Bilfinger bestätigt Ausblick
Die Nachfrage ist über alle Regionen und Industrien hinweg stabil. Auf die Konjunktur in Deutschland blickt der Markt mit Skepsis. Eine weltweit positive Entwicklung sieht Bilfinger für sein Kerngeschäft, die Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit von Industrieanlagen. Dies bietet zahlreiche Chancen, besonders im Bereich der Energiewende.
Im dritten Quartal 2023 stieg die EBITA-Marge des Konzerns deutlich. Sie lag mit 5,1% um 1,7% höher als im Vorjahreszeitraum. Zu diesem guten Ergebnis trugen alle drei Segmente bei. Hier zeigt die Strategieumsetzung weiter Wirkung, insbesondere im Bereich Operational Excellence. Eine gute Kostendisziplin und ein gelungenes De-Risking haben zur Margensteigerung beigetragen. Der organisch um 7% auf 1.117 Mio. EUR gestiegene Umsatz (Q3 2022: 1.075 Mio. EUR) spiegelt den hohen Auftragseingang aus den vergangenen neun Monaten wider. Der Free Cashflow war mit 61 Mio. EUR erwartungsgemäß auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang betrug im dritten Quartal 1.030 Mio. EUR. Während die Segmente E&M Europe und Technologies stabile Auftragseingänge verzeichnen, führt die Neuaufstellung des Geschäfts in den USA zu einem niedrigeren Niveau im Segment E&M International.
„Wir setzen unsere Strategie um. Dabei liegen die Steigerung von EBITA und Cashflow im Fokus“, sagt Vorstandsvorsitzender Thomas Schulz. „Das Effizienzprogramm haben wir plangemäß nahezu abgeschlossen. Es wird ab 2024 seine volle Wirkung entfalten. Die Geschäftsentwicklung im vergangenen Quartal bestätigt unser Ziel, die Nummer 1 für die Verbesserung von Effizienz und Nachhaltigkeit unserer Kunden zu werden. Mein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Tag für Tag für unsere Kunden hervorragende Leistungen erbringen.“
Mit der erwarteten Akquisition des Industrieservicegeschäfts Stork der Fluor Gruppe setzt Bilfinger seine Strategie fort. Die Vertragsunterschrift erfolgte am 6. September (Signing), der Abschluss der Transaktion (Closing) ist für das erste Halbjahr 2024 vorgesehen. Ziel der Akquisition ist die Stärkung des Kerngeschäfts in einem Markt, in dem der Konzern bereits gut positioniert ist. Insbesondere in den Niederlanden und Belgien baut Bilfinger das Leistungsangebot für seine Kunden aus und erhöht die Zahl der qualifizierten Fachkräfte nach dem erfolgreichen Abschluss der Transaktion auf mehr als 4.600 Mitarbeiter.
„Die geplante Integration von Stork wird unsere Position auf einem unserer wichtigsten Märkte stärken“, sagt Thomas Schulz. „Wir freuen uns darauf, unsere hochqualifizierten Kolleginnen und Kollegen aus Fluors Industrieservicegeschäft Stork nach dem Abschluss der Transaktion willkommen zu heißen.“
Wie im Frühjahr anlässlich des Capital Market Days veröffentlicht, erwartet Bilfinger für die kommenden Jahre über seine Kernbranchen und -regionen hinweg ein durchschnittliches jährliches Marktwachstum von rund 2%. „Zwar ist die Stimmung in einzelnen Branchen, wie der Chemieindustrie, oder Regionen, wie in Deutschland, von Skepsis gekennzeichnet. Bilfinger ist jedoch mit seiner flexiblen Strategie in der Lage, auf kurzfristige Marktentwicklungen zu reagieren. Wir sind daher zuversichtlich, unsere Mittelfrist-Ziele zu erreichen“, so Thomas Schulz. Für das laufende Geschäftsjahr bestätigt Bilfinger den Konzernausblick (Umsatz von 4,3 bis 4,6 Mrd. EUR, EBITA-Marge von 3,8 bis 4,1%).
