten, das Vaude für die Herstellung des Kleidungsstücks verwenden wird.

„Diese Partnerschaft zeigt, dass transformative Schritte in der chemischen Industrie hin zu erneuerbaren Materialien jetzt möglich sind", sagt Michael Duetsch, Vice President Biochemicals bei UPM.

„Wir stellen mit VAUDE einen Prototyp für eine Welt jenseits der Fossilien her und beweisen, dass die nächste Stufe nachhaltiger Textilien bereits jetzt möglich ist. Vaude ist ein Beispiel für die Abkehr von Textilien auf Erdölbasis und die Reduzierung von Emissionen, dem die gesamte Branche folgen muss."

Polyester ist die weltweit am häufigsten verwendete Textilfaser, doch nur 14,8 % des Materials wird derzeit aus recycelten Rohstoffen wie PET-Flaschen gewonnen. Und sogar weniger als ein Prozent des zur Herstellung von Kleidung verwendeten Materials wird zu neuer Kleidung recycelt. Die Wahl eines nachhaltigen Rohstoffs ist deshalb eine große Chance.

„Nachhaltigkeit und Langlebigkeit der Produkte gehen Hand in Hand: Vaude-Produkte zeichnen sich durch ein zeitloses Design, robuste Materialien und einfache Reparierbarkeit aus. Wirklich nachhaltig wird ein Produkt aber erst dann, wenn es möglichst lange genutzt wird", so René Bethmann, Senior Innovation Manager bei Vaude.

„Durch die Integration der biobasierten Materialien von UPM können wir die Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft weiter erforschen und nutzen. Das bedeutet, weniger zu verbrauchen, Grundstoffe aus möglichst erneuerbaren Quellen zu beziehen und sicherzustellen, dass das Produkt nach seiner Nutzungsdauer in der Wertschöpfungskette verbleiben kann."

UPM BioPura wird in Leuna produziert, wo UPM 750 Mio. EUR in den Bau der weltweit ersten Bioraffinerie im Industriemaßstab investiert hat. Dort wird nachhaltig gewonnene, zertifizierte Biomasse in Biochemikalien der nächsten Generation umgewandelt, die in einer Vielzahl von Branchen den Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Materialien ermöglichen. Die Bioraffinerie soll insgesamt 220 000 t pro Jahr produzieren und bis Ende 2023 in Betrieb gehen.

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