Bilfinger steigert Auftragseingang und Umsatz
Zum Auftragseingang in Höhe von 1.385 Mio. EUR (2022: 1.117 Mio. EUR) trugen positive Effekte unter anderem aus neuen Großaufträgen, inflationsbezogenen Preisanpassungen und höheren Umsatzerwartungen bei Rahmenverträgen bei. Der Umsatzanstieg auf 1.053 Mio. EUR (2022: 961 Mio. EUR) wurde von allen Segmenten getragen und war teilweise vom milden Winter begünstigt. Das EBITA lag bei 22 Mio. EUR (2022: 9 Mio. EUR), wobei der niedrige Vorjahreswert negative Sondereinflüsse in Höhe von 10 Mio. EUR enthielt, die durch die Beendigung des operativen Geschäfts in Russland entstanden waren.
„Unser Angebot zur Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit für unsere Kunden stößt weiterhin auf eine positive Nachfrage. Dies gilt für alle Kundensegmente und Regionen“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz.
„Es ist unser Ziel, in diesem Markt die Nummer 1 zu werden.“
Die am Capital Markets Day vorgestellte weiterentwickelte Strategie wird in gezielten Einzelmaßnahmen implementiert. Sie besteht aus zwei Stoßrichtungen: zum einen die Neupositionierung als führendes Unternehmen in der Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit und zum anderen die operative Exzellenz, welche die Leistungsfähigkeit von Bilfinger verbessern wird. So wird unter anderem das Geschäft in den USA hin zu mehr Serviceangeboten neu positioniert, um den Einfluss des volatilen Projektgeschäfts zu reduzieren. Das im November 2022 gestartete Effizienzprogramm ist ein weiterer wesentlicher Bestandteilt der Strategie. Das Ziel ist es, Arbeitsabläufe zu standardisieren, Strukturen in der Verwaltung zu vereinfachen und Kosten somit zu senken. Darüber hinaus soll das Effizienzprogramm die Kompetenz der Mitarbeitenden durch den Auf- und Ausbau von Weiterbildungszentren, durch standardisierte und zertifizierte Bildungsangebote und durch eine gezielte Erweiterung der Aus- und Weiterbildung stärken. Derzeit werden die erforderlichen Maßnahmen dazu definiert und mit den Sozialpartnern erörtert.
Neben der Verlängerung von bestehenden Rahmen- und Serviceverträgen gewann Bilfinger im ersten Quartal auch neue Verträge zur Steigerung der Effizienz von Industrieanlagen. So beauftragte das Ministry of Electricity, Water and Renewable Energy in Kuwait Bilfinger mit der Lieferung und Installation von Ersatzteilen für Filtermembranen für ein Umkehrosmoseprojekt in der Shuwaikh Power Generation and Water Distillation Plant. In Deutschland und Österreich wird Bilfinger für verschiedene Stadtwerke die Wärmewende voranbringen. Dazu erbringt das Unternehmen eine Vielzahl von Planungsleistungen im Rohrleitungsbau für Wärmepumpen und liefert und installiert hocheffiziente 2-Zonen Wärmespeicher. Im Rahmen eines Carbon Capture Projektes in Norwegen übernimmt Bilfinger den Rohrleitungsbau und Isolierungen für Aker Carbon Capture an einer Zementanlage von Heidelberg Materials. Carbon Capture, Utilization and Storage (CCUS) zählt zu den Schlüsseltechnologien, um das Ziel einer klimaneutralen Industrie zu erreichen. Indem CO2-Emissionen bereits bei ihrer Entstehung abgeschieden und weiterverarbeitet, beziehungsweise gespeichert werden, lässt sich die Menge an umweltbelastenden Treibhausgas-Emissionen der Industrie deutlich reduzieren.
Konzernentwicklung im ersten Quartal 2023
Der Auftragseingang des Bilfinger Konzerns stieg im ersten Quartal des Jahres 2023 um 24 (organisch 26)% auf 1.385 (Vorjahr: 1.117) Mio. EUR. Dabei resultierten unter anderem positive Effekte aus neuen Großaufträgen, inflationsbezogenen Preisanpassungen und höheren Umsatzerwartungen bei Rahmenverträgen. Der Auftragsbestand erhöhte sich um 12 (organisch 14)% auf 3.491 (Vorjahr: 3.130) Mio. EUR. Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatz (Book-to-Bill) von 1,31 ist saisonal durch geringere Umsätze zu Jahresanfang im ersten Quartal besonders hoch.
Der Konzernumsatz wuchs um 10 (organisch 12)% auf 1.053 (Vorjahr: 961) Mio. EUR und war teilweise vom milden Winter begünstigt. Das Bruttoergebnis hat um 6% auf 100 (Vorjahr: 95) Mio. EUR zugenommen. Die Bruttomarge gemessen an den Umsatzerlösen belief sich auf 9,5 (Vorjahr: 9,9)%. Diese lag aufgrund der Neu-Positionierung des US-amerikanischen Geschäfts im Segment Engineering & Maintenance International unter dem Vorjahr. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten haben um 5% – und damit weniger stark als der Umsatz – auf 78 (Vorjahr: 75) Mio. EUR zugenommen. Der Anteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten an den Umsatzerlösen ging somit auf 7,4 (Vorjahr: 7,7)% zurück.
Bilfinger steigerte das EBITA im ersten Quartal auf 22 (Vorjahr: 9) Mio. EUR, dies entspricht einer EBITA-Marge von 2,1 (Vorjahr: 0,9, ohne Sondereinflüsse 2,0)%. Im Vorjahr waren darin 10 Mio. EUR negative Sondereinflüsse für das Beendigen des operativen Geschäfts in Russland enthalten. Das Konzernergebnis verbesserte sich auf 7 (Vorjahr: -6) Mio. EUR. Die Kapitalrendite (ROCE) nach Steuern betrug 3,8 (Vorjahr: 0,3)%.
Der saisonal bedingt negative Free Cashflow wurde trotz des deutlichen Umsatzanstiegs durch einen geringeren Aufbau im Working Capital auf -26 (Vorjahr: -76) Mio. EUR verbessert. Die Investitionen in Sachanlagen beliefen sich auf 12 (Vorjahr: 9 Mio. EUR). Die Nettoliquidität einschließlich der Leasingverbindlichkeiten verringerte sich zum Ende des ersten Quartals erwartungsgemäß auf 79 (Jahresanfang: 145) Mio. EUR.