Auch im dritten Quartal verzeichnete Bilfinger bedeutende Großaufträge. In Litauen unterstützt der Konzern das Energieunternehmen Ignitis Gamyba beim Ausbau des Wasserkraftwerks Kruonis mit einem europaweit einzigartigen Komplettservice für Druckrohrleitungen. Es handelt sich um den ersten Wasserkraftauftrag für Bilfinger im Baltikum und unterstreicht das strategische Ziel, das Kerngeschäft in angrenzenden Regionen auszubauen. Von einem internationalen Pharmakonzern wurde Bilfinger mit dem Bau von Rohrleitungen für eine europäische Produktionsanlage betraut. Der Auftrag ist Teil eines umfassenderen Projektportfolios für den Kunden das auf Bilfingers Expertise in der effizienten, GMP-konformen Durchführung von Großprojekten sowie seiner Nachhaltigkeitsstrategie basiert. Darüber hinaus unterstützt Bilfinger seine Kunden mit konzerneigenen Innovationen zur Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit. So entwickelte der Industriedienstleister für einen großen Energiekonzern aus der Region Middle East ein digitales Tool zur Optimierung des Pumpenbetriebs, das nicht nur Kosten senkt, sondern auch das Potenzial hat, den Energieverbrauch und die CO2-Bilanz der Anlagen zu reduzieren.
Konzernentwicklung im dritten Quartal 2023
Der Auftragseingang des Bilfinger Konzerns im dritten Quartal lag mit 1.030 (Vorjahr: 1.118) Mio. EUR unter dem Wert des Vorjahres, die nominale Veränderung belief sich auf -8 (organisch -5)%. Dabei war der Auftragseingang in den Segmenten E&M Europe und Technologies stabil, im Segment E&M International war er aufgrund der Neuaufstellung des US-amerikanischen Geschäftsbereichs geringer als im Vorjahr. Der Auftragsbestand des Konzerns erhöhte sich um 5 (organisch 12)% auf 3.378 (Vorjahr: 3.211) Mio. EUR. Das Book-to-Bill-Verhältnis im dritten Quartal betrug 0,92 (Vorjahr: 1,04), in den ersten neun Monaten des Jahres 2023 lag es bei 1,06.
Der Konzernumsatz wuchs um 4 (organisch 7)% auf 1.117 (Vorjahr: 1.075) Mio. EUR. Dabei zeigten E&M Europe und Technologies zweistellige Wachstumsraten, während E&M International planmäßig rückläufig war. Dies ist auf das Auslaufen von Montage-Projekten in den USA zurückzuführen, das Geschäft in Middle East ist dagegen weiter gewachsen. Das Bruttoergebnis nahm um 8% auf 123 (Vorjahr: 114) Mio. EUR zu, die Bruttomarge gemessen an den Umsatzerlösen verbesserte sich auf 11,0 (Vorjahr: 10,6)%. Hierzu trug neben einer guten Auslastung auch das De-Risking im Portfolio als ein wichtiger Bestandteil des strategischen Hebels Operational Excellence bei. Die Vertriebs- und Verwaltungskosten gingen trotz Inflation aufgrund einer hohen Kostendisziplin um 10% auf 70 (Vorjahr: 78) Mio. EUR zurück. Im dritten Quartal verringerte sich der Anteil der Vertriebs- und Verwaltungskosten an den Umsatzerlösen somit spürbar auf 6,3 (Vorjahr: 7,3)%.
Das EBITA ist im dritten Quartal deutlich auf 57 (Vorjahr: 37) Mio. EUR gestiegen. Die EBITA-Marge wurde in allen drei Segmenten gesteigert und erhöhte sich insgesamt auf 5,1 (Vorjahr: 3,4)%. Das Konzernergebnis nahm bei stabilem Finanzergebnis auf 37 (Vorjahr: 22) Mio. EUR zu. Die Kapitalrendite (ROCE) nach Steuern betrug 10,4 (Vorjahr: 6,6)% und übertraf damit die gewichteten Kapitalkosten in Höhe von 8,9%.
Der Free Cashflow lag im dritten Quartal erwartungsgemäß mit 61 (Vorjahr: 69) Mio. EUR nahezu auf Vorjahresniveau, damals waren erhöhte Zuflüsse aus erhaltenen Anzahlungen enthalten. Die Nettoliquidität einschließlich der Leasingverbindlichkeiten belief sich zum Quartalsende auf 5 (Jahresanfang: 145) Mio. EUR.