Beim Transport von Chemieprodukten in Oktabins - das sind achteckige Kartonagen, in denen Granulate und Schüttgut auf Lkw verladen werden - stehen Ladungssicherer vor Herausforderungen. Die Behälter dürfen weder verrutschen noch einknicken auch darf ihr Inhalt nicht nach außen dringen. Darüber hinaus müssen Personen immer geschützt sein. Mit einem neuen Sicherungssystem betritt der Fahrer jetzt die Ladefläche nicht mehr.

Petko Petkov ist Leiter der EU-Disposition bei einem Logistikdienstleister im bulgarischen Varna. Beim Transport chemischer Erzeugnisse verwendet er seit ca. zwei Jahren das neue Ladungssicherungssystem Lasichem von Seifert Logistics bei etwa zehn Fahrten in der Woche.
Petkov ist sehr interessiert an der Neuerung mit dem Klickverschluss, denn seine Fahrer müssten dann nicht mehr auf die Ladefläche klettern, um Gefahrgut zu sichern. Schon in den nächsten Wochen möchte er die erweiterte Variante einführen und hat dazu bereits einige Mitarbeiter am Seifert-Hauptsitz in Ulm. Schulen lassen.

Das neue System besteht aus einer Plane, die der Versender über die Weichverpackungen legt. An der Plane sind bereits alle Sicherungsgurte befestigt. „Falsch sichern geht mit dem System gar nicht, denn alle Gurte befinden sich sofort am richtigen Platz", heißt es dazu bei Seifert Logistics. „Es ist übersichtlich, sogar für Anfänger", bestätigt der Abteilungsleiter EU-Disposition Petkov. Zur besseren Handhabung sind die Gurte außerdem in verschiedenen Farben, rot und grün, gehalten.

„Lasichem ist eine kompakte und sehr leicht zu bedienende Lösung für die Ladesicherung bestimmter Waren. Hier ist kein zusätzliches Hilfsmittel nötig, egal ob es sich um eine Komplettladung oder Teilpartie handelt", so Petkov weiter.

Ladungssicherung schnell und zuverlässig
Inhalte von Oktabins verhalten sich wie Flüssigkeiten, sind also in Kurven und beim Bremsen gleich einem überschwappenden Wasserfass träge und instabil. Weil in den Kartonagen oft Gefahrgüter auf die Straße gebracht werden, darf der Inhalt auf keinen Fall nach außen dringen. Seit April ist die patente Lösung von der Dekra zertifiziert und wird seit Mai bei Chemietransporten unter anderem nach Frankreich eingesetzt.

Ladungssicherung muss heute einerseits gesetzliche Ansprüche erfüllen und auf der anderen Seite wirtschaftlich sein. Bei Seiferts Lasichem reicht eine Person für das Sichern aus. Verstärkte Seitenwände oder aufwändige Aufbauten braucht das System nicht. Eine normale Zurrschiene reicht aus, weil das System so stabil ist.

Tests zeigen, dass bei einem Gewicht von bis zu 1,2 t keine Verformung stattfindet. Selbst bei starker Verzögerung, Beschleunigung oder Kurvenlage. Zwei, vier oder sechs Oktabins werden gleichzeitig gesichert.

Beim Logistikdienstleister machen Transporte mit Oktabins 15% der Sendungen aus. Als langjähriger Gefahrgut-Spediteur fährt die Seifert-Gruppe für die großen Chemie-Konzerne und ist zugelassen für Transporte unter sensiblen Bedingungen. Darunter Fahrten mit Big Bags auf Paletten und losen Granulaten in Silofahrzeugen.