In-Time Transport investiert in Standortausbau
16.05.2023 - Der Logistikdienstleister In-Time Transport hat einen knapp 10.000 m² großen Anbau im Gewerbegebiet Trelder Berg fertiggestellt. In die Vergrößerung des Buchholzer Standorts investierte das Unternehmen rund 12 Mio. EUR.
Mit dem neuen Warehouse und Bürotrakt verlängerte das Unternehmen die bisher bestehende Logistikhalle um 130 m. In Buchholz werden Lager- und Logistikleistungen auf jetzt insgesamt 30.000 m² angeboten, davon dienen 10.000 m² als Logistiklager für Gefahrstoffe. Für Lebensmittel, Pharma- und Medizinprodukte sowie Gefahrgüter stehen 55.000 Palettenstellplätze zur Verfügung. An 37 Rampen be- und entladen die Logistiker jeden Tag über 60 eigene Fahrzeuge. 130 Mitarbeitende setzten sich für eine reibungslos funktionierende Lieferkette ein.
Der Erweiterungsbau war nötig geworden, da die bisherigen Flächen schnell ausgelastet waren. Dabei hatte das Unternehmen seinen Hauptsitz erst 2019 vom 30 km entfernten Ort Stelle nach Buchholz verlegt und damals 22.000 m² moderne Logistikflächen errichtet. „Die Nachfrage ist in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Als sich in der Corona-Zeit zeigte, dass auf weltweite Lieferketten wenig Verlass war, wollten Industrie und Handel auf Nummer sicher gehen und buchten verstärkt Flächen für die Vorratshaltung hinzu“, sagt In-Time Geschäftsführer Christoph Gienow. „Mit unserem Erweiterungsbau reagieren wir darauf und schaffen so optimale Bedingungen für die Warenlagerung und Distribution.“
Energieeffizienter Neubau
Wer von außen das In-Time-Logistikgelände betrachtet, sieht vor allem eines: riesige bunte Hallen. Die knapp 14 m hohen Gebäude von In-Time zeichnen sich durch eine attraktive Fassadengestaltung mit tausenden farblich abgestimmten Paneelen in Grün, Türkis, Blau und Magenta-Rot aus – gemäß dem Motto des Unternehmens „Logistik ist bunt“. Geschäftsführer Gienow: „Die Außendarstellung ist aber nur ein Aspekt. Uns ist vor allem eine nachhaltige Bauweise wichtig. Das haben wir in Buchholz bei allen Gebäuden von Anfang an realisiert. Auch unser Erweiterungsbau erfüllt mit dem EE-40-Standard die Anforderungen der aktuell höchsten Energieeffizienzklasse – mehr geht zurzeit nicht.“
So wurde das Gebäude extra doppelt gedämmt und – wie schon die bestehenden Hallen – mit einer Fotovoltaik-Anlage versehen. Diese hat eine Leistung von 750 kW, zusammen mit der bisherigen Anlage versorgt sich das Unternehmen nun selbst mit 1.500 kW umweltfreundlichem Sonnenstrom für den Eigenbedarf. Das unbebaute Unternehmensgelände wird renaturiert, die 1.200 m² große Biotop-Fläche kann rund 200 m³ Niederschlag auffangen.
Neue Technik im Gefahrstofflager
Zwei Lagerabschnitte à 1.500 m2 für Gefahrstoffe wurden jetzt mit der neuen Löschtechnik ausgestattet. Dank der neuen CO2-Löschanlage können nun auch Gefahrstoffe der Lagerklassen LGK 3 und LGK 10 eingelagert werden, außerdem Aerosole der LGK 2B und 4.1B. Dafür stehen zweimal 1.500 m2 mit insgesamt 7.500 Palettenstellplätzen zur Verfügung. Die Investitionskosten für die neue Löschanlage belaufen sich auf rund 2 Mio. EUR. Anfang April wurde sie gemäß Bundes-Immissionsschutzgesetz genehmigt.
Gefahrstofflogistik aus der Metropolregion Hamburg
Auf der insgesamt 10.000 m2 umfassenden Fläche für Gefahrstoffe werden in vier Gefahrstoffzellen insbesondere Desinfektionsmittel, Farben, Lacke, ätherische Öle und andere brennbare Flüssigkeiten sowie petrochemische Produkte und chemische Gase sicher gelagert. Anwendung finden diese Stoffe in der chemischen Industrie, der Pharma-, Agro- und Biotechnologie-Branche, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der Kunststofferzeugung und der Kosmetikproduktion. Die Kunden kommen vor allem aus Norddeutschland, sie nutzen das Lager für den Umschlag innerhalb Europas und weltweit.
Spezialtechnik für 11.000 t Gefahrstoffe
Die beiden Hallenabschnitte mit der neuen CO2-Löschanlage dienen hauptsächlich der Lagerung von Produkten der LGK 3 („entzündbare Flüssigkeiten“) und LGK 10 („brennbare Flüssigkeiten, die keiner der vorgenannten LGK [1–9A] zuzuordnen sind“), zudem finden sich hier Aerosole der LGK 2B und 4.1B. Um Produkte dieser LGK lagern zu dürfen, ist eine CO2-Löschanlage Pflicht. In den anderen Lagerbereichen kommen Regal- und Deckensprinkleranlagen zum Einsatz.
Darüber hinaus ist das gesamte Gefahrstofflager mit Spezialböden für Leckagen- und Löschwasserrückhaltung, Schieberegelern zum Schutz des Grundwassers und der Kanalisation, automatischen Toren und State-of-the-Art Sicherheitstechnik ausgestattet. Alarmanlagen lösen im Brandfall hör- und sichtbare Warnsignale aus. Das ist insbesondere für die beiden Lagerabschnitte wichtig, die mit CO2 geflutet werden: Im Brandfall schließen die Tore nach kurzer Zeit automatisch, CO2 tritt aus, verdrängt den Sauerstoff, das Feuer erstickt. Zugeleitet wird das Kohlenstoffdioxid aus einem außerhalb der Halle aufgestellten CO2-Tank. Dieser ist auf einer eichfähigen elektronischen Wiegeeinrichtung montiert, die sofort anzeigt, wenn Löschmittel entweicht.
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