Gesundheitskonzern Fresenius senkt Prognose
Währungsumrechnungseffekte hatten keinen wesentlichen Einfluss. Ohne geschätzte Covid-19-Effekte hätte der Konzern im ersten Halbjahr 2020 ein Umsatzwachstum von 7 bis 8% erzielt.
Der Konzern-EBITDA stieg um 3% auf 1,762 Mrd. EUR (2. Quartal 2019: 1,703 Mrd. EUR). Im 1. Halbjahr 2020 stieg der Konzern-EBITDA um 3% auf 3,517 Mrd. EUR (1. Halbjahr 2019: 3.404 Mrd. EUR).
Der Konzern-EBIT lag mit 1.123 Mio. EUR (2. Quartal 20192: 1.118 Mio. EUR) auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt: 0%). Die EBIT-Entwicklung war beeinflusst von fehlenden Umsätzen und Covid-19-bedingt gestiegenen Kosten in den Einrichtungen von Helios Spanien und Fresenius Vamed. Die antizipierte schwächere Entwicklung bei Helios Spanien und Fresenius Kabi konnte teilweise durch das ausgezeichnete EBIT-Wachstum bei Fresenius Medical Care ausgeglichen werden. Die EBIT-Marge betrug 12,6% (2. Quartal 2019: 12,8%). Im 1. Halbjahr 2020 lag der Konzern-EBIT mit 2.248 Mio. EUR (1. Halbjahr 2019: 2.248 Mio. EUR) auf Vorjahresniveau (währungsbereinigt: -1 %). Die EBIT-Marge betrug 12,5 % (1. Halbjahr 20192: 13,0 %). Nach höheren Investitionen verzeichnet Fresenius höhere Abschreibungen und Amortisierungen im Jahr 2020.
Stephan Sturm, Vorstandsvorsitzender von Fresenius, sagte: „Fresenius leistet auch und gerade während der Covid-19-Pandemie weltweit viele wichtige Beiträge zur hochwertigen und bezahlbaren medizinischen Versorgung. Damit stehen wir an der Seite unserer Patienten – und werden unserer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht. Dass wir trotz des zusätzlichen Aufwands und der teils erheblichen Einschränkungen, insbesondere im Krankenhausbetrieb, sehr ordentlich durch das zweite Quartal gekommen sind, ist nicht zuletzt dem besonderen Einsatz unserer mehr als 300.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu verdanken. Fresenius steht auf einem breiten, soliden Fundament. Dessen Widerstandskraft bewährt sich jetzt mehr denn je. Allen Unwägbarkeiten zum Trotz rechnen wir mit einer zunehmend dynamischen Ergebnisentwicklung in den vor uns liegenden Quartalen. Deswegen bleibe ich zuversichtlich, dass 2020 ein weiteres erfolgreiches Jahr für Fresenius wird.“
Neuer Konzern-Ausblick für 2020 beinhaltet erwartete Covid-19-Effekte
Das Fresenius-Geschäftsmodell zeigt sich in der Corona-Krise insgesamt robust. Gleichwohl erwartet der Konzern weitere und in der Summe belastende Covid-19-Effekte im 2. Halbjahr.
Vor diesem Hintergrund und auf Basis der robusten Entwicklung im 1. Halbjahr sowie der erwarteten verbesserten Profitabilität und des sich daraus ergebenden beschleunigten Ergebniswachstums im 2. Halbjahr rechnet der Fresenius-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 mit einem währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes von 3 bis 6% und einer währungsbereinigten Entwicklung des Konzernergebnis2,3 von -4 bis +1%, inklusive erwarteter Covid-19-Effekte. Dies ersetzt den ursprünglichen Ausblick, der einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes von 4 bis 7% und einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernergebnisses von 1 bis 5% vorsah, ohne Berücksichtigung von Covid-19-Effekten.
Der neue Ausblick setzt voraus, dass es zu keiner weiteren großen Covid-19-Welle in den wichtigsten Märkten des Konzerns kommt, die entsprechende behördliche Maßnahmen nach sich ziehen, sondern es bei regionalen oder lokalen Covid-19-Herden bleibt.